RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#16 von MadMovie , 03.09.2014 22:05

Montag, 18. 03. 2013 – Ban Khwao – Wat Pha Koeng – Phu Laen Kha National Park – Pha Iang Waterfall

Als wollte ich all das Versäumte der letzten drei Tage nach holen, hatten wir heute gleich drei Sehenswürdigkeiten auf dem Plan.

An Pha Koeng, dass an der Strasse 2159 am Rande des Phu Laen Kha Nationalparks liegt, war ich bereits bei meinen ersten Besuchen hier mehrfach vorbei kutschiert worden, hatte aber nie Gelegenheit, den religiösen Themenpark zu durchstreifen.

So stand dies natürlich zuoberst auf meiner “To-Do-List”.
Der Park beinhaltet ein noch im Bau befindliches Bot, eine religiöse Schule, die Schrecken der Hölle, ein Plateau mit liegendem goldenen Buddha, ein weiteres mit stehender Buddha-Statue sowie zwei ungesicherte Aussichtspunkte, wo auch Kinder herum klettern (in Deutschland undenkbar).











„Vorsicht, Sophie, ein Abgrund!“ – „Hier gibt es keinen A…!“





Nach dem ich drei Tage herum gelegen hatte, triefte mir jetzt der Schweiß aus den Sandalen.
Zum Glück gab es einen Wasserspender.
Hier fiel mir auf, dass nicht nur in Laos (in Luang Prabang machten buddhistische Mönche Maurer- und Dachdeckerarbeiten) sondern auch hier Mönche arbeiten, selbst die ganz jungen wurden auf einen Isaan-Tuk-Tuk-Truck verfrachtet und mussten am nahe gelegenen See Bambus schlagen.



wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#17 von MadMovie , 04.09.2014 21:10

Da die Einfahrt zum Phu Laen Kha (einst die einzige Strecke, die ich in Thailand selbst am Steuer zurück legte) nur ein Kilometer weg ist, schauten wir da natürlich auch vorbei.

Der Phu Laen Kha ist mir schon deshalb symphatisch, weil da für lange weiße Nasen kein Aufschlag verlangt wird und alle 20 Baht bezahlen.



Da gibt es dann aber auch nichts anderes zu sehen, als die Aussicht auf die Ebene westlich der Bergkette.
Die Wanderwege ersparten wir uns bei 33 Grad im Schatten.



Danach schlugen wir der Nationalpark-Verwaltung ein Schnippchen und drangen in den westlichen Zipfel des Tat Ton ein, ohne einen Satang zu bezahlen.
Ziel war der Wasserfall Nam Tok Pha Iang.

Aber mit Wasserfällen in der Trockenzeit ist das so eine Sache – es fehlt der feuchte Nachschub, um dem Touristen ein eindrucksvolles Naturschauspiel zu bieten.
Wir machten uns dann auch stromauf, so wie einst im Saithong Nationalpark, auf die Suche nach etwas, das entfernt an einen Nam Tok, also Wasserfall erinnert, wurden aber nicht fündig.



Wasserfall und Sophie verzweifelt gesucht

Sophie machte sich dann auf dem linken Ufer auf den Rückweg und wurde erst wieder gesichtet, als ich längst meinen massigen Farang-Körper im Staubecken herunter kühlte.



Ginge es nach meinen Körpertemperatur-Haushalt, müsste ich stets Urlaub in subpolaren Regionen machen oder zumindest Gegenden, die kühler sind als Thailand.
Das Tote Meer war da vor ein paar Monaten schon mal eine gute Idee gewesen mit 20 Grad Lufttemperatur und mit einer Wasserdichte, die es erlaubt, bewegungslos herum zu treiben.

Wir blieben dann im Staubecken des Pha Iang, bis wir wieder vernünftige Betriebstemperaturen erreicht hatten aber der thailändische Chauffeur Aad fast schon zu frieren begann.

Abends gab es dann noch auf der Terrasse ein Barbecue – für Sophie eindeutig zu viel Fleisch



wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#18 von MadMovie , 06.09.2014 22:19

Dienstag, 19. 03. 2013 – Ban Khwao – Narinthawat Farm – Tat Ton National Park

So wie andere auf Schnäppchen-Jagd in Bangkok sind, bin ich immer wieder auf der “Jagd” nach Sehenswürdigkeiten im Changwat Chaiyaphum, die ich noch nicht besucht habe.
Da ist die Auswahl naturgemäß eingeschränkt und ich komme auf die ausgefallensten Ideen.

Im Internet wurde auf eine Narinthawat Farm hingewiesen, mit hübsch bepflanzten alten Wägelchen.
Ich stellte mir darunter so etwas vor, wie den Kristadoi Park bei Chiang Mai, der auch den wenigsten Touristen bekannt, aber sehr gepflegt und sehenswert ist.

Zunächst mal löste das Ansinnen Kopfschütteln aus, denn niemand kannte das.
Wir machten uns dann auf die Suche, denn in der vagen Beschreibung stand “Kilometerstein 28 in Richtung Phu Kieao”, also die vierspurige Strasse 201 Richtung Kaeng Khro.
Mehrfaches Anhalten und Nachfragen brachte nur spärliche Ergebnisse.
Einerseits kennen sich die Thais im eigenen Land nicht immer aus, andererseits wenn jemand in der Nähe wohnt, sollte er schon von der Narinthawat Farm gehört haben.

Aad nahm sogar in Kauf, auf der Standspur als Geisterfahrer unterwegs zu sein und nach 500 m hielten wir vor einem unscheinbaren Tor, das verschlossen war.
Hinter uns hupte ein Fahrzeug. Es war die Eigentümerin, die rein wollte.
Sie erklärte, der einst öffentliche Park wäre seit fünf Jahren geschlossen und einen Teil der Bäume hätte man durch Gummibäume ersetzt.



