Reiserandnotizen – Thailand 2010/2011 – vom Dorfwat zum Traumstrand
In den Reiserandnotizen habe ich diesmal die Erlebnisse aus zwei Thailand-Besuchen zusammengefasst, da es von 2010 aus verschiedenen Gründen keinen extra Reisebericht gibt.
Das Spannende an Thailand ist: Man entdeckt täglich etwas Neues…Dazu muss man allerdings das Domizil im beschaulichen Isaan-Dörfchen verlassen, wobei es natürlich auch in Ban Lup Pho immer wieder etwas gibt, was ich noch nicht gesehen habe, wie den Tanz der alten Frauen zu Ehren des Schutzheiligen Japho Nai Chomphu.
Mad Movie mischte sich 2010 unter die Ultras (also die härtesten Fußballfans Thailands) von Chaiyaphum United (bekam aber die dafür notwendigen Utensilien zur Verkleidung erst 2011), stürzte sich in die Fluten eines reißenden Flusses, kühlte das schwitzende Haupt bei 42 °C mit nam kaeng, besuchte wie ein japanischer Tourist drei Provinzen in nur zwei Tagen, war bei jedem Umzug und Volksfest dabei, schnitt vier Mal Haare von angehenden Mönchen, griff einem heiligen Krokodil ins Maul und blieb weitgehend trocken beim Wasser-Spritzfestival Songkran…
2011 durchwanderte ich Kunming – ohne Thailand zu verlassen - , feuerte die Volleyballteams (Frauen und Männer) aus Chaiyaphum an, die in der ersten Liga spielen (wovon die Fußballer träumen) und sonnte mich an Traumstränden – die hierzulande noch nicht so bekannt sind – aber von den Wikingern längst erobert wurden…
Isländische Vulkanasche machten 2010 die Abreise und 2011 Glatteis die Anreise zu einem Abenteuer für sich…
Viel Spaß beim Fotos gucken und Lesen!
Nur eine Kopie – und auch noch schief! (Ancient City – Samut Prakan)
“Ich hab’ noch keinen Beförderungsschein, deshalb sitzt mir niemand im Nacken!”
„Endlich geschafft! Das 1:1 gegen Loei City in der 90. Minute!“
„Leo, leo Falang! Von uns gibt es heute keine Wasserdusche zu Songkran!“ (MM’s Lieblingsfoto, aufgenommen in der Nähe von Maha Sarakham)
Es gibt ein Ranking der Fluggesellschaften basierend auf der Anzahl der Toten bei Abstürzen in der Vergangenheit. Das heißt, eine Airline mit einem Absturz vor 30 Jahren landet in diesem Ranking weit hinten, eine, bei denen nichts passiert ist, landet weit vorne. Da war und ist Finnair weit oben in den Top 10.
Dies ist aber nur die eine Seite – den Fluggast interessiert viel mehr der aktuelle Preis, Service, Sitzabstand, Pünktlichkeit.
Um es vorweg zu sagen: Beim Entertainment ist Finnair mit Spitze – ich habe beim Rückflug sogar einen kleinen Thai-Sprachkurs gemacht, d. h. , bereits vorhandenes, geringes Wissen vertieft. Service, Sitzabstand und Catering waren okay.
Warum meine Frau mir dann im April 2010 weitere Buchungen mit Finnair auf Lebenszeit verbot, erfahrt ihr am Ende des ersten Teils des Reiseberichts. Es hängt zusammen mit dem Verhalten der Mitarbeiter im Krisenfall. Erst dann kann man eine Airline beurteilen…
Helsinki-Vantaa Airport
Wartegemeinschaft in Vantaa – die Dame neben meiner Holden ist (liegt auf der Hand) – mit einem Finnen verheiratet
Dieser Vogel bringt uns ins Land der Freien
Noch zwei Maschinen vor uns auf der Rollbahn-Kurve
Verzeiht mir den Kalauer: Endlich geht es los ins LOS…
Reist man an einem Freitag in Thailand an, kann man dreier Dinge gewiss sein: Man ist bis Sonntagabend niemals allein (außer im klimatisierten Schlafgemach), es wird ununterbrochen gebrutzelt und gegessen und die Biervorräte reichen nie und nimmer und nehmen genauso schnell ab wie die geschätzte halbe Tonne mitgebrachter Schokolade.
