RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#31 von MadMovie , 04.06.2014 23:09

Kurioses und Kulinarisches II

Bei dauerhaften Tagestemperaturen > Körpertemperatur ist ein kühlendes Eis immer willkommen
Zutaten:







Endprodukt:





„Aloy mai?“

Man muss dann allerdings auch mit den Folgen leben können…



…und sollte immer Mittel gegen Diarrhoe vorrätig haben…

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#32 von MadMovie , 06.06.2014 21:09

Tanz zu Ehren von Japho Nai Chomphu

Eine Woche nach Songkran hätte ich eigentlich zurück fliegen müssen – ein sehr weit entfernter Vulkan hatte etwas dagegen, so dass ich meinen Urlaub 2010 „leider“ um eine Woche verlängern musste – was für ein Ärger aber auch… Im Kapitel Bangkok-Samut Prakan – Abreise schreibe ich noch etwas dazu.
Alles was jetzt in diesem ersten Teil des Reiseberichts kommt ist eine Draufgabe – ich hätte eigentlich schon weg sein müssen…

Eines frühen Morgens lotste mich meine Frau zu einem Ort in Ban Lup Pho, der mir bei meinen Rundgängen nie besonders aufgefallen war.
Ich bin ja einem Bierchen und anderen geistigen Getränken durchaus nicht abgeneigt, aber Lao Khao (bei mir intern „Rattengift“ genannt) morgens um 8:00 Uhr – das geht gar nicht!

Um nicht als völlig ignoranter und arroganter Farang dazustehen, benetzte ich wenigstens meine Lippen mit dem Teufelszeug und wunderte mich, warum die alten Frauen um Sandhaufen herum tanzen…









Die beiden Damen wollten unbedingt im Schrein des Japho Nai Chomphu fotografiert werden

Und das ist er…



…Japho Nai Chomphu. Das Leben von Phraya Phakdi Chumphon (Gouverneur Lae) ist recht gut dokumentiert – aber nicht einmal meine Frau konnte mir sagen, warum denn der Herr Japho so verehrt wird – vielleicht ein Mitkämpfer von Khun Lae einst 1826 in Chaiyaphum?
Ein besonderer Wohltäter der Gemeinde im 19. Jahrhundert?



Selbsternannte Security war auch vor Ort



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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#33 von MadMovie , 08.06.2014 00:14

Festumzug zu Ehren von Phraya Phakdi Chumphon

Unsere langjährige Freundin Jahlawee war zu dem Zeitpunkt – April 2010 – noch mit einem Polizeioffizier befreundet und so erhielten wir eines frühen heißen Nachmittags die Mitteilung, wir sollten uns schleunigst nach Chaiyaphum bewegen, bevor die Straßen gesperrt werden und wir keinen Parkplatz mehr bekommen.

Jedes Jahr gibt es zwei Festwochen zu Ehren des Phraya Phakdi Chumphon, des ersten Gouverneurs von Chaiyaphum, der bei Gefechten gegen laotische Truppen ums Leben kam (ich berichtete).
Einmal im Januar und gleich wieder nach Songkran im April.

Der Festumzug dauerte rund vier Stunden…











Isaan-Cowboys…





Die Elefanten und ihre Mahouts kommen übrigens alle aus dem Elefantendorf Ban Khai südlich von Chaiyaphum – ich war dann 2011 in Ban Khai und habe dort genau so viele Elefanten gesehen wie im Land der eine Million Elefanten Laos – gar keinen…



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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#34 von MadMovie , 09.06.2014 21:34

Festumzug zu Ehren von Phraya Phakdi Chumphon – weitere Impressionen





Hatte ich schon erwähnt, dass ich zu Songkran nicht eine Wasserhusche abbekam, dafür aber dann als harmloser Fototourist am Straßenrand – u. a. von dieser ebenfalls völlig harmlos wirkenden Frau?