Hätten wir das auch geklärt! Nicht jeder Wasserfall stürzt rauschend in die Tiefe und nicht jeder im Netz angepriesene Park ist eine Touristenattraktion!

Nun wollte ich endlich mal wissen, was es mit der drastischen ausländerunfreundlichen Preiserhöhung beim Tat Ton National Park auf sich hat!
Sophie musste sich mit einer pinkfarbenen Decke verhüllen, schlafend stellen und wurde zur einheimischen zweiten Tochter meiner Frau erklärt.
Dass noch die weißen Beine hervor lugten, spielte erst mal keine Rolle.

Ich spielte auch meine Rolle und erklärte dem Park-Ranger, dass ich aus Jöremanie käme.
“Si khon thai, nueng farang?” grinste der Park-Ranger und ich nickte eifrig.

Der Preis für erwachsene Besucher betrug 200 Baht, von 400, wie von meiner Frau behauptet, konnte ich nichts lesen.

So ein Niedrigwasser, wie diesmal, hatte ich bei all meinen Besuchen noch nicht erlebt, obwohl ich auch schon einmal im Monat März da gewesen war.



Ungeachtet dessen stürzten sich die eingeschmuggelte Sophie und der offiziell anwesende Farang in die kühlen Fluten.
Na, ja, stürzen ist nicht der richtige Ausdruck, eher balanzieren auf rutschigen Felsen bis man eine etwas tiefere Stelle zum Verweilen gefunden hat.
Zu Songkran soll wohl der Zufluss von einem Staubecken erhöht werden, erklärte mir meine Frau.



„Kleine Abkühlung gefällig, Pan?“





Die komplette Familie bekam ich dann erst im Schwimmbad Chaiyaphum ins Wasser.





Sophie trägt zur Völkerverständigung bei und beantwortet geduldig in einfachstem Englisch gestellte Fragen



Nach dem Baden hat man natürlich Hunger – thailändischer Würschtl-Stand



Abendessen bei Wan und Wirat, zurück sind wir gelaufen.



„Ohne Helm und Führerschein unterwegs? Macht 1000 Baht!“

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#19 von MadMovie , 08.09.2014 21:29

Donnerstag, 21. 03. 2013 – Ban Khwao – Wat Khao Sa Hong – Phra Yai Großbaustelle Chaiyaphum

Ungeachtet der brütenden Hitze regte sich wieder unser Entdeckerdrang.

Das Wat Khao Sa Hong liegt an der Straße zum Tat Ton Park, bei Kilometer 12 links ab auf eine Schlaglochpiste und dann noch etwa drei Kilometer, also etwas abgelegen.
Begrüßt wurden wir von einer Meute aggressiver Hunde, die wir aber mit “bai thanon!”-Rufen in Schach hielten.

Es gibt in den Felsen zwei natürliche Wasserbassins zu sehen





und eine schöne Aussicht auf die Rajabhat Universität Chaiyaphum, die ja viel näher am Tat Ton liegt, als an der City.



Der berühmte namensgebende Felsen (hong=Schwan) ist hinter dem Andachtsraum des einzigen diensthabenden Mönches versteckt.





Mit dem Mönch, der offensichtlich hier relativ selten Touristen begrüßen darf, unterhielten wir uns ganz nett.
Er schenkte mir dann ein einfaches Buddha-Amulett aus Ton, das mich auf meinen Wegen beschützen soll.



Schon auf dem Weg zum Wat war mir ein Fahnenmeer auf einer Baustelle aufgefallen.
Aad bog dann auch ab, um zu sehen, ob man da einen genaueren Blick drauf werfen darf.

An der künftigen Zufahrtsstraße ist schon die eindrucksvolle Straßenbeleuchtung installiert.
Die Baustellenzufahrt ist natürlich gesperrt und davor steht ein Security-Mann mit einem Funkgerät bewaffnet.
Nach dem Aad erklärt hat, dass er extra von Ban Khwao gekommen ist, um zwei Farang die Baustelle zu zeigen, öffnet der gute Mann die Schranke – mit der Maßgabe, das Auto keinesfalls zu verlassen.



Drei Mal springe ich kurz aus dem Auto, um Schnappschüsse zu machen.





Das Fahnenmeer, welches mir ins Auge sprang, sind jeweils die Nationalflagge und eine gelbe (Buddhismus/Königshaus) an jedem Drahtgeflecht, das mal eine Betonsäule werden soll, und davon gibt es geschätzt tausend, vielleicht mehr.

Eines steht fest: Wenn das mal nach Auskunft des Security-Mannes im Jahr 2560 (thail. Kalender) fertig sein wird – also in vier, fünf Jahren (andere Angaben: sieben Jahre) – ist es definitiv der bedeutendste religiöse Park in ganz Thailand, mit einer riesigen Buddha-Statue.

199 m hoch, 99 m breit – die Dimensionen sind gewaltig, auch die Kosten von 10 Milliarden Baht – wofür eine Stiftung gegründet wurde, die Phrayai-Chaiyaphum-Foundation.

Einige Details des Rundweges sind schon fertig, wie die vielen Statuen der Erdgöttin, die ihr Haar auswringt um mit den Fluten die Armee des Dämonen Mara zu vertreiben, jede anders gekleidet.



Wir bedankten uns dann artig beim Security-Mann, nicht zu vergessen die kleine Spende die Aad übergab für den Geldbaum am Postenhäuschen.

