Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#1 von Somprit , 10.12.2009 21:30

... nun, gerade als Mann der nicht "vom Fach der Agrawirtschaft" kommt, keine Ahnung von Mais, Schweinen und Kühen hat, hat mich dieser nachstehende Bericht doch aufmerken lassen!
Zumal mir erinnerlich ist, dass unser @Binturong auff einem anderen Feld kurz dieses Thema um die
Pugiernuß (Jatropha curcas) , kurz & gut, die Jatropha Pflanze schon einmal kurz angerissen hatte.
Hier erst mal ein paar Bildchen:






...tja, so sieht also diese Pflanze und ihr zu nutzendes Potential wohl aus....und hier zum Artikel selbst:

Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen

Am besten wächst die Jatropha Pflanze in tropischen oder subtropischen Gebieten, also vor allem in Südostasien in Ländern wie Thailand oder Indonesien, aber auch in China oder Indien. Das Jatropha Kraut, dass in vielen Gebieten Asiens schon fast wie Unkraut wächst, wobei diese Bezeichnung die positiven Eigenschaften viel zu negativ beschreibt, ist deutlich ergiebiger für die Gewinnung von Biosprit, als beispielsweise Raps und damit die weltweit beste Quelle für hochwertigen Biosprit und so genannten Bio- Dünger. Deshalb erfährt der kommerzielle Jatropha-Anbau in Asien derzeit bereits einen Boom.

Engpass bei den Verarbeitungskapazitäten
Insgesamt sind bereits Anbauflächen von rund 1 Mio. Hektar verfügbar. Neuen Studien zufolge besteht weltweit ein Anbaupotenzial von bis zu 30 Mio. Hektar. Allerdings ist derzeit nicht die Anbaufläche entscheidend, die fast beliebig ausbaubar ist, sondern der wirkliche Engpass sind die Verarbeitungskapazitäten zu Biotreibstoff.
Die Verarbeitung der Jatropha Pflanze zum Biodiesel erfordert ein spezielles technisches Pressverfahren. Deshalb war Jatropha für Asiens Bauern, bei denen sie bislang als unnützes Gewächs galt, nicht verwendbar. Zudem besitzen die asiatischen Bauern keine entsprechenden Verbindungen nach Westeuropa, wo Biodiesel ein begehrter Rohstoff ist.
Doch unsere Neuempfehlung bietet eine geniale Lösung an.
Denn durch die Bereitstellung einer Presse, wobei eine einzige Presse schon mehrere 100.000 Euro kostet, wird den asiatischen Bauern eine Möglichkeit geboten ihr Jatropha abzuernten und für ein kleines Zusatzeinkommen bei dem Unternehmen abzuliefern. Dieses wiederum trennt den Samen heraus, der dann weiterverarbeitet wird.

Jatropha langfristig deutlich ergiebiger als Palmölbäume
Der Jatropha Strauch steigert seine Erträge schon in 5 Jahren auf Maximum. Viel schneller, als beispielsweise Palmöl, dass erst nach 6 Jahren erste Erträge abwirft und erst nach mehr als 10 Jahren sein Ertragsmaximum erreicht. Das tolle daran ist, dass Jatropha seine Erträge dauerhaft ab dem 1. Jahr und 2-3 mal pro Jahr über einen Zeitraum von 40 Jahren abgibt, während Palmölbäume bereits nach 20 Jahren verbraucht sind und erneuert werden müssen.
Pro Baum bzw. Strauch lassen sich bereits im 1. Jahr 3 Kilogramm Jatropha Früchte ernten und somit aus daraus gewonnenen 1 Kilogramm Samen 300 Gramm Biodiesel und 700 Gramm Presskuchen gewinnen. Im 5. Jahr steigen die Erträge pro Baum auf 16 Kilo Früchte bzw. 1,6 Kilo Öl sowie 3,8 Kilo Presskuchen. Pro Hektar Anbaufläche lassen sich rund 1.600 Bäume abzählen, deren Früchte wiederum im 1. Jahr zu 480 Kilo Öl und 1,1 Tonnen Presskuchen verarbeitet werden können.

Deshalb werden Erträge und Wachstum mit Sicherheit explodieren
Pro 1 Mio. Euro Investitionen in den Aufbau eigener Plantagen, nebst den Kapazitäten für die Verarbeitungsanlage, lassen sich im 1. Jahr 0,4 Mio. Euro Erlöse einfahren, die wegen des steigenden Ernteertrags bis zum 5. Jahr auf jährlich 6,4 Mio. Euro ansteigen.
Für unsere Neuempfehlung bedeutet dies beispielsweise, dass heute investierte 10 Mio. Euro in 5 Jahren bereits einen dauerhaften und sicheren Umsatz von sagenhaften 64 Mio. Euro einbringen, bei einer Nettogewinnmarge von 20%. Für den Kurs bedeutet dies von der aktuellen Bewertung ausgehend ein Kurspotenzial von 666%.
http://www.investor-verlag.de/jatropha-b...nen-/111053832/

Dazu noch interessant:
http://journeytoforever.org/biofuel_supply.html#Oilpress
http://www.jatropha.de/expellers/kohli-expellers.htm

... aber auch
http://www.gifte.de:

Somprit  
Somprit
Beiträge: 5.350
Registriert am: 23.09.2009


RE: Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#2 von jochen53 , 11.12.2009 00:14

Es wird schon seine Gründe haben warum in Afrika die ersten Jatropha-Plantagen wieder aufgegeben werden. 2.500 Liter Öl schafft man nämlich nur auf guten Böden und mit Düngung. Dann gibt es einen enormen Arbeitsaufwand für die Unkrautbekämpfung, Ernte usw. Alles Handarbeit. Am Ende ist der Farmer dann dem Preisdiktat der einzigen Ölmühle in 500 KM Umkreis ausgeliefert. Auch ist mir nicht klar wer die Vorfinanzierung bis zur ersten Ernte trägt.

