Vietnam: Erneute Ausschreitungen gegen Katholiken in Hanoi

Hallo

Wie erst heute bekannt wurde, gab es in der Nacht des 15. November 2008 gewaltsame Angriffe gegen die Redemptoristenkirche in Hanoi. Eine aufgebrachte Menge versuchte, das Kirchengelände zu erreichen. Eine aufgebrachte Menge von Mitgliedern regierungsfreundlicher Verbände rüttelte an den Stahltoren des Gerardo-Tempels, der sich auf dem Kirchengelände befindet. Mitglieder des Frauenverbands beschimpften die Priester. Andere provozierten die Gläubigen und verlangten den Eintritt in den Kirchenbereich. Ein Mann simulierte eine Schlägerei, um die Menge aufzuhetzen. Die Polizei und Behördenvertreter schauten zu
http://fuenf.scm-digital.net/show.sxp/2629_vietnam__erneute_ausschreitungen_gegen__katholiken_i.html?&mantemp=jdeartikel&kein_pdf_anzeigen=1
Es ist schon seltsam, dass in Vietnam ein solcher Konflikt heranwächst. Ist doch ein Buddhistisches Land? oder sehe ich das falsch?
Gruß Manfredo

Hallo Manfredo,

...dachte ich auch aber scheinbar ist das nicht so einfach zu hinterlegen:
Genaue Angaben über die Religionszugehörigkeit in Vietnam sind schwer zu machen.
Bei einer Umfrage 1999 gaben 80,8 % der Befragten an, keiner Religion anzugehören, dennoch ist es auch bei vielen dieser Menschen nicht unüblich, regelmäßig buddhistische Pagoden zu besuchen und ihre Ahnen zu verehren. Eine Minderheit von sechs Millionen Einwohnern, also etwa 7 % der Bevölkerung Vietnams, bekennen sich zum katholischen Glauben.
(Auszug aus wikipedia)

Hintergrund der Ausschreitungen (zumindest einer davon):
Seit Ende 2007 versucht die katholische Kirche in Vietnam, ihren Einsatz um die Rückgabe kirchlichen Eigentums öffentlich zu führen und damit mehr Druck auf die Regierung auszuüben. Die friedlichen Massengebete in Hanoi, die auf dem Gelände der ehemaligen Nuntiatur (18. Dezember 2007 - 31. Januar 2008) und auf dem Gelände des Redemptoristen-Klosters in Thai Ha (5. Januar 2008 - 21. September 2008) stattfanden, haben tausende Katholiken mobilisiert.

Die Regierung will sich das (zum wiederholten mal) nicht bieten lassen und hat jetzt erneut mit gezieltem Aufwiegeln gegen die katholische Glaubensgemeinschaft begonnen.

Die Grundsätze zw. Regierung und Katholiken sind zu unterschiedlich. Während die Kirche auf Wahrheit, Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Fairness setzte, verlangte die Regierung absoluten Gehorsam und unbedingten Respekt vor den Behörden.

Ich hoffe, dass diese Ausschreitungen sich nicht ausweiten !

Gruss Rolf