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#20 von MadMovie , 09.09.2014 21:18

Nun muss ich aber endlich aufklären, was es mit dem schwangeren Hund auf sich hat:

Wir haben in Ban Khwao zwei Hunde – zum einen die Schäferhund-Mischlings-Hündin Lucky und die Pudel-Mischlings-Dame Sandy.
Letztere wurde in einem Hunde-Beauty-Shop ihres lockigen Fells beraubt, was bei der Hitze auch praktischer ist.
Sandy war hochschwanger und als Entbindungstermin wurde der 16. März berechnet.
Es passierte auch an den folgenden Tagen nichts und immer mal wieder wurde die Veterinärmedizinstudentin Sophie befragt, wann es denn soweit sei, die aber auch nicht weiter helfen konnte.

Niemand wollte den Hund allein lassen und so wurde unser Abreisetermin an die Küste immer wieder von einen Tag auf den anderen verschoben.



Aad verweist darauf, dass schon Milch (nom) eingeschossen ist, es also irgendwann soweit sein müsse.
Als dann am 21. März die Niederkunft immer noch auf sich warten ließ, beschlossen wir, an diesem Wochenende auf jeden Fall an die Küste zu fahren.

Es wurde dann extra eine Frau engagiert, die Haus und Hund(e) bewachen sollte.
Schon am Sonntag erreichte uns dann in Cha-Am die frohe Botschaft, dass sechs muntere Welpen das Licht der Welt erblickt hatten!



Wer weiß, welches pelzige Ungeheuer der Vater war! (Handy-Foto von Phuy, nach dem Urlaub aufgenommen)

Es fand dann noch so etwas wie eine Abschiedsparty statt – hier zunächst der Zaungast Balanee



„Komm rein Balanee – dann kannste raus gucken!“

Ihre Oma – eine enge Verwandte meiner Frau – lag im Krankenhaus Ban Khwao und wenn ihre Eltern die Oma besuchten, war sie manchmal bei uns zu Gast.





Zu Gast waren auch der Sport-Lehrer Phanom (hier mit dem Autor) und seine Frau, die Mathematik-Lehrerin Wilaiwan



Zum Nachtisch gab es Bienen-Waben (den Gag von Chuck Norris, der keinen Honig isst, sondern Bienen kaut bringe ich nicht noch mal, der ist ausgelutscht wie eine Wildbienenwabe)



Als Sophie die Bienenlarven entdeckte, lehnte sie dankend ab, während ich ein kleines Stück kostete – schmeckt mehr nach Wachs als nach Honig…

Danach hieß es Koffer packen!

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#21 von MadMovie , 11.09.2014 21:49

Freitag, 22. 03. 2013 – Ban Khwao – Bangkok – Samut Sakhon - Samut Songkhram – Cha-Am

Nach dem wir Haus und Hof in guten Händen wussten, ging es am Freitagvormittag endlich los, denn ich wollte Sophie unbedingt noch andere Gegenden von Thailand zeigen und vor allem solche, wo ich selbst noch nicht war.

Nach einer Diskussion, die sich über eine Woche hinzog – meine Frau favorisierte die Variante „Phuket“ (die nach einer Recherche der Flugpreise für fünf Personen dann wieder vom Tisch war) – setzte sich eine abgespeckte Variante meines ursprünglichen Vorschlages durch.

Ich hatte mir zu Hause im winterlichen Deutschland am Computer ausgedacht, über Cha-Am und Hua Hin nach Ranong zu fahren und dann mit einer Fähre nach Koh Chang – ja, in der Andamanensee gibt es auch eines, nur nicht so bekannt wie das im Osten.

Aad hatte tagelang im Internet Straßenkarten und Durchfahrtspläne von Bangkok studiert und verfuhr sich nicht ein Mal, was nicht immer so war, denn der hatte sich auch schon mal auf dem Weg von Pattaya zum Flughafen verfranzt.

Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichten wir Bangkok zur Rush-Hour, na, ja, wann ist da mal nicht Stau – wahrscheinlich zu Songkran…



Weiter ging es über Samut Sakhon und Samut Songkhram.
Aad wählte dann nicht die von mir vorgeschlagene Straße 4, sondern für letzten 79 km eine andere Route, vorbei an unzähligen Wasserflächen, aus denen Salz gewonnen wird.

Am späten Nachmittag erreichten wir dann unser Ziel Cha-Am am Golf von Thailand.



Sophie endlich an der Küste – bei auflandigem Wind lässt es sich aushalten…

Das von mir favorisierte Scandy-Resort war leider ausgebucht, aber die Thais haben ohnehin ein Händchen für besonders preiswerte aber noch akzeptable Hotels und so stiegen wir über diese unscheinbare Treppe hinauf in unsere Zimmer



Wir verbrachten dann noch einige Zeit am Strand







und nur die Farang stürzten sich in die Fluten, der thailändische Teil der Familie war mit Chillen und Futtern vollauf beschäftigt.

Am Abend machten wir einen Bummel die Beachfront entlang





und landeten dann in einem Thai-Restaurant in der Nähe des Scandy-Resorts.
Mir war der Badeort Cha-Am auf Anhieb sympathisch, ohne genau benennen zu können, warum.
Eine quirlige aber zugleich entspannte Atmosphäre, die mir gefiel.

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#22 von MadMovie , 13.09.2014 22:39

Samstag, 23. 03. 2013 – Cha-Am – Hua Hin – Wat Khao Takiab

Leider hatten wir nicht vorbestellt, andere schon, so dass wir das Hotel am Samstag schon wieder räumen mussten.
Der uns angebotene Ersatz gehörte zur selben Kette, nur drei Häuser weiter die Soi rauf – die Zimmer und die Ausstattung waren allerdings noch minimalistischer und die Matratzen mit Beton gefüllt.

