Die Ausländische Presse: Was würde aus diesem Land werden?

#1 von thai.fun ( Gast ) , 19.10.2009 21:00

Ausländische Presse beobachtet Thailand:«Was würde aus diesem Land werden?»

Sorge um Bhumibol

Die Thailänder sorgen sich um ihren König: Der 81-jährige Bhumibol Adulyadej, seit 1946 auf dem Thron und damit der am längsten amtierende Monarch der Welt, liegt jetzt seit einem Monat im Krankenhaus.

Ratlosigkeit in Bangkok: König Bhumibol, auf Strassenplakaten allgegenwärtig, liegt seit einem Monat im Spital

Das Volk rätselt nicht nur über den Gesundheitszustand des hoch verehrten Königs, sondern auch darüber, was wohl nach ihm kommen mag.

Seit über drei Jahren wird Thailand von politischen Unruhen geplagt. Die Befürchtungen, wie sich der Tod des Königs auswirken könnte, sind gross. Bhumibol wird von allen Seiten geachtet und hat sich in Krisenzeiten immer wieder als einziger Vermittler erwiesen, dem Vertrauen entgegengebracht wurde. Sein 57-jähriger Sohn und Kronprinz Vajiralongkorn geniesst bisher weder die Popularität noch die moralische Autorität des Vaters.

Bhumibol war am 19. September mit Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit ins Siriraj-Krankenhaus in Bangkok gekommen. In täglichen knappen Bulletins des Hofes wird betont, er schwebe nicht in Gefahr und erhole sich von einer Lungenentzündung. Gerüchte über eine Verschlechterung seines Zustands liessen vorige Woche vorübergehend die Kurse an der Bangkoker Börse einbrechen. 2007 hatte der König drei Wochen lang mit Symptomen eines leichten Schlaganfalls in der Klinik gelegen. Voriges Jahr im Dezember konnte er seine traditionelle Geburtstagsansprache nicht halten - wegen einer Entzündung der Speiseröhre, wie es hiess.

Anhaltendes Machtgerangel

Derweil liefern sich Anhänger und Gegner des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra einen anhaltenden Machtkampf. Vergangenes Jahr besetzten Demonstranten monatelang den Amtssitz des Regierungschefs und blockierten eine Woche lang die Flughäfen von Bangkok. Dieses Jahr zwangen Proteste zum Abbruch eines Asien-Gipfels, Ausschreitungen in Bangkok wurden von Soldaten niedergeschlagen. Inzwischen beruft sich die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva regelmässig auf ein Notstandsgesetz, damit das Militär bei Protestkundgebungen einschreiten kann.

Sie bete für die Gesundung des Königs, bekennt die Krankenschwester Nisara Lertchaiwattana. «Was würde aus diesem Land werden, wer könnte dieser Spaltung ein Ende machen, wenn nicht er?», fragt sie. «So lange er König ist, war Frieden in Thailand. Es ist nicht vollkommen, aber wir sind glücklich. Ich weiss nicht, was passieren wird, und ich will auch gar nicht daran denken.»

Prinzessin beruhigt

Die Medien behandeln das Befinden des Königs höchst diskret und schweigen sich in der Nachfolgefrage aus. Der Thron ist sakrosankt, der Tradition und auch dem Gesetz gehorchend: Majestätsbeleidigung kann mit 15 Jahren Gefängnis bestraft werden.

Nach dem Kurseinbruch an der Börse ordnete Abhisit Ermittlungen an, um den Ursprung der Gerüchte aufzuklären. Das geht am Thema vorbei, glaubt der Politikwissenschaftler Thitinan Pongsidhirak. «Das wird ein immer wiederkehrendes Thema, die Gesundheit des Königs.... Es geht darum, was mit Thailand wird, nicht darum, wer die Gerüchte verbreitet.» Thitinan findet es bezeichnend, dass sich der Markt erst beruhigte, als Bhumibols jüngste Tochter, Prinzessin Chulabhorn, im Fernsehen versicherte, der König erhole sich gut und bleibe hauptsächlich noch für die Physiotherapie im Krankenhaus.

von Grant Peck, AP http://www.20min.ch/news/ausland/story/12488005

thai.fun

   


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