Der Club der gefügigen Frauen
Samstag, 04.06.2011, 10:48 • von FOCUS-Online-Autor Peter Seiffert
Wenn ein Ehemann seine Frau schlägt, dann ist das nicht seine Schuld, sondern ihre – findet eine Gruppe von Frauen in Kuala Lumpur und gründet deswegen den „Club der gehorsamen Frauen“.
Ziel der Gruppe ist es, Scheidungen, Prostitution und häusliche Gewalt einzudämmen – indem die Frau ihren Mann glücklich macht, schreibt der britische „Telegraph“. „Obedient Wife Club“ heißt übersetzt so viel wie Verein der folgsamen oder gefügigen Frauen. Der Name ist Programm. Mitglieder sollen lernen, wie sie ihrem Mann gehorchen, dienen und ihn unterhalten können. Auf diese Weise werde die eheliche Harmonie gewährleistet und der Ehemann davon abgehalten, sich schlecht zu verhalten.
Die Gründerin Maznah Taufik sagte der Zeitung zufolge, dass solcher Zwiespalt immer die Schuld von Frauen sei, die daran scheiterten, ihrem Mann Freude zu bringen. „Häusliche Gewalt passiert, weil Frauen den Befehlen ihres Mannes nicht gehorchen“, wird sie zitiert. „Ein Mann muss für das Glück seiner Frau verantwortlich sein, aber sie muss auf ihren Gatten hören.“
Die Frau sollte verführerisch lächeln
Das bezieht sich laut dem „Telegraph“ auch auf den Geschlechtsverkehr – damit Ehemänner davon abgehalten werden, zu Prostituierten zu gehen. „Den Mann zu unterhalten, ist eine Verpflichtung. Wenn die Frau das nicht tut, wird er nach anderen Frauen Ausschau halten und der Haushalt zusammenbrechen“, sagte Taufik laut der Zeitung. Die Folge: Frauen sollten sich anziehend kleiden und verführerisch lächeln – natürlich nur in den eigenen vier Wänden. „Manche Frauen wollen nur aus Faulheit heiraten, aber die kennen nicht ihre Verantwortung.“
Laut der Zeitung sind 60 Prozent der malaysischen Bevölkerung Muslime. Die Scheidungsrate habe sich dennoch zwischen 2002 und 2009 verdoppelt. Maznah Taufik selbst ist demnach die zweite Frau in einem Haushalt mit 16 Kindern. Um den Frieden im Haus zu wahren, behandele sie die erste Frau ihres Mannes wie eine ältere Schwester. Es ist übrigens nicht ihre erste Club-Gründung: 2009 rief sie bereits den „Polygamy Club“ ins Leben, der heute angeblich 1000 Mitglieder hat.
Allerdings, so schließt der „Telegraph“, habe eine Studie im vergangenen Jahr gezeigt, dass Männer es schwierig fänden, die Bedürfnisse mehrerer Frauen zu erfüllen. Das Resultat seien unglückliche Familien.
Quelle: http://www.focus.de/panorama/welt/malays...aid_633937.html
Anmerkung: Dann wollen wir hoffen, dass in Thailand auch solche Klubs gegründet werden!