Irgendwann quartiere ich mich mal wieder im Landmark Hotel in der Sukhumvit Road in Bangkok ein, nahm ich mir vor, schon wegen des Frühstücksbuffets.
Hier ging es immer mit knurrendem Magen los. Halt, nicht ganz!

Am Anfang der Soi hantierte meine bevorzugte Kaffeedealerin während der Tage in Cha-Am.

Die war zwar meist kurz angebunden, bereitete aber den Kaffee immer frisch zu – beim Eiskaffee dauerte es etwas länger, der musste runter gekühlt werden und kostete fünf Baht mehr (Cappuccino heiß 45 Baht, gekühlt mit Eis 50 Baht).



Nach dem der Umzug erledigt war, machten wir uns auf den Weg in das berühmteste Seebad Thailands, das ja nur 25 km entfernt ist.

Hier macht sogar der König von Thailand Urlaub – entsprechend selbstbewusst, um nicht zu sagen arrogant, gibt sich Hua Hin.

Um es gleich vorweg zu sagen: Mir hat es dort nicht so gut gefallen, wie in Cha-Am, reine Bauchsache, andere schwören wieder drauf.
Und das Gelände, wo der König Urlaub macht, wird vom Militär streng bewacht, an einen Besuch braucht man da gar nicht denken, zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, als wir da waren.

Sophie und ich wären ja am liebsten gleich durchgerauscht zum Affenfelsen, aber der thailändische Teil der Familie hatte einen Bärenhunger und sich fest vorgenommen, am Strand ein verspätetes Frühstück einzunehmen.

Weil wir in Strandnähe keinen Parkplatz fanden, mussten wir ein Stück durch die Gluthitze laufen.
Da war mir dann am Strand der Appetit vergangen und ich hatte nur noch Durst.





Meine Frau beklagte sich bald, dass alles, von der Cola bis zum Somtam-Salat satte 50% mehr kosten würde, als am Strand von Cha-Am…
Das war dann schon mal ein Grund, aufzubrechen zu den wilden Affen…

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#23 von MadMovie , 14.09.2014 21:18

Fährt man in Hua Hin stur geradeaus weiter nach Süden, kommt man an eine Abzweigung, wo es rechts nach Takiab Thong Village geht und links zum Affenfelsen.

Da ist nichts mehr mit gelecktem Badeort!
Wer den Staub des Isaan gewohnt ist, fühlt sich dort fast schon wieder heimisch:
Man landet in einer Mischung aus Baustelle und Müllhalde, Stacheldraht legt auch noch andere Vergleiche nahe.
Wer keine Ahnung hat, parkt auf der Baustelle, die sich als gebührenpflichtiger Parkplatz entpuppt.
Eigentlich müsste man noch Geld für die Waschanlage bekommen.

Der thailändische Teil der Familie war wegen des Staubes und der Hitze nicht dazu zu bewegen, das Auto zu verlassen.
Schicken wir erst mal die Farang als Erkundungstrupp vor (ich will jetzt nicht die Polemik auf die Spitze treiben)!

Sophie und ich kamen zunächst an diesem malerischen Fischereihafen vorbei



Noch eine steile Linkskurve und dann eine Straße, wo Radprofis selbst nach Austausch ihres Blutes gegen Dopingmittel das Fahrrad schieben würden…
Jetzt latsche ich auch nicht mehr zurück, um Aad Bescheid zu sagen, dachte ich bei mir und gab Sophie ein Handzeichen.
Sprechen konnte ich nicht mehr, der Sauerstoff wurde für die Muskeln benötigt.

Für geübte Bergwanderer ein Klacks, denn nach knapp 100 Metern wird die Straße flacher, die 37 °C aber bleiben.

Wir wandten uns zunächst nach links und ich wollte unbedingt Sophie zusammen mit einem jungen Affen fotografieren



Von Sophie keine Spur – die wurde gerade fauchend, beißend und kratzend davon gejagt!
Man soll sich von dem Gitter nicht täuschen lassen, die laufen da frei herum…



Bad für kleine Äffchen – hong nam ling noi

Sophie fand ich dann ein paar Meter weiter hier wieder



Buddha sei Dank! Affe und Sophie wohlauf!

Noch ein paar Meter weiter dieser Pavillon mit Blick auf Hua Hin





Überall am Wegesrand wilde Affen, aber je älter das Tier und je näher das Wat, umso friedlicher der Affe!



Impressionen von Wat Khao Takiab





Bemerkenswert auch der Intelligenzunterschied zwischen Hund und Affe am Fuße des Wat Khao Takiab:
Während Hunde in einer unübersichtlichen scharfen Linkskurve liegen und Gefahr laufen, wieder mal eine Gliedmaße zu verlieren, springen einige Affen auf ankommende Autos auf und lassen sich ein Stück mitnehmen, näher heran an diese allseits beliebte Futterstelle:





„Habe ich die wirklich alle zum Essen eingeladen?“

Nach dem Erlebnis von Sophie beschränkte ich mich auf meine passive Rolle als Fotograf.

Inzwischen hatte der thailändische Teil des Familie nach längeren Recherchen heraus gefunden, dass die Straße geradewegs zum Wat Khao Takiab führt und sahen uns erhitzt aber glücklich die Affen beobachten.

Meine Frau lud die Wanderer auf einen Eiskaffee ein – eingedenk der Erfahrungen, die ich mal in einem Vorort von Vientiane mit diesem Getränk gemacht hatte, nahm ich ganz vorsichtig kleine Schlucke.
Einen halben Liter leicht gekühltes stilles Wasser hatte ich zu dem Zeitpunkt schon intus.

Wir hatten dann keine Lust mehr auf irgendwelche Sehenswürdigkeiten in Hua Hin oder drum herum – Sophie und ich mussten dringend unter die Dusche…
Abends ging es dann zum Dinner ins Scandy Resort – qualitativ gute europäische und thailändische Küche.