Der Osterhase hat die lange Reise gut überstanden, leidet jetzt aber unter thailändischer Sonne
Dieser Gast ist kein Ninja-Kämpfer, sondern unsere langjährige Freundin Jahlawee. Die sucht übrigens noch einen etwas älteren Farang-Freund – aber mit diesem Bewerbungsfoto wird das eher nichts, fürchte ich…*
So fühlt sich der Autor am wohlsten... Wahrscheinlich haben aber alle schon vom deutschen Kräuterlikör genascht (unterer Bildrand links)
Für den Nachtmarkt werden in Chaiyaphum täglich zwei Straßenzüge gesperrt und in Windeseile sind die Buden aufgebaut.
Nicht jedermanns Geschmack: frittierte Hühnerfüße
Dann lieber das:
Auf dem Gelände des Nachtmarktes wird auch regelmäßig Public Viewing von Spielen der Premier League angeboten (leider nicht im Bild). Da mein Stiefsohn Fan von Manchester United ist, ließ ich mich dazu überreden, aber fünfzehn Minuten vor Spielbeginn war noch nichts zu sehen. Dann wurde ein Soundsystem herangefahren, einer größeren Morlam-Revue würdig – die vergleichsweise kleine, nicht mehr ganz weiße Leinwand konnte da nicht mithalten. Auf dem Heimweg musste ich die ganze Zeit meinen Stiefsohn trösten, denn ManU hatte gegen Chelsea verloren (damals 2010 noch mit Michael Ballack) – was ich vorausgesagt hatte…
Bei Temperaturen um die 36 °C (später im April wurden es dann bis zu 42 °C) muss der Farangkörper, welcher sich nur einem Walross gleich in subpolaren Regionen wohl fühlt, herunter gekühlt werden.
Außer mit einer Aircon funktioniert dies am besten mit vergleichsweise kaltem Wasser im Gebirge.
Nun habe ich schon so oft in der Vergangenheit vom Tadton Nationalpark berichtet, dass ich mich auf einige wenige Fotos beschränken kann.
Dank eines guten Freundes von Jahlawee, der dort Parkranger ist, konnten wir bis zum zweiten Parkplatz näher am Wasser fahren – das funktioniert auch mit dem Trick, im Auto sitzt ein alter, gebrechlicher, gehbehinderter Farang – den damals die Cousine meiner Frau, Gob, anwendete (welche nach Texas zu einem Ex-Junkie entschwand und nie wieder gesehen wurde – aber ich schweife ab, sorry) – Leider gibt es noch keinen Trick, die Gebühren zu umgehen (für einen Farang natürlich höher – im Phu Kradueng Nationalpark habe ich übrigens 2011 nur 20 Baht für’s Auto bezahlt, in einigen Nationalparks gar nix)
Den gestrandeten weißen Wal am unteren rechten Bildrand einfach ignorieren…
Der Autor möchte nicht erkannt werden…
…macht dann aber doch unentgeltliche Werbung für seinen Arbeitgeber…
Es wurde auch über das Gehalt hinaus nix bezahlt. Ich habe das Foto uch nicht eingereicht für den damals laufenden Fotowettbewerb "BASF-Mitarbeiter all over the world"...
Da meine Holde so viele Verwandte, Freunde und Bekannte hat, ist man fast jeden Tag irgendwo eingeladen und kann so die hauseigenen Biervorräte schonen – hier bei einem Kindergeburtstag des Enkels von Fleischermeister Pilae in Ban Khwao:
Dann ging es aber zügig weiter zum Umtrunk am Vorabend der Mönchweihe des Sohnes des Lehrerehepaares Wilaiwan und Phanom in Ban Lup Pho:
Meine Frau hilft beim Dekorieren
„Na hoffentlich kommt das nicht wieder runter, was Pan gerade aufgehängt hat!“
Die junge Frau rechts ist die Schwester des angehenden Mönches – ihr könnt gerne mal schätzen, wie alt sie ist – ich lag deutlich daneben…
Auch im letzten Winkel des Isaan wird ein Notebook mit einem Projektor verbunden und der VJ sitzt inmitten der feiernden Gäste mit einer schnurlosen Tastatur auf dem Schoß – dann kann der Karaoke-Abend ja starten…
„Jetzt könnte es mit der Mönchweihe aber endlich mal los gehen!“ – Mit dieser Dame tanzte ich dann noch anlässlich der Misswahl Khun Mae zu Songkran – den Anwesenden muss es wie ein Elefanten-Round-Up in Surin vorgekommen sein…
Ich darf zum ersten – aber nicht zum letzten Mal – in diesem Urlaub Friseur spielen…
„Hui!!“ – In Ban Khwao wird man bei einer anderen Haarschneidezeremonie Eiswasser nehmen – das blieb diesem Novizen hier erspart…
Die Billigvariante einer Morlam-Show – Unterhaltung beim Löffelklappern beim öffentlichen Lunch
Fleischermeister Pilae feiert noch während im Hintergrund schon wieder abgebaut wird
Ein feiner Herr im Anzug am Nebentisch winkte mich heran – unduldsam und gleichzeitig herab lassend wie ein lokaler Mafiaboss in Sizilien – der wollte unbedingt mit dem einzigen Farang im Ort anstoßen. Später fragte ich meine Frau insgeheim, was für ein bedeutender Mann das gewesen sei.