Nicht nur auf der Straße, auch am Rand wurde mitgetanzt…



…und alle spielten die Morlam-Hitparade rauf und runter…





Versorgungsstützpunkt mit Getränken – ähnlich wie bei einem Marathonlauf





Mädels, so windig war’s doch gar nicht, dass ihr Angst haben müsst, die Röcke fliegen hoch!











Das „dritte Geschlecht“ darf beim Umzug auch nicht fehlen…



Zumindest die letzten Fotos erinnern ein wenig an Straßenkarneval bei uns…



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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#35 von MadMovie , 11.06.2014 22:08

Abends auf dem Rummel am Schrein von….kennt ihr ja inzwischen…



Davor gab es eine Ausstellung der beim Festumzug mitgeführten Kunstwerke aus Bananenblättern, Blüten und anderem Zierrat…



Auf mehreren Bühnen wurde ein Programm geboten. Wir verweilten an dieser Bühne, weil der Moderator ein guter Bekannter von Jahlawee ist…



Nicht nur in Schottland tragen auch die Jungs und Männer gelegentlich Faltenröcke…



Die Musikschule Fröhlich sorgte für die akustische Begleitung











Das waren die letzten Impressionen aus Chaiyaphum – danach ging es nach Bangkok, der Stadt im Frühjahr 2010 unter Ausnahmezustand, einer ungewissen Zukunft, was meine Heimreise betraf, entgegen sehend…

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#36 von MadMovie , 13.06.2014 00:36

Der Eyjafjallajökull

(dt. Inselbergegletscher) ist 1666 Meter hoch, 800000 Jahre alt und der sechstgrößte Gletscher und Vulkan Islands.
Bis 2010 kannte außer den Einheimischen, deren Vorfahren seit der Landnahme der Wikinger gerade drei Mal Aktivitäten erlebten, niemand den Berg nahe der Gemeinde Rangárþing eystra. Es war auch noch nie jemand groß zu Schaden gekommen, bis auf ein paar Tiere, die 1822 an einer Fluorvergiftung starben.

Gans anders sieht es in einer hochtechnisierten Welt aus.
Im März und April 2010 kam es zu zwei Eruptionen, was auch nicht weiter schlimm wäre, aber der Vulkan in Südisland spie Millionen Tonne Asche bis zu 7000 Meter Höhe in die Atmosphäre, die vorherrschenden Westwinde trugen dies nach Europa und legten zeitweilig den Flugverkehr komplett lahm.

Nach einem Anruf in Suvarnabhumi verlängerte ich meinen Urlaub um ein paar Tage, als aber der Zeitpunkt immer näher rückte, wo ich wieder bei meinem Arbeitgeber antanzen musste, wurde ich unruhig.

Wir wurden auf dem Laufenden gehalten durch Anrufe bei Freundinnen in Bangkok, durch das Internet und durch ein Reisebüro in Chaiyaphum, wo ich auch den Tipp bekam, es mit einem ärztlichen Attest zu versuchen.

Soll heißen, ich sollte mir bescheinigen lassen, dass ich umgehend meinen behandelnden Arzt in Jöremanie konsultieren muss und die Airline mich bevorzugt befördert, sobald dies wieder möglich ist.

Nur die wenigsten wissen, dass es in Chaiyaphum einen alten Doktor gibt, der fließend Deutsch spricht, weil er mal in Deutschland gearbeitet hat.
Wir einigten uns auf Herz-Kreislauf-Probleme, die ohnehin jeder übergewichtige Farang bei 42 °C im Schatten hat. Das Attest kostete 500 Baht.

Als die Fluggesellschaften wieder landen durften (in Helsinki, aber zu dem Zeitpunkt noch nicht in Berlin), machten wir uns auf den Weg nach Samut Prakan.

Nun kann man nicht erwarten, dass man mit einer thailändischen Angestellten von Finnair Finnisch reden kann (wobei sich da mein Wortschatz auf „Valiojääletelö“ – Speiseeis – beschränkt) – es sei denn, man ruft in Helsinki an.

So etwas Unhöfliches habe ich bisher in Asien noch nicht erlebt.
Das ärztliche Attest interessierte sie nicht die Bohne, so was kann sich jeder besorgen.

