Terra preta-# Klimafarming

#1 von Rong Kwang ( gelöscht ) , 18.01.2011 21:45

Die Wundererde, die Pflanzen schneller und kräftiger wachsen lässt
Der größte Regenwald der Erde wächst auf Böden, die zu den nährstoffärmsten der Welt gehören. Doch immer wieder stoßen Siedler und Ureinwohner in den Weiten des Amazonas-Regenwaldes auf kleine Flächen mit mächtigen humusreichen Böden. Es sind Schwarzerden indigenen Ursprungs, die sogenannte "Terra Preta". Sie ist das Vermächtnis einer längst untergegangenen Kultur, die einst in Amazonien lebte. Und sie könnte auch zur Chance für eine gemeinsame Zukunft von Wald und Mensch in den Tropen werden.
Dazu auch
http://www.em-chiemgau.de/pdf/pdf605.pdf
http://www.planet-wissen.de/natur_techni...terra_preta.jsp
http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta


@jochen53 wie sind den mitlerweile deine erfahrungen ?
was ist mit Sägemehl würde ich hier umsonst von den sägewerken bekommen ?

Rong Kwang

RE: Terra preta-# Klimafarming

#2 von jochen53 , 19.01.2011 06:22

Wer sich dafür interessiert sollte sich auf jeden Fall das hier mal näher anschauen:

http://www.ithaka-journal.net/inhalt/klimafarming

Bei uns gibt es derart unglaubliche Entwicklungen dass wir eine Art "Nachrichtensperre" eingeführt haben. In der Sache steckt wirtschaftliche Brisanz. Das alles wird Monsanto, Bayer & Co. mit Sicherheit nicht gefallen. Das Thema Subventionen aus dem Emissionshandel kann man vergessen, u.a. weil die wirklich notwendigen Holzkohlemengen nur ein Bruchteil von dem entsprechen was in der offiziellen Literatur zu lesen ist.

Sägemehl ist gut, aber nur wenn es zunächst zusammen mit der Holzkohle, Asche, Biomasse, Tierdung und Topsoil ausreichend vorkompostiert wurde. Frisches Sägemehl entzieht dem Boden am Anfang Stickstoff und gibt ihn später wohldosiert wieder ab. Beim Holzkohlepulver ist es ähnlich, anfangs saugen sich die winzigen Hohlräume mit Nährstoffen voll.

 
jochen53
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#3 von Waitong ( gelöscht ) , 19.01.2011 08:16

Habe es zu meinen "Favorites" gespeichert und werde mich schlau machen...Energie (ganz allgemein) ist eines meiner lieblings Themen.

Waitong

RE: Terra preta-# Klimafarming

#4 von Rong Kwang ( gelöscht ) , 19.01.2011 17:42

Das Klimafarming-Konzept beruht nicht auf Biokohle, sondern auf Humuswirtschaft mit geschlossenen Stoffkreisläufen, Biodiversitätsförderung, Düngemittelreduktion, Ackerforstmethoden, Mischkulturen, Gründüngung, Kompost, Biogasgewinnung, Energieerzeugung, pfluglosem Anbau, nachhaltiger Tierhaltung und Artenschutz. Doch der intelligente Einsatz von Biokohle, durch den sich fast alle diese Bereiche optimieren lassen,

Zitat von jochen53

Bei uns gibt es derart unglaubliche Entwicklungen dass wir eine Art "Nachrichtensperre" eingeführt haben.
Sägemehl ist gut, aber nur wenn es zunächst zusammen mit der Holzkohle, Asche, Biomasse, Tierdung und Topsoil ausreichend vorkompostiert wurde. Frisches Sägemehl entzieht dem Boden am Anfang Stickstoff und gibt ihn später wohldosiert wieder ab. Beim Holzkohlepulver ist es ähnlich, anfangs saugen sich die winzigen Hohlräume mit Nährstoffen voll.


