Derzeit überschlagen sich fast alle Thai-Foren und andere Medien mit der Berichterstattung über die politische Lage. Viele, sogar sehr viele Farang geben ihre Kommentare dazu. Die schwanken zwischen Zustimmung und Ablehnung, zwischen Zukunftsängsten und positiver Stimmung.
Wahrscheinlich wird die Entwicklung jedoch anders sein, als allgemein erwartet wird. Warum? Weil niemand die asiatische Mentalität durchschauen kann und erst recht kein Farang die verschlungenen Winkelzüge der Politiker erkennt.
Das war so, das ist so und das wird auch zukünftig so bleiben. Deshalb enthalte ich mich jeglichen Kommentars und jeder Voraussage.
Wir kennen doch nur die Vergangenheit und was gestern war. Das war doch bisher bei jeder politischen Umorientierung in Thailand so. Und was ist in der Vergangenheit dem Farang Übles passiert? Nichts!
Unsere Meinung war nicht gefragt, ist nicht gefragt und wird nie gefragt sein. Bestenfalls sind wir mit unseren Ansichten Störenfriede.
Unter jeder politischen Farbe und Schattierung ist Thailand ein Stehaufmännchen. Ein exotisches Land, ein Urlaubsland mit einem von allen Untertanen geliebten König. Einem braven König, der gutes für die Armen tut und noch ein wirklicher König mit Einfluss ist. Anders als die Königshäuser in Europa, deren Angehörige nur repräsentative Aufgaben erfüllen, wie Parlamentseröffnungen zu leiten oder Nobelpreise übergeben, ist der König in Thailand mit seiner Familie noch ein richtiger König. Ein König, der sich auch im Detail um seine Untertanen kümmert. So etwa, wie in den schönen alten Märchen von Andersen und den Grimmbrüdern.
In Deutschland haben wir schon lange keinen König mehr. Wir werden auch wahrscheinlich keinen mehr bekommen. Deshalb schauen wir neidisch nach Thailand und wer es sich leisten kann, der kommt hier her, um das schöne Königreich einmal oder mehrmals hautnah zu sehen. Ach wie ist das schön. Hie residiert noch ein richtiger König in einem schönen Schloss und jeder der Kummer hat, kann sich vertrauensvoll an ihn wenden.
Damit aber nicht alle Bittsteller zu ihm nach Bangkok kommen müssen, schickt er jeden Tag seine Kinder, Schwiegertöchter und sogar Kindeskinder durch das weite Land, damit sie in seinem Namen die Menschen besuchen. Ist das nicht schön?
Was derweil die Politiker machen, stört den König wenig, den sie kommen, bleiben einige Wochen oder wenige Jahre und dann gehen sie wieder. Kaum kennt im letzten Winkel des Landes jeder ihren Namen, sind sie auch schon wieder weg.
Der gute König und seine braven Kinder jedoch bleiben dem Volk erhalten. Das Volk schätzt diese Beständigkeit und verlässt sich auf seinen König. Das kann es auch, denn selbst das starke Militär, die Polizei und die Justiz wird von Menschen geführt, die menschliche Tugenden haben, also keine königliche Tugenden. Die Politiker erst recht nicht, denn sie stammen fast nie aus dem Adel, der doch neben dem Volk das verlässliche Fundament des Königshauses ist.
So und nicht anders müssen wir Thailand sehen. Dann gefallen uns auch die schönen Strände, die Seebäder, die prächtigen Tempel und all die anderen Sehenswürdigkeiten einschließlich der schlanken Mädels. Und wenn wir sogar hier in diesem Land leben dürfen, dann können wir uns auch etwas in dem Glanz dieses Landes sonnen und sollten dankbar dafür sein.
Werner