Sie könne frühestens in 14 Tagen zum 07. Mai buchen.
Das wäre dann mein Geburtstag gewesen – nicht jeder feiert den in der Luft!

Wir schauten uns dann das Elend – den Passagierrückstau – in der Abflughalle an.



Überall ratlose Gesichter. Viele Familien mit Kindern aus Skandinavien, aber auch ganze Reisegruppen…



Ich machte dann unseren Chauffeur Phimai zum Verhandlungsführer, der sich später am Abend noch einen jungen Mitarbeiter vom Cargo-Bereich von Thai Airways als Verstärkung holte.
So war ich schon einmal im Vorteil gegenüber den Touristen aus Finnland und Schweden, die auf Englisch versuchten, einen Sitz im Flieger zu ergattern.

Noch vor Mitternacht hatten wir ein Ergebnis: Abflug mit hoher Wahrscheinlichkeit morgen Abend, wenn ich einen Umweg in Kauf nähme.
Dazu eine Top-Hotel-Übernachtung für alle, die auf der Passagierliste stehen.
Für Jahlawee und Phimai musste dann allerdings die Aufbettung bezahlt werden – und zwar in diesem Hotel in Samut Prakan:





„Was meinte Phimai mit Umweg?“ Unter diesem Gedanken schlief ich ungeachtet des Lärms, den meine lieben thailändischen Mitreisenden veranstalteten in dem breiten Hotelbett ein…

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#37 von MadMovie , 13.06.2014 21:47

Samut Prakan – am Fuß des Riesenelefanten

Wir hatten einen ganzen Tag Zeit und überlegten, wie wir den verbringen können.
Shopping in Bangkoks Innenstadt fiel schon mal aus wegen brennender Kaufhäuser, Barrikaden und Straßensperren.

So fand mein Vorschlag, die Sehenswürdigkeiten von Samut Prakan anzusteuern, ungeteilten Beifall.
Ich war da zwar schon überall mal gewesen, aber interessiert daran, was sich so in den letzten fünf Jahren verändert hatte…

Ziel Nummer Eins war dieser markante dreiköpfige Elefant…



…gemeinhin auch als Erawan Museum bekannt.
Erste Veränderung: Man parkt nicht mehr davor, sondern auf einem extra Parkplatz und kann mit einem Shuttle-Service oder zu Fuß zum Reittier von Gott Indra gelangen, der dank seiner himmlischen Abstammung auch Regen machen kann, was er zu unserem Leidwesen an diesem Tag praktizierte…

Impressionen vom Park zwischen Autoabstellplatz und Elefant Erawan













Jahlawee ist sehr anhänglich…



Den Eintritt ins Innere des Elefanten sparten wir uns – ich hatte ja schon 2004 eine Führung mitgemacht.

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#38 von MadMovie , 16.06.2014 21:56

Samut Prakan – Reise in die Vergangenheit

Die nächste Station war eine Reise in die Vergangenheit, denn in Ancient City kann man in zwei, drei Stunden eine Reise durch mehrere Epochen machen – per pedes, mit dem Fahrrad oder wie wir mit der Tram…



Alternativ dazu gibt es auch noch diese Elektromobile – ist aber nur ein Showfoto – haben wir nicht wirklich genutzt…



Auch dieser Park ist seit 2004 beträchtlich erweitert worden.



Ganz weit hinten im Hintergrund der Nachbau des von Kambodscha und Thailand beanspruchten Preah Vihear – haben wir damals beim ersten Besuch bestiegen…













Erinnert mich an Phimai, Lop Buri und andere Stätten aus der Khmer-Vergangenheit…



Szene einer Schlacht aus dem 16. Jahrhundert









Für alle Freunde des klassischen thailändischen Tanzes…



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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#39 von MadMovie , 17.06.2014 22:15

Heimflug mit Umwegen und Hindernissen

Nach einem üppigen Mahl im Hotel – alles auf Kosten von Finnair, versteht sich – ging es am Abend wieder zum Flughafen, wo sich sehr schnell heraus stellte, was Phimai mit einem „Umweg“ gemeint hatte.

Flug mit Thai Airways nach Seoul, dort drei Stunden Aufenthalt, mit Finnair über Sibirien nach Helsinki, wieder Aufenthalt und nachmittags, wenn alles gut ging, nach Berlin-Tegel – alles ohne Aufpreis.

Dennoch verbot mir meine Frau auf Lebenszeit, jemals wieder bei Finnair zu buchen – die im Büro (nicht am Check-In) muss ihr wohl ziemlich dumm gekommen sein…

Ich bedankte mich mit einem hohen Wai bei Phimai für sein Verhandlungsgeschick und traf dann im Flieger skandinavische Familien mit Kindern wieder, die auf dem Flughafen kampiert hatten.

Beim Weinen der Kinder war ohnehin nicht an Schlaf zu denken, so unterhielt ich mich mit zwei jungen thailändischen Geschäftsleuten, die fließend Englisch sprachen.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich am ersten Abend der Ankunft in Suvarnabhumi mit einem dänischen Geschäftsmann ins Gespräch kam, der die Umsiedlung von Firmen von Thailand nach Vietnam organisiert? „Aha“, sagte ich, „unsichere Lage wegen des Aufstandes der Rothemden!“

„Nein“, sagte er auf Deutsch. „Ich mache das schon länger. Die Vietnamesen sind pünktlicher und fleißiger…“

Auf dem Flughafen Seoul – Incheon erlebte ich die zweite unfreundliche Asiatin dieses Wochenendes, denn ich hatte noch keine Bordkarte für Finnair und wagte, danach zu fragen.

„Go to gate!“ knurrte sie und widmete sich wieder ihren Unterlagen.



Flughafen von Seoul - Incheon



Aufenthalt in Seoul - Schwedische Mutti mit einer Schar Kinder



Incheon ist meines Wissens nach der einzige Flughafen, der ein eigenes Museum hat.*
Nicht über die Luftfahrt, sondern über koreanische Kultur und Geschichte.
Nicht besonders groß, aber wenn man ohnehin nichts zu tun hat…

Beim Landeanflug auf Helsinki hatte ich ausführlich Gelegenheit, Abschied vom Winter zu nehmen, denn die Felder und Wälder in Russland und Finnland waren teilweise noch schneebedeckt.

In Berlin dann der nächste Schock: Der Koffer ist weg! Seitdem mir das mal in den USA passiert ist (Schuld waren aber die Engländer von BA), sehe ich das gelassen und marschierte quer durch Tegel zum Service-Point. „Ick habe ihren Koffer schon jesehen, der ist bereits beim Zoll!“

Vermutlich war ich zunächst am falschen Gepäckband und übereifrige Mitarbeiter haben den Koffer sofort einkassiert.
Auf dem Weg zum Zollamt (Nähe Terminal C, wer sich in Tegel auskennt) überlegte ich, was meine Frau heimlich an Schmuggelgut eingepackt hatte, aber in den paar Minuten haben die sicher noch nicht reingeschaut. Nach kurzer Diskussion hatte ich meinen Koffer wieder.

Es war fast Sonntagabend geworden und mit dem Taxi schlug ich bei meinem besten Freund auf, um mit ihm meine Heimkehr zu begießen…

* Amsterdam-Schiphol hat auch ein Museum - wusste ich 2010 noch nicht

Es geht nahtlos weiter mit 2011 – vom Dorfwat zum „Traumstrand“


 
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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#40 von MadMovie , 18.06.2014 22:03

Thailand 2011 – Vom Dorfwat zum „Traumstrand“

Der geheimnisvolle Tempel am Rande des Dorfes Ban Lup Pho




Der Autor des Reiseberichts hadert im Januar 2011 zunächst mal mit seinem Schicksal, dass es in Thailand einmal eindeutig zu heiß ist – im März/April 2010 entging ich nur einem Hitzschlag, in dem ich die Siesta in das einzige Zimmer mit Aircon verlegte.

2011 das krasse Gegenteil: Der fußbodenheizungsverwöhnte MadMovie holte sich auf den kalten Fliesen eine fiese Grippe, bevor ich auf die Idee kam, eine Fußmatte als Wärmeisolierung zu verwenden.

Allein schon die Anreise war ein Schnee- und Glatteisabenteuer für sich…Wir schafften es gerade noch so auf Umwegen um Berlin herum zum Flughafen Tegel, um festzustellen, dass meine Frau die Koffer hoffnungslos über die 20-kg-Grenze hinweg überladen hatte.
Wer einmal Übergepäck bei Air Berlin bezahlt hat, weiß wovon ich rede. Auf jeden Fall zu Hause wiegen!

Aber ich schweife schon wieder ab…Bereits 2010 war mir dieser markante, neue Torbogen neben dem Restaurant in der Nähe unseres Hauses in Ban Lup Pho aufgefallen…





So machte ich mich zu Fuß auf den Weg, um zu erkunden, wohin dieser neue Weg führte.
Nach 800 Metern gab ich auf, weil der Schweiß aus den Sandalen lief.

Eines Samstagmorgens im Januar 2011 hatte wieder mal meine Lieblingsstiefschwiegertochter in spe, die liebreizende Ueng, das letzte Tröpfchen Wasser verbraucht, um ihren zugegebenermaßen schönen, schlanken Körper porentief zu reinigen.
Mit dem Auffüllen des Wasserbottichs im hong nam hatte niemand Eile, obwohl wir inzwischen über eine zweite Wasserleitung verfügen, die von Chaiyaphum gespeist wird, deren Handarmaturen aber wie von Hausgeisterhand immer geschlossen sind.

Ich bedankte mich bei der LSST mit einem Wai (sie registrierte das unter „Farang baa“) und marschierte bei winterlichen Temperaturen ungewaschen und unrasiert den Feldweg entlang, der zum neuen Wat führt. Wozu braucht ein Isaan-Dorf zwei Wats und eine Einsiedelei?

Aggressive Köter versuchten bellend, mich von meinem Vorhaben abzubringen, aber seit einem Erlebnis in meiner Kindheit habe ich mehr Angst vor Gänsen (Gantern) als vor Hunden – und plötzlich stand ich vor dem neuen Wat…





Es dauerte auch nicht lange, bis der diensthabende Mönch auftauchte, mich nach einer Musterung als „Sami Napassorn“ einordnete und die Tür aufschloss…



Nach dem ich Buddha meinen Respekt erwiesen hatte, folgte ein Rundgang durchs Gelände zunächst zu einem Nebengebäude, wo ich feststellte, einer der Hauptsponsoren zu sein, auf einer Glastür verewigt.
Nicht nur die Tür, offensichtlich waren auch Besen von uns gespendet worden…





Computerarbeitsplatz in einem Nebengebäude eines völlig unbedeutenden Dorfwat

Der Mönch, der noch einen Gehilfen und eine „Zivilangestellte“ hat, beschäftigt sich gern in seiner reichlich bemessenen Freizeit mit Näharbeiten.





Inzwischen war auf Geheiß meiner Holden Stiefsohn Aad auf einem Moped aufgetaucht, um Daddy sicher wieder nach Hause zu bringen – zu einer gepflegten Isaan-Dusche mit der Schöpfschüssel und einem Farang-Frühstück.

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#41 von MadMovie , 19.06.2014 22:28

Festwoche zu Ehren des Stadtheiligen

An dieser Stelle des Reiseberichts sollte eigentlich die Reportage über die Volleyballteams von Chaiyaphum kommen, denn sowohl die Frauen als auch die Männer spielen in der 1. Liga von Thailand, wovon die Fußballer träumen (ich berichtete)…

Die Fotos sind allerdings so grottig, dass ich dies niemand zumuten möchte, und ich mir überlege, eine neue Kamera zuzulegen, welche auch schnelle Bewegungen einfängt.

Erwähnenswert die Anekdote, dass bei den Männern ein Auslandsprofi auflief und ich nach der Herkunft fragte.
Stiefsohn Aad behauptete, der käme aus „Kasasasachstan“.
Es handelte sich um den Spieler Sergej Kramarevskiy aus Kasachstan, und es kostete mich große Mühe, Aad davon zu überzeugen, dass dieses Land eine Silbe weniger hat…

Sowohl im April als auch im Januar gibt es in Chaiyaphum eine Festwoche zu Ehren des Heiligen Phraya Phakdi Chumphon, der so populär ist, dass jeder zweite Junge in der Region den Nickname Pilae (von Khun Lae, bürgerlicher Name des Stadtvaters) trägt.

So einen farbenprächtigen Umzug, wie von mir im ersten Teil des Reiseberichts dokumentiert gab es nicht, dafür aber eine Spende von Holzelefanten morgens um 6:00 Uhr (Danke, ohne mich – ich bin hier im Urlaub und nicht auf Frühschicht!) und das übliche Auftischen von Speisen, Getränken und Zigaretten für den Geist des Übervaters…







Ein beliebtes Freizeit-Vergnügen von mir ist auch das Weißbrotweitwerfen am See von Chaiyaphum um die ohnehin schon übergewichtigen Fische in diesem Gewässer zu mästen (leider nicht im Bild). – Geht man zurück, kommt man am Schildkrötengehege vorbei





„Morgens, mittags und abends Wassermelone – ihm läo khrap!“

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#42 von MadMovie , 20.06.2014 21:36

Jahrmarkt in Chaiyaphum

Im Monat April findet der Rummel zu Ehren von Immernochdemselben am Rande der Stadt in der Nähe der beiden Schreine statt – im Januar findet dann das Ganze in der City statt, was ein gewisses Verkehrschaos zu Folge hat.

Gut beraten, wer dann, wie Jahlawee, ein Moped hat und sich durchschlängeln kann.
Wir haben dann die Kinder eines Neffen meiner Frau aus Ban Non Plueai mitgenommen, die mit diesem Fahrgeschäft so gar nicht einverstanden waren…



Der Autor musste sich den Schnüffelangriffs eines Grautieres gefallen lassen





„Da drin sind keine Bananen, auch wenn ich so aussehe als ob ich genau so viel davon esse wie du!“



Endlich hatten wir auch das richtige Fahrgeschäft für die anspruchsvollen Mädels vom Dorfe gefunden







Die beiden wehrten sich mit Händen, Füßen und Tränen gegen den Abschied von Karussell und Bimmelbahn, freundeten sich dann aber doch mit der quietschbunten Hüpfburg und Rutschbahn an...





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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#43 von MadMovie , 21.06.2014 22:01

Blumenfestival in Wang Nam Keow

Im Internetcafé von Ban Khwao (ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht den Surfstick von meiner Stieftochter erhalten) las ich den Thailand-Newsletter und sagte sofort zu meinem Stiefsohn Aad: „Wang Nam Keow – da will ich hin!“

Die Idee fand auch ungeteilte Zustimmung, da ohnehin die in Korat studierende Phuy besucht werden sollte.

Erste Station war das Elefantendorf Ban Khai und es gab nach langer Zeit ein Wiedersehen mit dem Kathoey Jo – der zwischendurch mal in der Schweiz lebte und sich dort von einem Mann aushalten ließ – und seinem Bruder von der gleichen Zunft am anderen Ufer…





Angefangen hat das Hobby der Spiegelfotografie in Frisiersalons einst in Bangkok-Bangkapi – aber das ist eine andere Geschichte…



Für die Rasur von Aad hätte auch ein rauhes Handtuch genügt…

Der Frisiersalon in Ban Khai war übrigens morgens um 9 Uhr schon recht gut besucht – der Bruder von Jo scheint ein beliebter Haarkünstler zu sein…