Wenn überhaupt lohnt sich das nur für den Mühlenbesitzer und auch nur wenn er genug Vertragsfarmer findet, die bereit sind ihre Existenz von diesem Lotteriespiel abhängig zu machen. Denn niemand weiß heute wie lange es für diesen Unfug noch Subventionen gibt. Ohne diese ist die Sache sofort mausetot.

 
jochen53
Beiträge: 114
Registriert am: 29.06.2009


RE: Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#3 von Binturong , 13.12.2009 23:38

Hallo,

melde mich nur kurz aus meiner „stillen Zuschauerecke“ hier in D. zurück.
Somprit hat es mit diesem Thema über die Pugiernuss geschafft mich heraus zu locken.

Erstmal etwas zu meinem Kieferbruch.
In D. ins Krankenhaus zu einem Kieferchirurgen. Der mir dann gleich je 2 „Spaxschrauben“ von vorne ins Unter- und Oberkiefer gedreht. An diesen Köpfen dann je ein Gummi gespannt, so dass ich mein „zu großes Maul“ nicht mehr auf machen konnte. Dieser Gummiverschluss diente zur Fixierung des Kiefers. Es war also nichts mit frisch gebackenem Brot oder irgendetwas zum kauen. Mein Maul blieb verschlossen. Die Ernährung beschränkte sich nur auf Kaffe und Gemüsebrühe.
Der auf zwei Tage später gelegte OP Termin konnte dann aber gestrichen werden, da dass Kiefer „gut“ auf einander passte. Nach 5 Tagen Krankenhaus wurde ich dann entlassen und warte nun auf den Termin meines Zahnarztes. Nächste Woche sollte ich wieder in Th. sein.
(Welchen Geist kann ich anflehen mir zu helfen, dass es klappt. Hier ist es arschkalt.)

Nun aber schnell zu der Geschichte mit der Pugiernuss.
So kann einer nur schreiben, der Investoren sucht und denen nur einen großen Profit über die Geldanlage verspricht aber nichts halten muss / kann. Alle Angaben über die Pflanze und Nüsse sind viel zu hoch.
Die Jatropha curcas eignet sich meiner Meinung nach nur und speziell für Kleinbauern mit wenig Geld. Diese müssen und können nie ihren Arbeitslohn mit einrechnen. Ist wie bei meinem Demeterbauerbruder hier. Nur die Kleinbauern können sich so ihren eigenen Sprit mit Nüssen zusammen sammeln und brauchen kein (weniger) Geld für Diesel ausgeben.

Da die Pflanzen genügsam sind, sollte sie auf unbebauten Flächen angebaut werden und so zu einem zusätzlichen Einkommen dienen. Dass das ganze auch noch umweltfreundlich ist, interessiert die Bauern doch nur am Rande. (Ich kann sie verstehen.)

So jetzt ziehe ich mich wieder in mein Nest zurück bis dann.

Binturong  
Binturong
Beiträge: 2.837
Registriert am: 29.09.2009


RE: Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#4 von scubath , 14.12.2009 20:51

ja auch bei uns von der regierung ein hoch beworbenes thema und viel versprechen an die bauern. aber irgendwie steigt keiner darauf ein. denke die leute wissen warum. wir wollen sobald zeit voranden unsere grundstuecksgrenzen mit jatropa bepflanzen, zum einen schauen die stauden gut aus und zum anderen halten sie kuehe und ziegen vom fressen ab, welche sonnst schaden in unserer farm anrichten. und wenns der herr will werden wir dann aus nuessen und blaettern was brauchbares machen. nuesse zu diesel oder auch mit den blaettern zu spritzmittel gegen insektenfrass. aber nur falls unsere zeit dies erlaubt,ansonnsten gibt es einen schoenen zaun.
@binturong, klingt nicht gut mit deiner beissmaschiene, wuensche dir gute besserung und einen baldigen heimflug nach thailand. schoen trotz deiner probleme mal kurz was von dir zu lesen.
gruss jan

scubath  
scubath
Beiträge: 1.968
Registriert am: 05.05.2009


RE: Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#5 von Siggi , 14.12.2009 21:27

mein nachbar hat von den Jatropha Pflanzen (sabu damm)(Pflanze18 Bath) vor knapp 2 jahren 200st. angepflanzt,und wartet auf den erfolg ich glaube die hälfte wird noch übrig sein, an manchen sind auch schon nüsse dran.mal sehen wie es weiter geht.

 
Siggi
Besucher
Beiträge: 509
Registriert am: 01.10.2009


RE: Jatropha-Boom hat in Asien bereits begonnen ...

#6 von jochen53 , 14.12.2009 21:59

Ich bin mir da nicht so sicher ob man mit Bordmitteln aus Jatopha brauchbaren Diesel-Ersatz herstellen kann. Selbst regulärer Biodiesel wird längst nicht von jedem Motor vertragen weil z.B. die Dichtungen angegriffen werden. Es ist ja auch eine Kostenfrage, denn der Jatopha-Sprit muß irgendwie billiger sein als der Diesel von der Tanke. Kostet auf den Philippinen ca. 0,45 EURO. Wenn 1 Hektar tatsächlich 2.000 Liter pro Jahr bringt reden wir hier von 900 EURO für viel Arbeit. Da gibt es sicherlich lukrativerer Dinge die man anpflanzen kann.

Als Zaun zum Viehschutz und zur Herstellung von Spritzmitteln ist es aber sicherlich eine gute Sache.

 
jochen53
Beiträge: 114
Registriert am: 29.06.2009


   

Katzen vergiftet
Bergwanderung im Isaan

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz