Ein kurzer Rückblick auf das hinter uns liegende Jahr
von Bill Bonner
Lieber Herr Meier, - - leider falsch
Ich möchte eine Pause einlegen, damit wir uns an 2011 erinnern...kurz. Wir haben 365 Tage mit diesem Jahr verbracht. 365 Tage am Stück. Wir können nicht einfach mit 2012 weitermachen, ohne zurück zu schauen. Was für ein Jahr war das? In welche Richtung brachte dieses Jahr die Welt? Sollten wir jubeln, dass es vorüber ist...oder einfach unsere Augen trocknen und das beste für das vor uns liegende Jahr hoffen?
Ich schreibe diese kleine Retrospektive aus der Erinnerung. Ich werde nicht die Nachrichten konsultieren...oder die Sammlungen an Zeitschriften. Stattdessen basiere ich meinen Beitrag nur auf das, an was ich mich erinnern kann, nicht auf der Basis dessen, was wirklich passiert ist...
Warum? So ist es akkurater.
Nicht dass ich mich an die Ereignisse genauer erinnern könnte - aber das, an was ich mich erinnere, ist wichtiger. An Fakten wird sich immer nicht perfekt erinnert, es muss in die Geschichte passen, und es soll kein vollständiges Bild dessen sein, was passiert ist. Deshalb ist Zeitgeschichte so umstritten.
Verschiedene Menschen erinnern sich unterschiedlich. Jeder erinnert sich an bestimmte Fakten und vergisst andere, was davon abhängig, wie er die Ereignisse sah...und welche Geschichte er versucht, darüber zu erzählen. Dann, im Zeitablauf, sind Tausende oder Millionen von unterschiedlichen ehrlichen und ziemlich akkuraten historischen Erfahrungen in eine einzige gegossen worden...eine Fiktion, die als Geschichte akzeptiert wird. Oft mit wenig Verbindung zu dem, was wirklich passiert ist.
Deshalb möchte ich Ihnen meine Version der Ereignisse des Jahres 2011 geben. Aus meiner Erinnerung. Außerdem bin ich zu ausgelaugt von meinem Urlaub, als dass ich ernsthaft recherchieren möchte.
Also an was erinnere ich mich?
Ben Bernankes Plan, die Staatsausgaben mit zusätzlichem Geld zu fördern, begann im Januar 2011. Das war eine große Sache. Es wurde "quantitative easing" genannt. Es wurde erwartet, dass dies die Renditen der Anleihen senken und die Wirtschaft ankurbeln würde, indem es mehr Geld in die Taschen der Leute bringen würde...
Nichts davon entsprach der Wirklichkeit. Die Renditen der Anleihen stiegen. Es gab keine neuen Arbeitsplätze. Die Wirtschaft brummte nicht. Und das Geld blieb in den Taschen der Banker.
Aber das neue Cash - oder der Gedanke daran - war genug, um die Preise von Öl und Nahrungsmitteln nach oben zu treiben. Dies war für die Konsumenten der amerikanischen Mittekasse kein Vorteil. Deren Lebenshaltungskosten stiegen, während ihre Einkommen und das Netto-Vermögen zurückgingen. Die Immobilienpreise fielen in den USA Monat für Monat, Quartal für Quartal. Mehr dazu in meinem nächsten Beitrag.