Sonntag, den 24. März verbrachten wir dann weitgehend am Strand von Cha-Am.

Aad hatte zwar vorgeschlagen, den Teakholz-Sommerpalast von Rama VI. zu besichtigen, aber entgegen meinem sonstigen Jagdtrieb nach fotogenen Sehenswürdigkeiten hatte ich darauf bei der Hitze keinen Bock.

Abends gönnten wir uns nach dem Essen noch die Gaudi, mit einem Tretmobil Cha-Am unsicher zu machen.
Leider habe ich davon nur ein Handyfoto, das ein Portier des teuren Raja Resorts gemacht hat:



Der Gesichtsfarbe nach zu urteilen, musste der Mann hinten links am meisten strampeln!

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#24 von MadMovie , 16.09.2014 21:12

Montag, 24. 03. 2013 – Cha-Am – Wat Tanot Luang - Haad Puek Tian – Samut Songkhram - Amphawa – Bangkok

Am Montag hieß es schon wieder Koffer packen, denn die Abreise rückte immer näher.

Auf dem Weg nach Bangkok lagen gemäß meiner Internetrecherche so viele Sehenswürdigkeiten, wie die Tempel von Phetchaburi, Damnoen Saduak oder Rosegarden, dass man damit gut und gerne die Zeit bis zum Abflug hätte verbringen können.
Aber ich wollte ja Sophie unbedingt noch die jedem Thailandfreund hinlänglich bekannten Sehenswürdigkeiten von Bangkok zeigen und so beschränkten wir uns auf drei Stopps.

Am Wat Tanot Luang wären wir beinahe vorbeigerauscht, aber ich sah die markante Schiffs-Form und bat Aad zu wenden.
Wir platzten mitten in die Vorbereitungen zu einem größeren Tempelfest herein, dass am 27. März stattfinden sollte.



Der Moderator, der sich offenbar schon tagelang vorher warm quatschte, ergriff die Gelegenheit, die Gäste aus dem fernen Isaan und dem noch viel ferneren Jöremanie mehrfach zu begrüßen – was sogar ich verstand.

Als Ehrengäste wurden wir von den beiden ältesten Mönchen des Wats persönlich gesegnet.
Wegen der bei der Hitze willkommenen Weihwasserduschen gibt es davon keine Fotos (dennoch hatte ich auf den Bildern vom Wat und vor allem Puek Tian später große Objektivflecken, die ich in den letzten Wochen mit drei verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen wegretuschierte).

Eine Wasserdusche hätte ich auch von diesem Sprengwagen bekommen können, aber wie gesagt, die Kamera ist wasserscheu



Der Sprengwagen ist weg und Wat Tanot Luang präsentiert sich in seiner ganzen Schönheit





Durch diese Tür geht es rein

Auch innen ist der Tempel eine Augenweide





Nur einer von vielen Fensterläden



Wandschmuck: Eine Dschunke versinkt in einem Meer voller Fabelwesen und Dämonen

Wir wurden von den Mönchen und dem Moderator herzlich verabschiedet – auch, aber nicht nur wegen der Spende für den Schiffstempel.

Ich habe schon Schiffsdarstellungen u. a. in der Nähe von Chaiyaphum gesehen, aber dass ein Wat direkt wie ein Schiff (wenn auch nur auf grüner Wiese) gebaut ist, dürfte ziemlich selten sein.

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#25 von MadMovie , 20.09.2014 21:15

Nächstes Ziel war der Strand (haad) Puek Tian, wo die gleiche Geschichte erzählt wird wie am Strand von Sattahip.

Hier noch einmal die Zusammenfassung von Moselbert von 2011:

"Phra Apaimanee und sein Bruder Sisuwan waren Prinzen, die von ihrem Vater ausgeschickt wurden, um etwas zu lernen, was ihnen später bei der Regentschaft über das Land helfen könnte. Während Sisuwan den Schwertkampf lernte, war Phra Apaimanee ein Meister des Flötenspiels geworden. Das gefiel dem Vater nicht und er schickte ihn davon. Aber die Flöte war eine magische, sie konnte die Zuhörer in den Schlaf spielen und, wenn er wollte, die Seele aus dem Körper des Zuhörers locken und ihn so töten. Eines Tages kam eine Riesin, entführte Apaimanee in ihre Höhle und verwandelte sich in ein wunderschönes Mädchen. Er heiratete sie und sie gebar ihm einen Sohn, Sinsamut. Als er irgendwann herausfand, dass seine Frau die Riesin Nang Phisua Samut war, floh er mit seinem Sohn. Dabei wurde er von einer Familie von Wasserwesen unterstützt, Vater, Mutter und Tochter. Die beiden älteren wurden von der Riesin verschlungen. Die Tochter nahm die Flüchtlinge zur Insel Kokaew Phitsadan, der Wunderinsel, wo ein Eremit alle vor der Riesin schützte. Die Meerjungfrau gebar Phra Apaimanee einen Sohn, Sutsakhon."





Es heißt in Puek Tian, weil die Riesin so enttäuscht war von Apaimanee, holt sie sich auch heute noch jedes Jahr ein männliches Opfer.
Ich hielt mich daher beim Schwimmen in der Nähe des harmlos wirkenden Schildkrötenfelsens auf:





„Warum muss ich so ein dämliches Schild um den Hals tragen und meine Cousine in Kopenhagen nicht?“



„Flieg, mein Drache, flieg!“ – „Ich hab keine Flügel, Sutsakhon!“



Uns hat es dort sehr gut gefallen, kaum Touri’s, viel Platz – und als die beiden Schulklassen wieder weg waren – auch schön ruhig…

Geplant war nun eigentlich, in Samut Songkhram zu übernachten und Sophie am frühen Dienstagmorgen den Floating Market Damnoen Saduak zu zeigen.
Es setzte nun aber eine hektische Telefonitis ein mit dem Ergebnis, noch an diesem frühen Abend in Bangkok einzuschweben, weil meine Frau aus dringenden Gründen schon am Dienstag wieder in den Isaan wollte.
Mit der Aussicht, seine Fernbeziehung Ueng zu umarmen, ließ Aad den Motor aufheulen.