Jochen auch wenn du eine "Nachrichtensperre" eingeführt hast ,möglicher weise kannst du mir ein wenig helfen

ich möchte unseren Boden halt möglichst mit mitteln die hier vorhanden sind verbessern und auch nicht zugekauft werden müßen da es bei der menge die man braucht
sonst gleich bei kunstdünger bleiben kann

hier bei uns gibts viele sägewerke -Gratis Sägemehl
auch gibts viele Ziegelbrennereien - Asche
dann haben wir noch schweine mist
biomasse gibts auch im sommer das ganze laub von den bäumen
Reisspelzen wird hier nur weggeschmissen oder verbrannt , beim kompostieren brauchen sie sehr lange bis es humus ist
http://www.hswt.de/fgw/infodienst/2009/f...omponenten.html
Topsoil kenn ich nicht
so bis jetzt habe ich diese zutaten einfach kompostiert und mind 1 jahr liegen lassen da der schweine mist sehr scharf ist und mit em verbessert
so der ist zustand
nur mit der Holzkohle habe ich probleme die müßte zugekauft werden was ja noch möglich währe da diese hier aber meißt von "Holzwilderei " entseht habe ich da ein problem
also selbermachen da hast du doch auf deinen Seiten einiges beschrieben http://www.buddel.de/kft/terra_preta.htm
evtl könntest du hier noch mal näher darauf eingehen

ich könnte mir jetzt im net tagelang verbesserungen suchen nur wenn hier schon einprofi da ist eventuell gibts da eine möglichkeit
hier ein paar tips zu geben ?

der biogas anlage stehe ich auch positv gegenüber nur muß die noch auf die nötigen finanz. mittel warten ,da gibts momentan wichtigeres das vorang hat.

Rong Kwang

RE: Terra preta-# Klimafarming

#5 von Rong Kwang ( gelöscht ) , 19.01.2011 17:58

dazu auch
Beispielsweise wurde in der Vergangenheit in Japan ein spezieller Dünger, genannt haigoe, von menschlichen Siedlungsabfällen und Holzkohlepulver aus Reisspelzen
http://webcache.googleusercontent.com/se...lient=firefox-a


Energieträger aus PflanzenrestenBiokohle kann Klima schützen
Die Herstellung von sogenannter Biokohle kann den Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase wesentlich verhindern. Das berechnen Forscher für das Energieministerium der USA. Zudem wachsen Pflanzen, die in Erde mit Biokohleanteil ausgesät werden, besser und schneller.
http://www.n-tv.de/wissen/Biokohle-kann-...cle1257746.html
Biokohle (englisch: biochar) entsteht, wenn feuchte Blätter, Stroh oder ähnliches unter Druck und hoher Temperatur zu Kohle gewandelt werden. Diese speichert jenen Kohlenstoff, der sonst bei der Verbrennung der getrockneten Pflanzenabfälle als Kohlendioxid (CO2) frei geworden wäre – und das über lange Zeit hinweg.
Alles, was auf dem Kompost landet, könnte zu Biokohle verarbeitet werden.

Alles, was auf dem Kompost landet, könnte zu Biokohle verarbeitet werden.


Im Gegensatz zu anderen Verfahren, die Biomasse nutzen, muss der Rohstoff nicht getrocknet werden: Der Prozess läuft ohnehin im Wasser ab. Daher kann dafür Material eingesetzt werden, dass sich anderenfalls nicht sinnvoll nutzen lässt. Damit ein Klimaschutz-Effekt eintritt, müssen die Pflanzenreste so verarbeitet werden, dass die dabei entstehenden Energie in den Prozess zurückgeführt wird – sonst entsteht am Ende mehr CO2 als gespart wird.

Rong Kwang

RE: Terra preta-# Klimafarming

#6 von Rong Kwang ( gelöscht ) , 19.01.2011 18:03

Das Philippinen Projekt der etwas anderen Art: Handeln statt reden! Flagge Philippinen

http://www.buddel.de/kft/terra_preta.htm
Bio - Holzkohle als Energieträger und Dünger
Für die Erdmischungen auf unserer Farm benötigen wir große Mengen Holzkohlegranulat. Die Beschaffung ist kein Problem, denn viele örtliche Bäckereien und Trockenanlagen befeuern ihre Öfen mit Reishülsen. Dabei erfolgt eine nur unvollständige Verbrennung. Zurück bleibt eine Holzkohle-Asche Mischung, perfekt für unsere Zwecke.

Wie auf dem Blid links zu sehen kann man sich bei Bedarf diese Holzkohle mit absoluter Primitivtechnik auch selber herstellen. Bei dieser Methode ist der Holzkohleanteil wesentlich höher. Man bekommt von den Reismühlen die Hülsen kostenlos angeliefert. Normalerweise werden die Reisspelzen auf Halde geschüttet und bei trockenem wetter einfach abgefackelt. Da bei der Verwendung als Dünger die Holzkohle für Jahrhunderte in der Erde gebunden bleibt entsteht auf diese Weise eine echte CO2-Senke. Hinzu kommt die Einsparung an Kunstdünger und teilweise auch Pestiziden.

so Fragen über Fragen
könnte man den nicht auch im größeren rahmen reisspelzen in kohle verwandeln ?
Köhlern ??
kann man oder hatt man schon einen Meiler mit reisspelzen gemacht ?????
http://www.abokobi.ch/111/PROJEKTE/K%C3%B6hlerofen.html

Rong Kwang

RE: Terra preta-# Klimafarming

#7 von jochen53 , 19.01.2011 22:15

Wir verwenden bislang nur die Holzkohle-Aschemischung von den Reisspelzenöfen. Wir haben auch eine Idee wie man diese Mischung mit einem höheren Holzkohleanteil im größeren Stil, aber mit Primitivtechnik, herstellen kann. Haben das nur noch nicht ausprobiert.

Ich denke 1 Jahr ist in den Tropen viel zu lang für Kompost. Lieber die Haufen nur max. 50 cm hoch machen, ist dann in 2-3 Monaten durch. Wichtig: Muß im Schatten stehen und Wasser muß unten ablaufen können. Bei uns läuft derzeit ein Großexperiment mit 8 verschiedenen Kompost-Zusammensetzungen, Regenwürmern usw.

Topsoil ist die oberste Humus-Erdschicht. Wenn diese zu lehmig ist (merkt man wenn bei Starkregen das Wasser nur langsam versickert) auf jeden Fall Flußsand untermischen. Wirkt Wunder.

Wir sind ganz schwer am experimentieren wie sich bio- und konventionelle Methoden kombinieren lassen. Sich auf bio festlegen heißt sich unnötigerweise selber Fesseln anzulegen. Man muß für alle Optionen, evtl. ausser GVO, offen sein und versuchen, die Sache ganzheitlich zu sehen, also von der Saatgutbeschaffung bis zur Trocknung, Weiterverarbeitung, Vermarktung usw. Entscheident ist, was hinten rauskommt. Also hoher Nettogewinn und möglichst gesunde Nahrungsmittel.

Die Sache wird bei uns immer komplexer. Vermutlich bereits jetzt Stoff für 100 Doktorarbeiten. Nicht nur ich habe viel Zeit, Mühe, Nerven und privates Geld in das Projekt gesteckt. Auch die Jungs auf der Farm sind mit Herzblut dabei und möchten nicht, dass ich detaillierte Ergebnisse usw. so einfach for nothing veröffentliche.

 
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#8 von Binturong , 22.01.2011 04:38

jochen53

Zitat
..., dass ich detaillierte Ergebnisse usw. so einfach for nothing veröffentliche.



Ein raffinierter Geschäftsmann kann / will / wird(?) damit Geld machen.
Ein „doofer“ gibt es preis ohne Preis, um der Welt zu helfen, um sie weiter zu bringen.

Binturong  
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#9 von jochen53 , 23.01.2011 23:27

So sieht es aus. Zweck des Projektes ist die Erhöhung der lokalen Wertschöpfung für Kleinbauern. Die Befindlichkeiten westlicher Öko-Gutmenschen interessieren dabei niemanden. Viel schlimmer sind solche Leute:

http://philippinen-projekte.de/blog/?p=30

Dann hätten wir noch die Tatsache dass viele wissenschaftliche Studien nicht veröffentlicht werden und es oftmals große Diskrepanzen zwischen offizieller und hinter vorgehaltener Hand gemachten privaten Einschätzungen der Forscher gibt. Der unschlagbare Vorteil den wir haben ist die Unabhängigkeit.