Nächste Station war die Studentenbude von Phuy in Korat.
An Hand der Illustrationen im aufgeschlagenen Lehrbuch erkannte ich das Fachgebiet „Technische Mechanik“ – was nebenbei bemerkt in der Ex-DDR Stoff des zweiten Semesters war, Phuy studiert aber schon vier Jahre…

Wang Nam Keow ist von Korat nur etwa 80 km entfernt und recht gut ausgeschildert.
Auf einmal hörten die Hinweisschilder auf die Gartenbauausstellung auf und ein Straßenbogen verkündete „Welcome to Prachinburi Province!“

Wir waren zehn Kilometer zu weit gefahren, was Chauffeur Aad nach Rücksprache mit einem Müllwagenfahrer bestätigte, aber niemand außer mir aufgefallen war.
Endlich waren wir auf dem Gelände der Gartenbauausstellung angekommen, die in einer Region liegt, die gern als „Schweiz des Isaan“ vermarktet wird.







Weihnachten war vor ein paar Wochen – was in Thailand nicht wirklich jemand stört



„Schon wieder ein Fotoshooting mit Touri`s!“ stöhnte das Maskottchen der Gartenbauausstellung…



„Was hast Du Dir heute Morgen in die Haare geschmiert, Schatz?“

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#44 von MadMovie , 23.06.2014 22:08

Blumenfestival in Wang Nam Keow – II. Teil

Der erste Teil des Rundwegs im gleißenden Sonnenlicht – es war dort deutlich wärmer als in Chaiyaphum – wurde bestimmt von den Pavillons und Pappaufstellern der Sponsoren der Gartenschau…





Nur in einem Pavillon gab es Orchideen aus Thailand zu bestaunen…
Die Europäer unter den Besuchern kannten fast alle Blumen aus der Heimat…





Vorbei an diesem typischen Souvernir-Shop ging es zur eigentlichen Attraktion der Ausstellung…



…dem Labyrinth aus Blumen, welches man von einem Bauwerk betrachten kann, das entfernt an ein Schiff erinnert…





Um dahin zu gelangen, muss man durch den sog. „Pumpkin-Tunnel“…



…wo nicht nur Kürbisse, sondern auch Chili-Schoten wachsen…







Im Labyrinth…







Vorbei an diesen Kürbis-Köpfen ging es zurück zum Parkplatz.

Wer da etwas besonders Exotisches erwartet hat, wird von der Gartenschau, die jedes Jahr nur in den Wintermonaten (Dezember bis Februar) geöffnet hat, ein wenig enttäuscht sein.
Ein netter Tagesausflug war es allemal…

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RE: Reiserandnotizen - Thailand 2010/11 - vom Dorfwat zum Traumstrand

#45 von MadMovie , 27.06.2014 23:05

Kulinarisches und Kurioses



Rezept für einen Frühlingszwiebel-Cocktail: 1/3 Regency, 1/3 Cola, 1/3 Soda, Eis – und falls kein Löffel zur Hand, mit ner Frühlingszwiebel umrühren – sieht auch dekorativ aus…



Ich hatte ja „angedroht“, dass diese Rubrik Steigerungsmöglichkeiten offen lässt – gegrillte Ratten



Und so sehen die Tierchen aus, wenn sie noch am Leben sind und quieken…



Jedem Körper das angemessene Trinkgefäß…



„Hau rein, damit Du so stark wie der Farang wirst!“



„Pah! Den Sumo-Ringer aus Yöremanie lege ich glatt auf’s Kreuz!“



Es blieb dann bei einem Tänzchen mit Pilae noi – auf’s Ringen haben wir verzichtet…
Die Parties bei Fleischermeister Pilae yai in Ban Khwao sind nie langweilig…



Dieses Foto vom Dezember 2010 habe ich in Thailand gern herum gezeigt, falls dort mal wieder von „Kälte im Winter“ die Rede war …

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Thailand 2013 - Ein schwangerer Hund und wilde Affen
Tanz in den Straßen und Achterbahn über den Wolken

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