RE: Buddhismus

#16 von illuminati , 24.12.2010 14:43

Zitat von Allgeier
Jetzt hab ich den achtfachen Pfad gelesen und in meinen Augen moegen die Thais genau das was dort verboten ist. Kein Mensch kann den einhalten.



wie sich die Menschen doch gleichen, die Aussage trifft in gleichem Masse auch auf die Christen zu. Wer diesen Link gelesen hätte http://www.hdamm.de/buddha/dl/aj...eligion.pdf den würde das ganze Verhalten auch nicht verwundern. Dass die Grundlage aller Religionen das gleiche Thema aufgeift und die jeweiligen Kirchenfürsten aller Religionen dieses Thema tunlichst vermeiden und damit erfolgreich sind, ist auch an den Reaktionen hier im Forum zu erkennen.

Es ist leichter eine Revolution, eine neue politische Organisation oder ein philosophischer Laberkreis gestartet, als dass der Mensch das tut was er sofort und auf der Stelle beginnen könnte, nämlich sich mit seinem persönlichen übersteigerten Ego auseinanderzusetzen.

Für alles gibt es immer einen Schuldigen - der/die Andere(n) - die es sofort und ohne Nachsicht zu richten gilt, damit der Gerechtigkeit genüge getan wird und wir weiter machen können wie bisher. Ihr seht selbst, es macht nicht wirklich viel Sinn sich darüber zu unterhalten.
Gruss

 
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RE: Buddhismus

#17 von Allgeier , 31.12.2010 11:56

Zitat von illuminati
Ihr seht selbst, es macht nicht wirklich viel Sinn sich darüber zu unterhalten.



Weil man selber das vorleben sollte was man nach aussen predigt. Das ist wohl das erste. Oder wie kann man sagen: "An ihren Fruechten sollt ihr sie messen'.

Ob das jetzt ein Buddist oder Christ ist, das ist mir erst einmal egal. Aber wieviele Buddisten/Christen gibt es wo nach den Regeln leben?
Fundametale Christen oder fundamentale Buddisten sind hier wie dort wohl duenn gesaet.

Nur wer will schon hoeren das er ein Suender ist. Wohl niemand, aber es geht darum das man sich Gedanken ueber sein eigenes tun macht.

Was mich am Buddismus stoert ist dieser ewige Kreislauf, das nie ein Ende in Sicht ist aus diesem leidigen Kreislauf aus Leben und Tod. Ein Ende ist in Sicht, nur ist das so hoch gesteckt das man es nicht erreichen kann weil es keine Vergebung der Suenden gibt.
Ein anderes Ding ist dieses "Gute Werke tun', heute stehle ich jemand das Geld aus der Tasche und am Abend gehe ich in den Tempel und meine Suenden sind vergeben. Hier gehts darum das diese als falsch angesehen wird und auch dementsprechend verurteilt wird.

Wo kommt diese "Gute Werke tun" eigentlich her? Ist das eine thailaendische Erfindung oder ist das irgendwo verankert?

Jetzt aber bitte kein vergleich mit dem Ablasshandel im Christentum. In der Bibel steht nichts davon und nur diese ist relevant.

Die Suende zu erkennen und dann dementsprechen zu handeln ist der Punkt. Und ganz wichtig, man sollte versuchen nicht den gleichen Fehler nicht nochmal zu machen.

Und wenn sich der ein oder andere an einer an mir fehlenden Toleranz stoert. In meinen Augen ist genau diese Toleranz schuld an unserer heutigen Situation wie wir sie in Europa haben. Weil wir uns immer mehr von den christlichen Werten entfernen und uns Dingen zuwenden wo uns danach die Ohren jucken.


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RE: Buddhismus

#18 von Somprit , 31.12.2010 12:13

... Allgeier, als ein Mensch, dem der wahre Glauben fehlt, ist es interessant, wie Du es doch auf en Punkt bringst ... auch sehe ich in dem hiesigen Tan-bun eine direkte Linie zu dem früheren Ablasszettel der christlichen Kirche ...

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RE: Buddhismus

#19 von Binturong , 08.01.2011 22:49

Waitong aus Gesundheit-was-kann-man-tun

Zitat
Was mir seinerzeit an der buddhistischen Praxis sehr gefallen hat war das, in sich hineinhoeren, das erkennen was bin ich eigentlich und was brauche ich um zufrieden, auch gluecklich zu sein. Die geistige Nahrung die wir alle noetig haben, … .