Wir machten dann aber doch noch einen Stopp, und zwar in Amphawa



Der Floating Market (talaad nam) Amphawa ist ein schwacher Ersatz für Damnoen Saduak und um 17:30 Uhr ist hier tote Hose.

Die Damen tätigten dann dennoch einige Einkäufe auf dem Markt neben dem schwimmenden Markt.

Bei einbrechender Dunkelheit waren wir dann mitten im Verkehrsgewühl der Stadt der Engel und Aad hatte sein personengebundenes sprechendes Navi am Ohr – soll heißen Ueng am Handy.

Wir landeten im Stadtteil Khlong San, das ist schon fast Zentrumsnähe und Ueng stand irgendwo am Straßenrand.
Sie quetschte sich auch noch ins Auto und über eine dunkle Soi und durch ein Parkhaus ging es zu einem Parkdeck und Sophie fragte besorgt, wo hier das Hotel sei.

Nun, die von Ueng in aller Eile gebuchten Zimmer lagen gleich hinter der Parkbucht mit Gummiplanen, hinter denen sich das Auto verbergen ließ.
Da ich so etwas schon einmal im Film gesehen hatte, war mir schnell klar, um welche spezielle Art „Hotel“ es sich handelte.

Nun, so schlecht waren die Zimmer auch nicht und man konnte sich im Liegen im Spiegel an der Zimmerdecke betrachten.
Nach dem Abendessen in einem schmalen Karaoke-Restaurant wurde es durch die Ausstattung des Hotelzimmers noch eine interessante Nacht…

wird fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#26 von MadMovie , 21.09.2014 21:47

Dienstag, 26. 03. 2013 – Bangkok

„Bleiben wir in dem ‚Hotel‘?“ fragte Sophie besorgt.
„Nein, in dem Stundenhotel bleiben wir definitiv nicht“, beruhigte ich sie.

Die Suche zog sich hin und als wir uns immer mehr Lad Phrao und Bangkapi näherten, sagte ich „Noch ein Kilometer und wir kommen in eine Gegend, wo ich mindestens zwei Hotels kenne!“

Darauf wollte sich meine Frau nicht einlassen, sie hatte wohl einen eindeutigen Tipp bekommen.

In der Soi 30 der Ratchadapisek Road wurden wir fündig:
Das Baan Pratoom (Prathum) liegt so versteckt, dass sich nur wenige Gäste hierher verirren.
Das Personal ist ausgesprochen freundlich, der Manager spricht Englisch und drei Worte Deutsch, die Zimmer sind sehr geräumig und kosten nur 500 Baht.
Dass man den Swimming Pool zu jeder Zeit für sich alleine hat, lernten wir bei 37 °C noch zu schätzen.

Nach einem Lunch nicht weit entfernt vom Hotel hieß es Abschied nehmen von Ehefrau und Stiefkindern, die es wieder in den Isaan zurück zog, einen Tag früher als geplant.

So konnten Sophie und ich alleine Bangkok unsicher machen, entspannten aber zunächst im Hotel inklusive Besuch des Swimming Pools. Einzige Zaungäste: Zwei Taubenpaare, die sich dachten, bei den ganzen Stickoxiden in der Atemluft macht es dann auch nichts mehr, Chlorwasser zu saufen.

An der Rezeption orderten wir ein Taxi, weil wir bei 37 °C im Schatten zu faul waren, bis zur Ratchadapisek Road zu laufen.
Auf mein Ansinnen hin, uns zum Suan Lum Night Bazaar zu bringen, verfiel der Taxifahrer in eine hektische Gestik und rief immer wieder:
„Suan Lum mai mii – bai Asiatique!“

Nun, „mai mii“ übersetzt am besten mit dem wichtigsten Vokabular einer ehemaligen DDR-Konsumverkäuferin „Ham wa nich!“
Das lernt jeder Thailandreisende gleich nach sawadtii khrap.

Ich wusste allerdings nicht zu deuten, weshalb wir nach „Asiatique“ gehen sollten, bis mir einfiel, im Netz mal etwas von einem neuen Night Bazaar am Chao Phraya gelesen zu haben.





Asiatique – The Riverfront

Mondäner als der urige Suan Lum Night Bazaar, dem ich in den ersten Minuten noch nachtrauerte.

Um 16:30 Uhr hatten noch gar nicht alle Geschäfte geöffnet, klar ist ja auch ein Nachtmarkt, aber Sophie wurde dennoch schnell fündig bei den Geschenken für Schwestern und Freundinnen.

Auch hier gibt es wie beim Suan Lum ein Riesenrad – von einer holländischen Firma geliefert und einer Schweizer Firma betrieben, kann man sich aus 42 Gondeln in 60 m Höhe Bangkok von oben anschauen.











Nach einem weiteren Bummel über den Markt, landeten wir in einem italienischen Restaurant (es soll auf dem Gelände 40 Restaurants geben).
Pizza und Spaghetti waren ausgezeichnet, zwar nicht ganz so wie in Italien, aber für thailändische Verhältnisse wirklich lecker.