 
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#10 von Waitong ( gelöscht ) , 24.01.2011 08:17

Zitat von jochen53
Dann hätten wir noch die Tatsache dass viele wissenschaftliche Studien nicht veröffentlicht werden und es oftmals große Diskrepanzen zwischen offizieller und hinter vorgehaltener Hand gemachten privaten Einschätzungen der Forscher gibt.



Wo liegt das Problem eine wissenschaftliche Studie zu veroeffentlichen ?

Waitong

RE: Terra preta-# Klimafarming

#11 von jochen53 , 24.01.2011 11:00

Weil es ums ganz große Geld der Ölscheichs, Ölkonzerne und der Chemieindustrie geht. Ca. 2% der Weltenergieproduktion geht für die Herstellung und Transport von Stickstoffdünger drauf. Das geht nicht in die Milliarden sondern in Billionen.

Es gibt unzählige Studien im Netz wo Kunstdünger mit Biomethoden verglichen werden. So, nun versuche mal was zu finden wo es um eine Kombination von beiden geht! Fehlanzeige. Das sind z.B. die Studien die es sicherlich gibt, aber nicht veröffentlicht werden. Wir haben mit einer speziellen Kombination bei normalen Reis zwischen 20 und 40% Steigerung (7 verschiedene Kleinbauern) und auf der eigenen Farm mit Hybridreis 90% Steigerung, bei der Folgepflanzung mit normalen Saatgut nur noch 50% Kunstdünger gebraucht und 10% mehr geerntet. Derzeit läuft auf dem Feld eine neue Hybridpflanzung.

http://en.wikipedia.org/wiki/Fertilizer

 
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#12 von josef , 25.01.2011 05:12

Zitat
hier bei uns gibts viele sägewerke -Gratis Sägemehl
auch gibts viele Ziegelbrennereien - Asche
dann haben wir noch schweine mist
biomasse gibts auch im sommer das ganze laub von den bäumen
Reisspelzen wird hier nur weggeschmissen oder verbrannt , beim kompostieren brauchen sie sehr lange bis es humus ist



Holz kannst du in 2 Monaten Kompostirrt haben.
Im Gutshof Im Bayerischen Wald habe ich zu gesehen, es ist eigentlich sehr einfach.
Sie hatten etliche Konkret Beete 2 m hoch, 5 m weit und 15 m lang dort haben sie die ganzen Äste und Holzabfälle der Holzwirtschaft geschnitzelt rein getan, haben säure darüber gesprüht, per Beet 4 Liter, und mit einer dicken Zeltplane abgedeckt das kein Regen ran kam. sie hatten nichts mehr an dem zu tun den Rest machte ein schimmelpilz, erst nach 2 Monaten, es war über die Hälfte zusammengeschrumpft wurde der Humus mit den Frontlader auf die Traktoren verladen und aufs Feld zum einackern gebracht. Es ist kein faulgas oder die saure Flüssigkeit entstanden wie sie normal beim Komposten anfaellt.

Zitat
Topsoil


Ist auf deutsch der Humus

Hast du schon Klee angepflanzt, alle 7 Jahre gibst du der erde eine pause und sähest Klee an, den kannst du dann mit den Tiefpflug einackern, er erzeugt die Nietrogen-taschen im Grund wo alle anderen Pflanzen verwenden koennen so sparst du dir riesige Summen an Kunstdünger.

 
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RE: Terra preta-# Klimafarming

#13 von Allgeier , 19.08.2011 20:06

Bei naeherem betrachten was wir eigentlich alles in unserem Landwirtschaftsthread haben, bin ich auf diesen Thread gestossen. Vor ein paar Tagen haette mir dieses Terra preta nichts gesagt. Aber durch Jochen seine Seite kommt man der Sache etwas naeher.

Allgeier

 
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