Siehst du, ich sowie mindestens ein anderer hier brauchen uns deshalb keine Sorge um einen Glauben zu machen.
Wir wissen bereits um dieses – unsere Innere.


MooHo,

Schokolade ist gut!

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RE: Buddhismus

#20 von Waitong ( gelöscht ) , 09.01.2011 08:08

Welchen Rat gibst Du, wenn jemand "Probleme" hat und keine Schokolade greifbar ist ?

Waitong

RE: Buddhismus

#21 von Binturong , 09.01.2011 16:30

- Fasten -

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RE: Buddhismus

#22 von thai.fun ( Gast ) , 09.01.2011 16:33

- Selbst Befriedigung -


.... üben

thai.fun

RE: Buddhismus

#23 von Waitong ( gelöscht ) , 09.01.2011 16:52

@Binturong

gute Idee, funktioniert bei mir nachweislich nicht, da werd ich zum Tier, da versteh ich keinen Spass mehr wenn's am Futter mangelt...



@thai.fun

Waitong

RE: Buddhismus

#24 von Somprit , 09.01.2011 18:13

Zitat von thai.fun
- Selbst Befriedigung -


.... üben



... da bleibt mir die Spucke weg.... ... zumal ich einen "Fall" kenne, gar aus dem einstigen persönlichen Umfeld in D., wo offensichtlich ein Mann von dieser krankhaften Plage gestraft ist und trotzdem nicht seiner Probleme Herr wird

Somprit  
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RE: Buddhismus

#25 von Waitong ( gelöscht ) , 09.01.2011 19:42

Leute,

seid so nett und bleibt beim Thema (Buddhismus).

DANKE

Waitong

RE: Buddhismus

#26 von Binturong , 09.01.2011 20:23

Waitong, wir sind doch noch beim Thema.


Somprit.

du meinst doch nicht jetzt etwa Waitong, der ja von sich sagen kann, dass er selbst Zufrieden (Befriedigt) ist?
Ich übrigens auch.

Binturong  
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RE: Buddhismus

#27 von thai.fun ( Gast ) , 09.01.2011 21:07

Zitat von Binturong
...dass er selbst Zufrieden (Befriedigt) ist?



... genau so und nicht anders Meinte ich dass....

thai.fun

RE: Buddhismus

#28 von Colo , 20.01.2011 22:54

Phra Khru Bah[/size] Neua Chai Kositto



"Ich will den Menschen den Sinn des Lebens beibringen.
Ihnen beibringen, dass das Leben nicht eine Frage des Zufalls,
sondern eine Frage der Entscheidungen ist.

Diese Erkenntnis will ich säen."




BUDDHA’S LOST CHILDREN
ist die vielfach preisgekrönte Dokumentation über einen ehemaligen Thai-Boxer, der im gewalterschütterten Goldenen Dreieck zwischen Thailand und Myanmar Waisen und anderen verlorenen Kinder neuen Lebensmut lehrt.

Phra Khru Bah....der entwurzelten Kindern eine Lebensperspektive bietet In Nordthailand, an der Grenze zu Myanmar und Laos, zerstören Drogenanbau und -konsum die familiären Strukturen. Der Wandermönch kümmert sich um die kleinsten Opfer der Missstände: verwaiste Kinder.
Als ehemaliger Kickbox-Champion kann er seine Novizen körperlich stählen, als gläubiger Buddhist vermittelt er ihnen innere Stärke, Leidenschaft und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Kurz: die Kunst des Lebens.

Regisseur Mark Verkerk porträtiert in überwältigenden, zugleich einfühlsamen Bildern das Leben des buddhistischen Mönchs Phra Khru Bah und seiner Gemeinschaft in einem trügerischen Paradies. Die Jungen, die hier zusammen kommen, sind traumatisierte Opfer des Drogenhandels oder der Verfolgung. Viele waren selbst Opiumsüchtig oder wurden von ihren Eltern im Stich gelassen. Im Tempel finden sie erstmals neuen Halt.

Ihr streng geregelter Tagesablauf umfasst Meditation, intensives körperliches Training und das Sammeln von Almosen in den umliegenden Dörfern. Die strenge Art der Zuwendung und Liebe, die sie durch den Mönch erfahren, gibt ihnen die Freiheit wieder Kind zu sein und so den Weg in ein neues Leben zu gehen.





Nach-denkenswert und Eindrücklich

[size=85]Ciao Colo

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RE: Buddhismus

#29 von illuminati , 10.01.2013 18:50

Ajahn Chah

Der Ehrwürdige Ajahn Chah wurde am 17. Juni 1918 in einem kleinen Dorf, nahe der Stadt Ubon Rajathani im Nordosten Thailands, geboren.
Nachdem er die Grundschule beendet hatte, verbrachte er drei Jahre als Novize und wurde dann wieder Laie, um seinen Eltern auf dem Bauernhof zu helfen. Mit 20 Jahren jedoch entschied er sich, das Klosterleben wieder aufzunehmen und erhielt am 26. April 1939 "Upasampada" (die Aufnahme als Bhikkhu).
Ajahn Chahs frühes Mönchsleben erfolgte nach traditionellem Muster: Studium der buddhistischen Lehren und des Pali, der Sprache der Schriften. In seinem fünften Mönchsjahr erkrankte sein Vater ernsthaft und starb - eine harte Mahnung an die Zerbrechlichkeit und Unsicherheit des menschlichen Lebens. Dies veranlasste ihn, über den wahren Zweck des Lebens tief nachzudenken. Obwohl er ausgiebig studiert hatte und im Pali bewandert war, schien er einem persönlichen Verständnis vom Ende des Leidens nicht näher gekommen zu sein. Gefühle der Ernüchterung stellten sich ein, und schließlich gab er im Jahre 1946 das Studieren auf, um die Lehre des Buddha als wandernder Bettelmönch in die Praxis umzusetzen.
Er wanderte ungefähr 400 km nach Zentral-Thailand, sammelte Almosenspeise in den Dörfern unterwegs und schlief in Wäldern. Schließlich trat er in ein Kloster ein, wo "Vinaya", die Disziplinregeln für Mönche, sorgfältig studiert und praktiziert wurde. Zu jener Zeit hörte er erstmals vom Ehrwürdigen Ajahn Man Bhuridatto, einem sehr geachteten Meditationsmeister. Da er sich danach sehnte, einen wirklich vollendeten Lehrer zu finden, brach er zu Fuß nach Nordosten auf, um ihn zu suchen.
Damals rang Ajahn Chah mit einem entscheidenden Problem. Er hatte die Lehren von Sittlichkeit, Meditation und Weisheit studiert, die in den Texten in allen Einzelheiten dargelegt waren, aber ihm war nicht klar, wie man sie wirklich in die Praxis umsetzen konnte. Ajahn Man erklärte ihm, dass die Lehren in der Tat umfangreich, im Kern jedoch einfach und klar seien. Wenn er mit fest verankerter Achtsamkeit erkennen lerne, dass alles im Herz-Geist entstehe - genau da habe er den wahren Pfad der Praxis vor sich. Diese knappe und direkte Lehre war für Ajahn Chah eine Offenbarung und gab ihm einen völlig neuen Zugang zur Praxis. Der Weg war klar.
Die nächsten sieben Jahre übte sich Ajahn Chah im Stil der strengen Waldtradition und zog durch ländliche Gegenden, auf der Suche nach stillen, abgelegenen Plätzen, um sich in Meditation zu üben. Er lebte in den Wäldern des Nordens und Nordostens, wo es reichlich wilde Tiere, Kobras und Tiger gab, und benutzte Betrachtungen über den Tod, um zur wahren Bedeutung des Lebens vorzudringen. Einmal lebte er in einer Leichenverbrennungsstätte mit dem Ziel, seine Angst vor dem Tode herauszufordern und schließlich zu überwinden. Während eines Gewittersturms, als er sich völlig durchnässt, vor Kälte zitternd und alleine auf sich selbst gestellt fand, kamen ihm die Entbehrungen und die Trostlosigkeit des hauslosen Daseins vollends zu Bewusstsein.
Nach etlichen Jahren des Umherziehens wurde er 1954 zurück in sein Heimatdorf eingeladen. Er ließ sich in dessen Nähe, in einem vom Fieber verseuchten Wald, "Pah Pong" genannt, nieder. Trotz Malaria, der armseligen Unterkunft und der kargen Nahrung sammelten sich immer mehr Schüler um ihn. Das inzwischen als "Wat Pah Pong" bekannte Kloster entstand dort, und mit der Zeit etablierten sich an verschiedenen Orten Zweigklöster.
1967 kam ein amerikanischer Mönch nach Wat Pah Pong. Der frisch ordinierte Sumedho Bhikkhu hatte soeben seine erste "Vassa" (Regenretreat) hinter sich, während der er intensive Meditation in einem Kloster nahe der laotischen Grenze praktiziert hatte. Obgleich diese Anstrengungen gewisse Früchte trugen, merkte er doch, dass er einen Lehrer brauchte, der ihn in allen Aspekten des Klosterlebens instruieren konnte. Zufällig besuchte einer von Ajahn Chahs Mönchen, der ein wenig Englisch sprach, das Kloster, in dem Sumedho Bhikkhu sich aufhielt. Als dieser von Ajahn Chah hörte, bat er seinen Lehrer um die Einwilligung, das Kloster verlassen zu dürfen und ging mit jenem Mönch zurück nach Wat Pah Pong.
Ajahn Chah nahm den neuen Schüler gerne an, doch er bestand darauf, dass für diesen keine Sonderregeln galten, nur weil er aus dem Westen kam. Er musste dieselbe einfache Almosenspeise essen und auf dieselbe Art praktizieren wie jeder andere Mönch in Wat Pah Pong.
Das Training war streng und entbehrungsreich. Um ihre Ausdauer zu prüfen und sie Geduld und Entschlossenheit entwickeln zu lassen, forderte Ajahn Chah seine Mönche oft bis an ihre Grenzen. Manchmal ließ er sie lange und scheinbar sinnlose Arbeitsprojekte ausführen, um sie in ihrem Haften an Ruhe zu erschüttern. Er legte großen Nachdruck darauf, dass sie lernten, sich den Verhältnissen hinzugeben, wie sie eben waren. Auch die strikte Einhaltung der "Vinaya", der traditionellen Disziplin für Mönche, wurde betont.
Im Lauf der Zeit kamen weitere Leute aus dem Westen nach Wat Pah Pong. Sumedho Bhikkhu war mittlerweile ein Mönch von fünf "Vassas" geworden, und Ajahn Chah hielt ihn für kompetent genug zu lehren; auch hatten sich einige der neuen Mönche entschieden, dazubleiben und mit ihm zu praktizieren.
In der heißen Jahreszeit von 1975 verbrachten der Ehrwürdige Sumedho und eine Handvoll Bhikkhus aus dem Westen einige Zeit in einem Wald, unweit von Wat Pah Pong. Die Bewohner des nächstgelegenen Dorfes baten sie zu bleiben, und Ajahn Chah stimmte dem zu. So entstand Wat Pah Nanachat ("Internationales Waldkloster"), und der Ehrwürdige Sumedho wurde Abt des ersten Klosters in Thailand, das von und für englischsprechende Mönche geleitet wurde.
Der "English Sangha Trust", eine Wohlfahrtseinrichtung; um dem Ziel, eine in England ansässige buddhistische Klostergemeinschaft zu gründen, lud Ajahn Chah 1977 zu einem Besuch nach England ein. Er nahm Ajahn Sumedho und Ajahn Khemadhammo mit sich. Als er dort ernsthaftes Interesse vorfand, ließ er die beiden (mit zwei anderen westlichen Schülern, die damals Europa besuchten) in London zurück, wo sie von da an in Hampstead in einer Wohnung lebten, die ihnen als Vihára (Aufenthaltsort) zur Verfügung gestellt wurde. Ajahn Chah kehrte 1979 nach England zurück, als die Mönche gerade London verließen, um in Sussex "Chithurst Buddhist Monastery", das erste buddhistische Waldkloster in England einzurichten. Anschließend flog er nach Amerika und Kanada, um Besuche zu machen und zu lehren.
Nach dieser Reise und auch im darauf folgenden Jahr (1981) verbrachte Ajahn Chah die Regenzeit außerhalb Wat Pah Pongs, da seine Gesundheit unter dem entkräftenden Einfluss von Diabetes nachzulassen begann. Doch selbst während sich seine Krankheit verschlimmerte, diente ihm sein Körper als eine Lehre und als lebendes Beispiel, um auf die Vergänglichkeit aller Dinge hinzuweisen. Immer wieder erinnerte er die Menschen daran, sich zu bemühen, eine wahre Zuflucht im eigenen Innern zu finden, da er selber nicht mehr viel länger fähig sein werde zu lehren.
Vor dem Ende der Regenzeit von 1981 wurde er für eine Operation nach Bangkok gebracht, die allerdings kaum zu einer Verbesserung seines Zustandes beitrug. Innerhalb weniger Monate hörte er auf zu sprechen und verlor allmählich die Kontrolle über seine Glieder, bis er praktisch gelähmt und ans Bett gebunden war. Seither wurde er mit Liebe und Sorgfalt von hingebungsvollen Schülern gepflegt, die dankbar die Aufgabe auf sich nahmen, ihren Lehrer, der geduldig und mitleidsvoll so vielen den Weg gezeigt hat, bis zu seinem Hinscheiden zu versorgen. Ajahn Chah verstarb in den frühen Morgenstunden am 16. Januar 1992 in seinem Hauptkloster Wat Pah Pong. Es waren viele seiner Schüler und Laienanhänger anwesend, die ihm noch zu Lebzeiten die letzte Ehre erwiesen.

 
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RE: Buddhismus

#30 von illuminati , 10.01.2013 18:54

Ajahn Chah der Weg in die Freiheit (Ajahn Chah)

Die meisten Religionen sind eine Angelegenheit des Glaubens und orientieren sich an der Vorstellung einer Schöpferfigur. Der Buddhismus dagegen orientiert sich am menschlichen Geist und setzt keinen blinden Glauben voraus, sondern baut auf das, was wir wirklich wissen. Buddhas Lehre ist eine Anleitung zum Training des Geistes, die darauf abzielt, uns von unseren mannigfaltigen Irrtümern zu befreien, damit wir Frieden finden. Die Religion, die sich aus dieser Lehre entwickelt hat, ist im Laufe der Zeit hauptsächlich zu einem sinnentfremdeten Ritualbuddhismus geworden. Doch es gelingt immer einigen Menschen, das Dhamma zu verwirklichen, indem sie den "Weg" in die Freiheit gehen, den Buddha uns zeigte. Diese erleuchteten Individuen sind die weisen Lehrer, die uns aus ihrer eigenen Erfahrung heraus, das Dhamma verständlich machen können, und uns den "Weg" zeigen, den wir selbst zu gehen haben.

DER ZAUBER DES GEISTES (Wiesberger)

Friede ist Glück in Nibbāna – ein Epilog Führe mich von der Unwahrheit zur Wahrheit! Führe mich von der Finsternis zum Licht! Führe mich vom Tod zur Todlosigkeit! Das war die Sehnsucht des indischen Geistes. Es war eine Sehnsucht, die im Einklang mit den höchsten Bestrebungen der Menschheit stand. Die Kālakārāma Sutta würde, wenn man sie im Licht der wesentlichen Lehren des Buddha verstünde, viel dazu beitragen, uns zu zeigen, wie diese Sehnsucht erfüllt werden könnte. Jedoch findet im Buddhismus eine radikale Abweichung hinsichtlich des Zugangs zu diesen Problemen der Wahrheit, des Lichts und der Todlosigkeit statt. Bislang glaubte man, die Wahrheit, die der Schlüssel zum Rätsel des Daseins ist, läge in den Händen einer Gottheit. Man dachte, daß das Licht, welches die Dunkelheit des Gemüts vertreibt, nur durch eine mystische Vereinigung mit dieser Gottheit erlangt werden könnte. Man nahm an, Unsterblichkeit, die das Problem der unausweichlichen Tragödie aller lebenden Wesen, des Todes, lösen würde, sei nur in einer anderen Dimension gesichert, in der die unsterblichen Götter (amarā) ewig im Genuß ihres Ambrosia (amrta) schwelgen. Im Gegensatz zu dieser populären Psychologie, deren Naivität die Metaphysiker vergeblich zu verbergen suchten, steht die Botschaft des Buddha. Er entdeckte die Wahrheit dort, wo man sie am wenigsten vermutete. Das Dasein und seine Aufhebung, das Problem und seine Lösung, fanden sich verwoben in ein Geflecht, in dem wirbelnden Wechselspiel, dem Sammelpunkt jeglicher Existenz. Wenn man dieses Geflecht nur entwirren könnte! Und genau das tat er erfolgreich und enthüllte der Menschheit auch den Weg, das in Angriff zu nehmen. Die Wahrheit befindet ihm zufolge in niemandes Obhut und hat nichts Esoterisches oder Mystisches an sich. Sie zu finden ist eine Frage des „Sehens der Dinge wie sie sind“ und wenn die nötige Klarheit der Einsicht einmal entfaltet ist, kann man sie in aller Deutlichkeit und Klarheit in der Struktur aller Phänome erkennen. Dhamma, als die Wahrheit, lädt ein „zu kommen und zu sehen“ (ehipassiko).

DER ZAUBER DES GEISTES (Wiesberger)

Die Dunkelheit, welche die Klarheit der Sicht in unserem geistigen Leben trübt, wurde von Buddha auf den verblendeten Eindruck eines „Selbst“ zurückgeführt. Die Verblendung als „Standpunkt“ schuf einen Hintergrund des Nicht-Wissens, um sich selbst aufrecht zu erhalten. Der Geist wurde aufgrund von Nicht-Wissen und Begehren festgelegt und begrenzt. Es handelt sich hier um den Fall einer „Vereinnahmung“, die eine „Voreingenommenheit“ erzeugt, um eine „Bereicherung“, die „Mangel“ hervorruft. Das Wissen, angehäuft von den sechs Sinnesgebieten in den engen Grenzen, die das Ego für sie abgesteckt hat, stellte sich so als nichts anderes als „Nicht-Wissen“ heraus. Es gab die unvermeidliche Spaltung zwischen einer „inneren“ und einer „äußeren“ Sinnesgrundlage, und das Bewußtsein wurde zwischen einem „Hier“ und einem „Dort“ eingezwängt. Das Problem der Erleuchtung war deshalb nicht abhängig von einer Vertiefung in oder einer Vereinigung mit einer Gottheit, was dem Verschmelzen einer Dunkelheit („Selbst“) mit einer anderen Dunkelheit („SELBST“) gleichkommt. Es mußten nur die „selbstgeschaffenen“ künstlichen Grenzen mit einem durchschlagenden Blitz der Weisheit niedergerissen werden, damit das Bewußtsein seine Kapazität, unendlich und alleuchtend zu sein, entfalten konnte. Und die Entdeckung, daß diese Kapazität bereits im Geist vorhanden ist (wenn man sie nur entfalten könnte!) stellt eine unerwartete Enthüllung für die Menschheit dar.

Toleranz und Vielfalt (Bhikkhu Bodhi)

Im Buddhismus sind Vertrauen und Hingabe aber nur der Ansporn dafür, den Weg zu betreten und ihm mit Ausdauer zu folgen; für sich alleine sind sie kein Garant für die Erlösung. Die Hauptursache von Fesselung und Leiden, so lehrt der Buddha, ist die Unkenntnis hinsichtlich der wahren Natur des Daseins; folglich muss in der buddhistischen Befreiungsstrategie das Hauptwerkzeug die Weisheit sein, das Wissen und die Einsicht, wie die Dinge wirklich sind. Nachforschen und kritisches Hinterfragen, gelassen und ohne Vorurteil, stellen den ersten Schritt in Richtung Weisheit dar, denn sie erlauben es uns, unsere Zweifel aufzulösen und eine gedankliche Vorstellung der Wahrheiten zu gewinnen, von denen unsere Erlösung abhängt. Aber Zweifel und Fragen können nicht unbegrenzt andauern. Haben wir uns erst einmal entschieden, dass die Buddhalehre unser Beförderungsmittel zur geistigen Freiheit sein soll, dann müssen wir auch an Bord kommen: wir müssen unser Zögern hinter uns lassen und den Übungsweg beschreiten, der uns vom gläubigen Vertrauen zur befreienden Schau bringt.

Ajahn Chah ein Gespräch mit Ajahn Chah (Ajahn Chah)

Frage: Oft scheint es, dass viele Mönche hier nicht üben. Sie wirken schlampig oder unachtsam. Das stört mich. Antwort: Es ist nicht recht, andere Leute zu beobachten. Das wird deiner Übung nicht helfen. Wenn du dich ärgerst, beobachte den Ärger im eigenen Geist. Wenn die Disziplin anderer schlecht ist oder sie keine guten Mönche sind, so ist es nicht deine Sache, darüber zu urteilen. Du wirst nicht weise, indem du andere beobachtest. Die Disziplin eines Mönches ist ein Werkzeug für deine eigene Meditation. Es ist keine Waffe, um zu kritisieren oder Fehler zu finden. Niemand kann deine Übung für dich tun, noch kannst du für irgend jemand anders üben. Lass es dabei, auf dein eigenes Tun achtsam zu sein. Das ist die rechte Art zu üben

 
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