Wir hatten dann keine Lust mehr auf einen Nachtbummel, sondern wollten zurück und fielen der Taxi-Mafia in die Hände.
Die riefen astronomische Preise von 400-600 Baht auf.
Selbst meine Kenntnisse der thailändischen Zahlen, ich konterte mit song roi (200) Baht, konnte die nicht umstimmen.

Wir gingen dann einfach ein paar Meter weiter, aber die Taxifahrer hier beharrten alle auf Festpreise, manch einer wollte uns gar nicht befördern, weil das Hotel zu weit weg vom Schuss lag.
Um dem bösen Treiben ein Ende zu machen, charterte ich dann ein Taxi für 300 Baht, zwar immer noch zu teuer, aber was soll’s.

Am Hotel-Swimming Pool ein Schild „Open 8 a. m. to 10 p. m.“ Ab ins Zimmer, umziehen, wieder runter in die 2. Etage, Licht an und rein!



Blick vom Balkon unseres Zimmers im Baan Pratoom auf das nächtliche Bangkok

wird fortgesetzt...


 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009

zuletzt bearbeitet 21.09.2014 | Top

RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#27 von MadMovie , 24.09.2014 21:51

Mittwoch, 27. 03. 2013 – Bangkok

Spät abends hatte noch eine Hotelangestellte angerufen, wann wir denn das Frühstück wünschen und ich hatte neun Uhr gesagt.
Da war ich aber gespannt, denn für fünf Hansel werden die kein Buffet aufbauen.
Pünktlich um 9 Uhr klopfte es an der Türe und eine Dame von der Rezeption brachte ein Tablett mit Reissuppe und den Behältern zum Nachwürzen.

Das schmeckte ausgesprochen lecker und man musste nicht wie üblich mit leerem Magen los ziehen.
Sophie kam aus dem Bad und sammelte erst mal die kleinen Hackfleischbällchen aus der Suppe, die in meiner Schüssel landeten.

Wir buckelten das Gepäck zum Fahrstuhl und unten wurde es in einem Kabuff eingelagert.
Wir fragten auch den gerade anwesenden Manager, ob wir nach einem heißen Tag in Bangkok hier abends noch duschen dürften, er meinte aber, wir hätten ausgecheckt, müssten dann das Zimmer weiter bezahlen, was wir nicht wollten.

Nun wollte ich am letzten Tag Sophie die Sehenswürdigkeiten zeigen, die jeder Touri mal gesehen haben muss.
Der Besuch von Wat Phra Keo und Grand Palace war an diesem 27. März der denkbar ungünstigste Zeitpunkt.
Meine Frau und Aad hatten uns schon vorgewarnt, man würde ab diesem Tag Grand Palace bis Songkran schließen, weil jemand von der Königsfamilie vorbei käme – aber das verwies ich in das Reich der Fabel, zumindest eine andauernde Schließung.

Ein Nepper, Schlepper, Bauernfänger (im folgenden NSB genannt) vor dem Grand Palace behauptete sogar, man würde um 11 Uhr schließen, wir sollten um 13 Uhr wieder kommen und für die Zwischenzeit hätte er ein tolles Angebot für uns.
Es folgte die übliche Leier: Er lobte den deutschen Clubfußball (2013 auch völlig zu Recht) und erzählte von seiner Familie.
Wir schüttelten ihn ab und gerieten in das größte Gewühl.



Wie ich es geschafft habe, an tausenden Touristen vorbei zu fotografieren, ist mir heute noch ein Rätsel

Sämtliche Tourguides von Bangkok waren natürlich besser informiert als wir und schleusten schnell noch vor der Schließung ihre Reisegruppen durch



Überall hölzerne Gehwege mit roten Teppichen und ein Schild, dass Wat Phra Keo mittags dicht gemacht wird.
Die Informationen von Frau und Stiefsohn waren also nicht so ganz falsch.

In dem Gewühl war ich immer darauf bedacht, Sophie nicht zu verlieren.
Wenigstens konnte ich diesmal den Wachwechsel am Grand Palace fotografieren



„Ablösung kommt gleich!“



Mir wurde es dann in dem Gewühl zu viel und ungeachtet des gezahlten Eintrittspreises wollte ich das Gelände wieder verlassen.

wird mit dem Schluss fortgesetzt...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


RE: Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen

#28 von MadMovie , 27.09.2014 22:16

Lag es an der Hitze oder daran, dass ich eine ganze Weile nicht mehr hier war?
Jedenfalls wusste ich nicht mehr, wie weit die nächste Anlegestelle am Fluss entfernt ist.

Ich fragte einen Tuk-Tuk-Fahrer, die ja auch zur Gilde der NSB gehören, eigentlich ein Newbie-Fehler und im Nachgang schüttele ich den Kopf darüber.
Offenbar hatten die Außentemperaturen meine Gehirnzellen nachhaltig geschwächt.
Der Tuk-Tuk-Driver war natürlich bereit, uns für günstige 120 Baht zum Pier zu bringen.

Nun hatte ich für Tuk-Tuk-Fahrten auch quer durch ganz Chiang Mai noch nie mehr als 50 Baht bezahlt und erwiderte genervt „hok sib“ (60 Baht).
Nach einigem Hin und Her einigten wir uns auf dann tatsächlich auf 60 Baht – es ging aber nur um eine Ecke und eine Straße rauf und sogar Sophie nörgelte: „Dafür waren 60 Baht ein bisschen viel!“

Wir mussten noch ein Stück laufen, drängelten uns an Verkaufsständen vorbei und stellten dann fest, dass von hier gar kein Linienschiff fuhr, sondern nur die Fähre rüber nach Wat Arun.

Ich hatte dermaßen die Schn… voll, dass ich keine Lust hatte, jetzt auch noch zu einem anderen Pier zu laufen (Buddha bewahre!) oder zu fahren.

Das machte sich eine Frau von der Gilde der NSB zunutze, die meinen Gesichtsausdruck richtig deutete und uns anbot, Tochter und Vater (das Missverständnis klärte ich gleich auf) privat für schlappe 2000 Baht (vielleicht waren es auch weniger, so genau weiß ich es nicht mehr) einmal quer durch Bangkok schippern zu lassen mit Besuch aller relevanten Sehenswürdigkeiten, wie Wat Arun und Wat Pho.

Das war bei der Hitze eine gute Idee, aber das Geld war abgezählt und sollte auch noch bis zum Flughafen reichen.
Ich winkte dankend ab. Sophie und ich schlenderten herum und überlegten, wie wir zur nächsten Anlegestelle kommen.
Die Frau lief uns nach und bot erst 1200 dann 1000 Baht an, immer noch viel zu teuer.
Ich rechnete: Eine Person 400 Baht, zwei 800 und nannte die Zahl.

Nach einigem Hin und Her einigten wir uns auf mein letztes Angebot, denn eine Tour auf dem Fluss und den Khlongs gehörte auf jeden Fall zu den Aktionen, die ich Sophie noch bieten wollte.



Die Frau nur mit Badetuch und Duschhaube bekleidet habe ich auch erst zu Hause auf dem Computer gesehen





Wat Arun: Auf das Herumklettern verzichteten wir – ich war da schon 2004 gewesen

Nach knapp einer Stunde waren wir am Wat Pho und zwei kräftige Thais hatten Mühe, Mad aus dem Boot zu moven…









Wat Pho: Sophie erschöpft

Nach dem Besuch des Wat Pho brauchten wir dringendst eine Pause und schlürften in einem Café auf der anderen Straßenseite Eiskaffee.
Sophie fragte, was wir als nächstes machen, denn wir hatten ja bis zum Abend Zeit.

Ich hatte allerlei Ideen, aber keine Lust, die umzusetzen, z. B. Chinatown, Blick vom Baiyoke Sky Tower und so manches mehr.
Am liebsten würde ich auf einer Parkbank sitzen und warten bis es kühler wird.

Diesmal hatte sich der Taxifahrer verrechnet, als er 200 Baht bis zum Lumphini Park als Festpreis nannte.
Der stand so lange im Stau und passierte nebenher einige Sehenswürdigkeiten wie die große rote Schaukel und Chinatown, dass es mit Taximeter deutlich teurer geworden wäre.

Wir ließen uns am Straßenrand absetzen, weil uns das zu lange dauerte.
Der Lumphini Park lag zu unserer Linken, nur rein konnten wir nicht, der Zaun hatte kilometerlang kein Tor.
Irgendwann fanden wir dann doch den Eingang, waren aber zu fußlahm, um den Park zu erkunden.



Lumphini Park: Mit dem Fahrrad kommt man nicht weit – aber ökologisch wertvoll

Meine nächste Idee war, den Sonnenuntergang vom Golden Mount aus zu erleben.

Wir latschten auf der falschen Straßenseite, stellten wir bald fest, hier kam kein Taxi vorbei, also rüber.
Zwei Taxifahrer lehnten unser Ansinnen rundweg ab, bereits der dritte klärte mich auf, dass ich wohl Wat Saket meine, richtig, der Name war mir nur entfallen.
Dieser freundliche Taxifahrer brachte uns ordnungsgemäß mit Taximeter zum Golden Mount – Wat Saket.

Nun hieß es Beeilung, die Sonne ging bereits unter!
Erste Treppe rauf: Kein Durchgang, zweite Treppe rauf: kein Durchgang!
Irgendwie klebte uns heute das Pech an den Sandalen und der Schweiß lief aus den selbigen…

Ein Schild unten brachte Aufklärung: Geöffnet nur bis 17:00 Uhr, na prima!



Ich tröstete mich damit, dass ich 2004 ganz oben war – aber da hatte Sophie nichts davon.

Jetzt waren wir so kaputt vom Treppensteigen, dass wir auf weitere Unternehmungen verzichteten und das nächste Taxi bestiegen, das am Fuße des Golden Mount hielt.

Der Fahrer brauchte länger als geplant und erst gegen 20:00 Uhr waren wir wieder vor dem Hotel, aus dem wir vormittags ausgecheckt hatten.
Zunächst nahmen wir im gegenüberliegenden Restaurant ein bescheidenes Abendessen ein, nur Reis und geschmortes Gemüse (pad pak).

Eine neue Crew war an der Rezeption und die ließen uns tatsächlich in den Toiletten des Swimming Pools duschen und umziehen, was auch bitter nötig war.
Dieses Entgegenkommen wurde mit 100 Baht belohnt.

Man rief uns ein Taxi und sauber und besser riechend erreichten wir weit vor der Zeit Suvarnabhumi Airport.
Unsere Flüge sollten erst am Donnerstag gegen 02:00 Uhr gehen – Sophie nach Abu Dhabi und Frankfurt/Main und ich nach Amsterdam und Berlin.

Bemerkenswert noch die Episode mit einem herumstehenden Koffer, den wir eine Stunde lang Eiskaffee trinkend beobachteten, bis Sophie fragte, ob man nicht den Sicherheitsdienst informieren solle.

In den USA undenkbar…

Wir verabschiedeten uns herzlich und ich bedauerte noch einmal, dass es im Isaan manchmal Leerlauf gab und in Bangkok auch nicht alles so klappte, wie wir uns das vorstellten.
Meine Großnichte hat dennoch einen guten Einblick in dieses interessante und sehenswerte Land erhalten…

ENDE...

 
MadMovie
Beiträge: 439
Registriert am: 04.03.2009


   

Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz