Zitat von Allgeier
Dann fang hald mal an die Vorzuege deiner Ideologie niederzuschreiben. Oder welches Land hat sich denn den Atheismus auf die Fahnen geschrieben?
Atheismus ist keine Ideologie oder gar organisiert. Im Gegenteil der Atheismus als solcher ist als Ausgrenzung durch die Kirchen erfunden worden. Als Atheisten wurden Freidenker oder andere nicht religionskonforme Denker diffamiert.
Heute wird als Atheist derjenige bezeichnet, der sich ausdrücklich nicht zu einem Götterglauben bekennt. Zu einer Ideologie gehören eine Organisation, eine Führer- bzw. Erlösergestalt (Messias), verschiedene Riten, eine Ausgrenzung anderer Menungen (oft einhergehend mit Gewalt), kodifiziertes Verhaltensmuster usw.
Wenn du dir ma die Weltkarte aus Wikipedia betrachtest, erkennst du, daß die ärmsten Länder der Erde, den geringsten Anteil an menschen aufweisen, die sich enem Götterglauben hingeben.
http://de.wikipedia.org/w/index&...=20080229160229
Nach dem wir nun mal geklärt haben, daß Atheismus weder organisiert noch eine Ideologie ist, können wir auf die Vorteile dieses denken kommen.
Wer nicht an Götter glaubt, kann auch diese nicht veantwortlch machen oder gar in deren Namen unmenschliche Grausamkeiten begehen. Nicht mehr eingeengt in ein aufgezwungenes Denk- und Glaubensmuster, ist für slche menschen nun möglich kritisch zu Hinterfragen und Wissen zu erwerben. Ein Atheist muß darum Moral und Ethik aus sich selbst schöpfen. Er wird sich daher in gewissen Rahmen, wenn auch nicht wissentlich, sich an Grundlagen der Konfuzianischen Philosophie (Kong Fu Tze) nähern:
Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.
Wie man auch schön auf der Karte sehen kann, Glauben gedeiht da, wo Bildung als Allgemeingut kaum vorhanden ist.
Zitat von thai.fun
wer nicht 100prozentig zu seinem Glauben steht ist seines Glaubens nicht würdig, genauso der an sein Atheismus glaubt, im Umkehrfall.
Das ist wohl das allerdämlichste, was mir je begegnet ist, paßt jedoch wunderbar zu deinem Sinnspruch. Aber genau das ist auch die Definition mit der ketzer gefoltert und getötet wurden. Den Umkehrfall kann es nicht geben, denn den Atheisten zeichnet doch seinen Nichtglauben an Göttlichkeit aus.
Zitat von thai.fun
Die Erde-Natur birgt so viel unglaubliches unbeantwortbares für Menschen in sich,
aber auch die Möglichkeit zu glauben, denn Glauben beantwortet alle Fragen!
Glauben beantwortet keine Fragen, Glauben verbietet meist Fragen zu stellen.
Von mir aus kann jeder Mensch glaben, was er will. Und solange er es nicht öffentlich macht, besteht für mich auch kein Grund mich zu äußern. Wird aber öffentlich für eine Ideologie geworben, so nehme ich mir das Recht heraus (wie der Werber ja auch) meine Kritik an dieser Ideologie zu äußern. In meiner Kritik wird man jedoch kein Werben für den Atheismus oder Agnostizismus finden. Kann ich gar nicht, denn dies ist eine Überzeugung die jeder für sich finden muß.
was mich besonders traurig macht, ist die Tatsache, daß gebildete Menschen diesen Ideologien verfallen. Sie nutzen nicht ihr von der natur verliehenes Analyseinstrument und geben sich der Träg- und faulheit hin, vorgesetzte Phrasen ungeprüft wiederzukäuen.
Wissenschaft erhebt keinen Absolutheitsanspruch, der würde auch der wissenschaftlichen Idee widersprechen. Neue Erkenntnisse können das bisher Gelehrte gänzlich (oder auch nur teilweise) über den Haufen werfen (Paradigmawechsel). jede neue Idee wird hinterfragt und geprüft, selbst alte Erkenntnisse müssen sich stetig im Wettbewerb der Hinterfragung behaupten.
Gesetze werden stetig an die sich ändernden Bedürfnisse und Verhältnisse angepaßt.
Was sich nicht anpaßt sind Ideologien. Für die gibt es "heilige" Schriften, die unveränderbar gültig sind. Diese Schriften werden nicht an die wachsenden Erkenntnisse und den Fortschritt angepaßt. Dafür aber werden sie interpretiert. Dazu wurde die Dialektik: Dialektik kann in diesem neueren Sinn vereinfachend als ein Diskurs beschrieben werden, in dem einer bestehenden Auffassung oder Überlieferung als These ein Aufzeigen von Problemen und Widersprüchen als Antithese gegenübergestellt wird, woraus sich eine Lösung oder ein neues Verständnis als Synthese ergibt. bemüht. Dieser methode bediente sich schon eine andere Ideologie par excellance, der Marxismus. Denn mit geschult angewandter Dialektik ließe sich doch immer das Gegeteil "beweisen".
Bibel und Koran waren durchaus Regelwerke, die zu ihrer Zeit teilweise Sinn machten. Heute sind diese Regeln (abgesehen von ein paar humanistischen) absolut Sinnenrleert, da die Grundlage dafür nicht mehr gegeben ist, z.B. Beschneidung, Schweinefleischverbot usw.
In der ganzen Menschheitsgeschichte gab es keinen Kampf von Glauben und Atheismus, nur von Glauben gegen Glauben. Wobei die Andersgläubigen immer als Ungläubige bezeichnet wurden.