„Nur ein einfacher Mitarbeiter der Baufirma von Wirat!“ In jeder Kultur gibt es Mitmenschen, die gerne viel mehr darstellen, als sie sind…
„Es sind nur 999 Kamelle – eins fehlt!“ – Ich weiß, das heißt in Thailand nicht Kamelle und es sind auch keine Bonbons, aber die Bezeichnung hat sich bei mir nun mal festgesetzt…
Start des Umzuges durch Ban Lup Pho – 2009 hatte ich selbst noch eine tragende Rolle …
Ich hatte bei der Auswahl meiner Tanzpartnerinnen auch schon mal ein glücklicheres Händchen als 2010 (zum Glück gibt es kein Foto mit der korpulenten Dame – dafür aber eine Steigerung 2011…)
Viharn Luang Pho To bei Sikhiu (Nakhon Ratchasima/Korat)
Der Mönch Somdet To (Pho To) ist der Überlieferung zufolge ein unehelicher Sohn von König Rama II. und der Lehrer des späteren Rama IV. gewesen. Ihm wurden Wunderkräfte nachgesagt und die von ihm gesegneten Amulette sollen eine besondere Wirkung gehabt haben. So eine Gedächtnisstätte für einen besonders verehrten Mönch nennt man in Thailand Viharn (Wihan).
Der in Thailand populäre Schauspieler Sorapong Chatree (dem der Titel eines „Nationalen Künstlers“ verliehen wurde) verwendete u. a. die Gage aus einem historischen Film, wo er selbst den wundertätigen Mönch spielte, um den Bau des Viharn Luang Pho To zu finanzieren, was natürlich nicht reicht, deshalb sammelt der Mime weiter ständig Spenden und ist auch häufig vor Ort anzutreffen.
Der imposante Bau an der Hauptstraße nach Bangkok ist nicht zu verfehlen…
Münzenzielweitwurf in einen Brunnen am Besucherzentrum. Meine Frau schaffte die Schale ganz oben, ich die knapp darunter liegende Ebene – wenn das mal kein gutes Omen ist…
Vorgriff auf Songkran: Die Buddha-Statuen werden mit Wasser übergossen
Und da ist er: Sorapong Chatree verteilt fleißig Amulette…Ende 2010 sah ich ihn dann erstmals in einem Film: Tele5 brachte den thailändischen Mystery-Streifen „Pirates of Langkasuka“, wo ich ihn mit Bart und filzigen Haaren allerdings nicht erkannte, bis meine Frau mich darauf hinwies…
Wenn ich gewusst hätte, dass ich heute noch auf Sorapong Chatree treffe…
…dann wäre ich doch wenigstens vorher noch zum Friseur gegangen und hätte mich ein bisschen frisch gemacht!
Die Statue von Somdet Toh ist noch nicht fertig
Besucheransturm am Wochenende
Stieftöchterchen Phuy studiert in Korat – und wenn wir schon mal in der Nähe sind, besuchen wir sie auch…
Hier beim Test in einem Parkhaus in Korat, wie viele Personen in einen Honda City passen – da ein Farang den Beifahrersitz alleine belegt nur 6…
Die Bilder sind große Klasse. Nur eine Anmerkung: Ein Wihan nie eine Gedächtnisstätte, sondern die Versammlungshalle des Tempels für alle Ordensmitglieder und Laien. Andernfalls wäre es ein Schrein, der mit Buddhismus eigentlich nix am Hut hat, wie zum Beispiel der Erawan Schrein in BKK.
ZitatDer Mönch Somdet To (Pho To) ist der Überlieferung zufolge ein unehelicher Sohn von König Rama II. und der Lehrer des späteren Rama IV. gewesen.
Ja, und keiner redet davon, daß das ein Mörder war, der z. B.die arme Frau "beseitigt" hat, die heute noch als Mae Nak in thailändischen Gruselfilmen herumgeistern muß. Aber in dieser Familiengeschichte ist ja sowieso so gut wie alles frei erfunden und dann noch fünfmal umgeschrieben....