RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#31 von illuminati , 03.08.2012 08:54

Nun erst war mir der richtige Antrieb gegeben: man mußte kämpfen gegen den Krieg! Der Stoff lag in mir bereit, nur diese letzte anschauliche Bestätigung meines Instinkts hatte noch gefehlt, um zu beginnen. Ich hatte den Gegner erkannt, gegen den ich zu kämpfen hatte – das falsche Heldentum, das lieber die andern vorausschickt in Leiden und Tod, den billigen Optimismus der gewissenlosen Propheten, der politischen wie der militärischen, die, skrupellos den Sieg versprechend, die Schlächterei verlängern, und hinter ihnen den Chor, den sie sich mieteten, all diese

Zitat
›Wortemacher des Krieges‹, wie Werfel sie angeprangert in seinem schönen Gedicht. Wer ein Bedenken äußerte, der störte sie bei ihrem patriotischen Geschäft, wer warnte, den verhöhnten sie als Schwarzseher, wer den Krieg, in dem sie selber nicht mitlitten, bekämpfte, den brandmarkten sie als Verräter. Immer war es dieselbe, die ewige Rotte durch die Zeiten, die die Vorsichtigen feige nannte, die Menschlichen schwächlich, um dann selbst ratlos zu sein in der Stunde der Katastrophe, die sie leichtfertig beschworen. Immer war es dieselbe Rotte, dieselbe, die Kassandra verhöhnt in Troja, Jeremias in Jerusalem, und nie hatte ich Tragik und Größe dieser Gestalten so verstanden wie in diesen allzu ähnlichen Stunden. Von Anfang an glaubte ich nicht an den ›Sieg‹ und wußte nur eines gewiß: daß selbst wenn er unter maßlosen Opfern errungen werden könnte, er diese Opfer nicht rechtfertige. Aber immer blieb ich allein unter all meinen Freunden mit solcher Mahnung, und das wirre Siegesgeheul vor dem ersten Schuß, die Beuteverteilung vor der ersten Schlacht ließ mich oft zweifeln, ob ich selbst wahnsinnig sei unter all diesen Klugen oder vielmehr allein grauenhaft wach inmitten ihrer Trunkenheit. So wurde es nur natürlich für mich, die eigene, die tragische Situation des ›Defaitisten‹ – dieses Wort hatte man erfunden, um jenen, die sich um Verständigung bemühten, den Willen zur Niederlage zu unterschieben – in dramatischer Form zu schildern. Ich wählte als Symbol die Gestalt des Jeremias, des vergeblichen Warners. Aber es ging mir keineswegs darum, ein ›pazifistisches‹ Stück zu schreiben, die Binsenwahrheit in Wort und Verse zu setzen, daß Frieden besser sei als Krieg, sondern darzustellen, daß derjenige, der als der Schwache, der Ängstliche in der Zeit der Begeisterung verachtet wird, in der Stunde der Niederlage sich meist als der einzige erweist, der sie nicht nur erträgt, sondern sie bemeistert.
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Die Welt von Gestern: Erinnerungen eines Europäers (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) (Stefan Zweig)



die von mir unterstrichenen Passagen betreffen Dinge, die besonders im staatl. Schul und Ausbildungswesen gefliessendlich unter den Tisch fallen, Optimismus - statt Selbstzweifel, Machbarkeit - statt gründlichem Prüfen, schnelle forsche Entscheidungen der Bildungselite - so haben wir es gerne, Fachleute tragen die Verantwortung , der Arzt für meine Gesundheit, der Priester für mein Seelenheil, die Rentenversicherung ersetzt die Familie und alle finden das toll und fortschrittlich

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#32 von illuminati , 03.08.2012 09:04

Zitat
Im Herzen Europas Als zu Ostern 1917 meine Tragödie ›Jeremias‹ in Buchform erschien, erlebte ich eine Überraschung. Ich hatte sie innerlich in erbittertstem Widerstand gegen die Zeit geschrieben und mußte darum erbitterten Widerstand erwarten. Aber genau das Gegenteil ereignete sich. Von dem Buche wurden zwanzigtausend Exemplare sofort verkauft, eine für ein Buchdrama phantastische Zahl; nicht nur die Freunde wie Romain Rolland setzten sich öffentlich dafür ein, sondern auch jene, die vordem eher auf der anderen Seite gestanden wie Rathenau und Richard Dehmel. Direktoren von Theatern, denen das Drama gar nicht eingereicht worden war – eine deutsche Aufführung während des Krieges blieb doch undenkbar –, schrieben mir und baten mich, ihnen die Uraufführung zu reservieren für die Friedenszeit; selbst die Opposition der Kriegerischen zeigte sich höflich und respektvoll. Alles hatte ich erwartet, nur nicht dies. Was war geschehen? Nichts anderes, als daß der Krieg eben schon zweieinhalb Jahre andauerte: die Zeit hatte ihr Werk grausamer Ernüchterung getan. Nach dem furchtbaren Aderlaß auf den Schlachtfeldern begann das Fieber zu weichen. Die Menschen sahen mit kälteren, härteren Augen dem Krieg ins Gesicht als in den ersten Monaten der Begeisterung. Das Gefühl der Solidarität begann sich zu lockern, denn von der großen ›sittlichen Reinigung‹, die von den Philosophen und Dichtern überschwenglich verkündigt worden war, nahm man nicht mehr das geringste wahr. Ein tiefer Riß ging durch das ganze Volk; das Land war gleichsam in zwei verschiedene Welten zerfallen, vorne die der Soldaten, die kämpften und das Grauenhafteste an Entbehrung erlitten, rückwärts die der Zuhausegebliebenen, die sorglos weiterlebten, die Theater bevölkerten und an dem Elend der anderen noch verdienten. Front und Hinterland profilierten sich immer schärfer gegeneinander. Durch die Türen der Ämter hatte sich in hundert Masken ein wüstes Protektionswesen eingeschlichen; man wußte, daß Leute durch Geld oder gute Konnexionen einträgliche Lieferungen bekamen, während schon halbzerschossene Bauern oder Arbeiter immer wieder in die Schützengräben getrieben wurden. Jeder begann darum sich rücksichtslos zu helfen, soweit er nur konnte. Die notwendigen Gebrauchsgegenstände wurden dank eines schamlosen Zwischenhandels täglich teurer, die Lebensmittel kärglicher, und über dem grauen Sumpf des Massenelends phosphoreszierte wie ein Irrlicht der aufreizende Luxus der Kriegsgewinnler. Ein erbittertes Mißtrauen begann allmählich die Bevölkerung zu erfassen – Mißtrauen gegen das Geld, das immer mehr an Wert verlor, Mißtrauen gegen die Generäle, die Offiziere, die Diplomaten, Mißtrauen gegen jede Verlautbarung des Staats und Generalstabs, Mißtrauen gegen die Zeitungen und ihre Nachrichten, Mißtrauen gegen den Krieg selbst und seine Notwendigkeit. Es war also keineswegs die dichterische Leistung meines Buches, die ihm den überraschenden Erfolg gab; ich hatte nur ausgesprochen, was die andern offen nicht zu sagen wagten: den Haß gegen den Krieg, das Mißtrauen gegen den Sieg.
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Die Welt von Gestern: Erinnerungen eines Europäers (Fischer Klassik PLUS) (German Edition) (Stefan Zweig)

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#33 von illuminati , 03.08.2012 09:06

Zitat
Da erhielt ich plötzlich vom Direktor des Züricher Stadttheaters ein Schreiben, er möchte meinen ›Jeremias‹ sofort auf die Bühne bringen und lade mich ein, der Uraufführung beizuwohnen. Daran hatte ich vergessen, daß es – so wie in diesem zweiten Kriege – noch ein kleines, aber kostbares Stück deutscher Erde gab, dem die Gnade gewährt war, sich abseits halten zu dürfen, ein demokratisches Land, wo das Wort noch frei, die Gesinnung ungetrübt geblieben. Selbstverständlich stimmte ich sofort zu. Meine Zustimmung konnte freilich zunächst nur eine prinzipielle sein; denn sie setzte die Erlaubnis voraus, Dienst und Land für einige Zeit verlassen zu dürfen. Nun traf es sich glücklich, daß in allen kriegführenden Ländern eine – in diesem zweiten Kriege gar nicht etablierte – Abteilung bestand, die sich ›Kulturpropaganda‹ nannte. Immer ist man genötigt, um den Unterschied der geistigen Atmosphäre zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkriege zu verdeutlichen, darauf hinzuweisen, daß damals die Länder, die Führer, die Kaiser, die Könige, in der Tradition der Humanität aufgewachsen, sich im Unterbewußtsein des Krieges noch schämten. Ein Land nach dem andern wies den Vorwurf, ›militaristisch‹ zu sein oder gewesen zu sein, als niederträchtige Verleumdung zurück; im Gegenteil, jedes wetteiferte zu zeigen, zu beweisen, zu erklären, zur Schau zu stellen, daß es eine ›Kulturnation‹ sei. Man warb 1914 vor einer Welt, die Kultur höher stellte als Gewalt und die Slogans wie ›sacro egoismo‹ und ›Lebensraum‹ als unmoralisch verabscheut hätte, um nichts dringlicher als um Anerkennung weltgültiger geistiger Leistung. Alle neutralen Länder wurden deshalb mit künstlerischen Darbietungen überflutet. Deutschland sandte seine Orchester unter weltberühmten Dirigenten in die Schweiz, nach Holland, nach Schweden, Wien seine Philharmoniker; sogar die Dichter, die Schriftsteller, die Gelehrten wurden hinausgeschickt, und zwar nicht, um militärische Taten zu rühmen oder annexionistische Tendenzen zu feiern, sondern einzig um durch ihre Verse, ihre Werke zu beweisen, daß die Deutschen keine ›Barbaren‹ seien und nicht nur Flammenwerfer oder gute Giftgase produzierten, sondern auch absolute und für Europa gültige Werte. Noch war anno 1914 – 1918 – ich muß es immer wieder betonen – das Weltgewissen eine umworbene Macht, noch stellten die künstlerisch produktiven, die moralischen Elemente einer Nation im Kriege eine Kraft dar, die als einflußreich geachtet wurde, noch bemühten sich die Staaten um menschliche Sympathien, statt wie Deutschland 1939 mit ausschließlich unmenschlichem Terror sie zu Boden zu knüppeln. So hatte mein Ansuchen, zur Aufführung eines Dramas Urlaub in die Schweiz zu erhalten, an sich gute Chancen; Schwierigkeiten waren höchstens aus dem Grunde zu befürchten, weil es sich um ein antikriegerisches Drama handelte, in dem ein Österreicher – wenn auch in symbolischer Form – die Niederlage als denkbar antizipierte. Ich ließ mich im Ministerium beim Chef der Abteilung melden und trug ihm meinen Wunsch vor. Zu meinem großen Erstaunen versprach er mir sofort, alles zu veranlassen, und zwar mit der merkwürdigen Motivierung »Sie haben ja, Gott sei Dank, nie zu den dummen Kriegsschreiern gehört. Na – tun Sie draußen Ihr Bestes, daß diese Sache einmal zu einem Ende kommt.« Vier Tage später hatte ich meinen Urlaub und einen Auslandspaß.
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#34 von illuminati , 03.08.2012 09:09

Zitat
Der Eintritt Amerikas in den Krieg ließ allen, denen der Blick nicht verblendet und das Ohr nicht durch heimatliche Phrasen ertaubt war, die deutsche Niederlage als unvermeidlich erscheinen; als der deutsche Kaiser plötzlich ankündigte, er wolle von nun ab ›demokratisch‹ regieren, wußten wir, was die Glocke geschlagen hatte. Ich gestehe offen, daß wir Österreicher und Deutschen trotz der sprachlichen, der seelischen Zugehörigkeit ungeduldig waren, daß das Unvermeidliche, da es unvermeidlich geworden, sich beschleunige; und der Tag, da Kaiser Wilhelm, der geschworen, bis zum letzten Hauch von Mann und Roß zu kämpfen, über die Grenze flüchtete und Ludendorff, der seinem ›Sieg-Frieden‹ Millionen Menschen hingeopfert, mit seiner blauen Brille nach Schweden auswischte, hatte viel Tröstliches für uns. Denn wir glaubten – und die ganze Welt damals mit uns –, mit diesem Kriege sei ›der‹ Krieg für alle Zeiten erledigt, die Bestie gezähmt oder gar getötet, die unsere Welt verheert. Wir glaubten an Wilsons großartiges Programm, das gänzlich das unsere war, wir sahen im Osten in jenen Tagen, da die russische Revolution noch mit humanen und idealistischen Ideen Brautnacht feierte, einen ungewissen Lichtschein kommen. Wir waren töricht, ich weiß es. Aber wir waren es nicht allein. Wer jene Zeit erlebt, der erinnert sich, daß die Straßen aller Städte dröhnten vor Jubel, um Wilson als den Heilbringer der Erde zu empfangen, daß die feindlichen Soldaten sich umarmten und küßten; nie war so viel Gläubigkeit in Europa wie in den ersten Tagen des Friedens. Denn jetzt war doch endlich Raum auf Erden für das langversprochene Reich der Gerechtigkeit und Brüderlichkeit, jetzt oder nie die Stunde für das gemeinsame Europa, von dem wir geträumt. Die Hölle lag hinter uns, was konnte nach ihr uns noch erschrecken? Eine andere Welt war im Anbeginn. Und da wir jung waren, sagten wir uns: es wird die unsere sein, die Welt, die wir erträumt, eine bessere, humanere Welt.
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#35 von illuminati , 03.08.2012 09:51

Ja liebe Freunde eine unfreiwillige Pause - CopyPast - funktioniert nicht mehr, der Kopieschutz weigert sich - es gibt für alles eine Lösung ich arbeite daran, aber es kann etwas dauern ......

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#36 von illuminati , 03.08.2012 20:33

Ich würde gern diesen Thread abschliessen, es wäre nicht mehr so viel - allerdings gerade die wichtigen Dinge kommen am Schluss. Das E-Book verweigert bei diesem File alle weitere zusammenarbeit - mit der Bemerkung, dass mein Limit der Markierungen voll ist. Da ich diese E-Book bezahlt habe, werde ich einen Ausweg suchen - das wird wahrscheinlich ein wenig dauern, denn unsere Bäume erwarten auch ihre Pflege und das hat 1. Priorität. Für die wenigen Leser dürfte das Warten kein Problem sein - denn die werden wissen nichts passiert grundlos und in den seltesten Fällen verstehen wir das Warum und Wieso, wir müssen einfach auch so damit klarkommen. Trotzdem werde ich versuchen den Kopierschutz zu knacken - denn es geht mir gegen den Strich über ein bezahltes Produkt nicht frei verfügen zu können.
Gruss

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#37 von Somprit , 03.08.2012 20:48

... nun ja, ich hatte je bereits "geurteilt":

Zitat
"...ich würde sagen, dass der Schreiber nostalgische Gedanken mit der Gegenwart verbindet/vermischt, ein bunter Mix der Vergangenheit & Gegenwart poesievoll abgehandelt... ...wobei ihm die Realität kaum abgesprochen werden kann!


kann durchaus auf die Schlüsselszene warten.... interessant zu lesen - trotz dieser Schei*** Formatierung

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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#38 von Binturong , 04.08.2012 01:07

Quäle mich auch täglich durch - ist trotzdem interessant.

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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#39 von TechAdmin ( gelöscht ) , 04.08.2012 02:13

Zitat
oder doch nur ein Déjà-vu ?



Ist dir vielleicht Ali Ben Akiba ein Begriff? Großartiger Phiosoph, war seiner Zeit weit voraus.

TechAdmin

RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#40 von illuminati , 05.08.2012 16:39

also es geht weiter demnächst - mindest. 1 Tag Arbeit um den DRM Schutz zu knacken. So etwas kostet Mühe denn es klappt trotzt Tutorials niemals auf Anhieb. Ich war kurz vor dem Aufgeben ......
Dann kam mir noch eine Idee - da war eine Seriennummer einzugeben, die hatte Leerstellen, nachdem ich sie entfernt hatte - Bingo. Davon hat aber niemand etwas geschrieben oder berichtet.

Ich muss mich erst einmal wieder im Text zurechtfinden, derzeit funktioniert das File nicht mehr auf dem Kindle nur auf dem PC - ist aber nicht weiter tragsich, das kleine Problem wird auch noch gelöst.

Der kommende Teil geht um den Beginn der Inflation in Österreich und das Abheben der selben wie eine Rakete dann in Deutschland.
Gruss

PS: ich mag keine Kopierschützer, das sind Vollposten, sie wissen genau, dass sie gehackt werden, es ist immer nur eine Zeitfrage und ein ärgern der Leute - je besser der Schutz, je hartnäckiger die Häcker . Ich bin kein Hacker nur einfacher Anwender der angebotenen Tools, ist ein ähnlicher Job wie eine Maschine in Betrieb nehmen, da klappt auch selten was auf Anhieb. Wenn das Notbook nicht den Geist aufgibt dann gehts weiter...

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#41 von illuminati , 05.08.2012 17:17

Hier könnt ihr es selber herunterladen und lesen - als Textfile. Ich glaube 1 Woche mindest. ist es verfügbar.
So bleibt mir das zitieren erspart - und nur die wirklich Willigen haben die Chance - es kostet nichts ich habe 9 € gelöhnt aber den Preis zahlte ich gerne (Geld=Kopierschutz nur von kurzer Zeit von Wert), ich wollte es schon lange als Ebook und am Computer verwertbar.
http://www.filedropper.com/diewe...nes-zweigstefan
---Download this file --- anklicken und los gehts

Gruss

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#42 von illuminati , 06.08.2012 17:15

zuvor gab es eine anschlauliche Lexion über die Inflation .....

Zitat
Aber wir merkten noch immer nicht die Gefahr. Die wenigen unter den Schriftstellern, die sich wirklich die Mühe genommen hatten, Hitlers Buch zu lesen, spotteten, anstatt sich mit seinem Programm zu befassen, über die Schwülstigkeit seiner papiernen Prosa. Die großen demokratischen Zeitungen – statt zu warnen – beruhigten tagtäglich von neuem ihre Leser, die Bewegung, die wirklich nur mühsam mit den Geldern der Schwerindustrie und verwegener Schuldenmacherei ihre enorme Agitation finanzierte, müsse unvermeidlich morgen oder übermorgen zusammenbrechen. Aber vielleicht ist im Ausland nie der eigentliche Grund verständlich gewesen, warum Deutschland die Person und die steigende Macht Hitlers in all diesen Jahren dermaßen unterschätzte und bagatellisierte: Deutschland ist nicht nur immer ein Klassenstaat gewesen, sondern innerhalb dieses Klassenideals außerdem noch mit einer unerschütterlichen Überschätzung und Vergötterung der ›Bildung‹ belastet. Abgesehen von einigen Generälen blieben dort die hohen Stellen im Staat ausschließlich den sogenannten ›akademisch Gebildeten‹ vorbehalten; während in England ein Lloyd George, in Italien ein Garibaldi und Mussolini, in Frankreich ein Briand wirklich aus dem Volke zu den höchsten Staatsmännern aufgestiegen waren, galt es für den Deutschen als undenkbar, daß ein Mann, der nicht einmal die Bürgerschule zu Ende besucht, geschweige denn eine Hochschule absolviert, daß jemand, der in Männerheimen übernachtet und auf heute noch nicht aufgeklärte Weise jahrelang ein dunkles Leben gefristet, je einer Stellung sich auch nur nähern könnte, die ein Freiherr vom Stein, ein Bismarck, ein Fürst Bülow innegehabt. Nichts so sehr als dieser Bildungshochmut hat die deutschen Intellektuellen verleitet, in Hitler noch den Bierstubenagitator zu sehen, der nie ernstlich gefährlich werden könnte, als er längst schon dank seiner unsichtbaren Drahtzieher sich mächtige Helfer in den verschiedensten Kreisen gewonnen.



Eine ganz andere Wahrnehmung eines jüdischen Zeitzeugen - wiederspricht klar der offiziellen Darstellung, es gibt viele Stellen davon in dem Buch, jeder könnte es wissen, wenn er es nur lesen würde. Der staatl. lizensierte Bildungsbürger kennt aber schon die Wahrheit Dass dieser Sachverhalt des deutschen Bildungsbürgers in der Form schon vor >70 J. diagnostiziert wurde hat offenensichtlich bis heute noch keine Wirkung gezeigt. Die kostenlose staatl. Bildung ist immer noch des Bürgers höchstes Glück.

Für mich wars das jetzt zu diesem Buch - jeder hat die Möglichkeit es zu lesen

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#43 von illuminati , 10.08.2012 18:11

Zitat
Aber auch die Löhne und Gehälter konnten der Markentwertung nicht immer mit entsprechender Geschwindigkeit folgen102, so daß es an verschiedenen Stellen des Reiches zu Hungerunruhen und Demonstrationen kam, die zumeist von den Kommunisten für ihre politischen Ziele ausgenutzt wurden103 Die Forderung nach wertbeständigen Löhnen und Gehältern, von den Gewerkschaften seit Monaten erhoben, wurde jetzt unabweisbar und schließlich nach langwierigen Verhandlungen um die Art der Indexberechnung im Laufe des Juli weitgehend erfüllt104.



Zitat
Ende Juli nun legte der Reichsfinanzminister eine Reihe von Gesetzentwürfen vor, die geeignet erschienen, die Einnahmen des Reiches spürbar und auf Dauer zu erhöhen112. Die Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftssteuern sowie die verschiedenen Verbrauchssteuern sollten in Zukunft den jeweiligen Währungsverhältnissen angepaßt und kurzfristig erhoben werden, die Umsatzsteuer sollte jetzt monatlich, nicht mehr vierteljährlich gezahlt werden, ein besonderes Rhein-Ruhr-Opfer sollte die leistungsfähigeren Kreise besonders belasten, und ein Steuerzinsgesetz sollte den Reichsfinanzminister ermächtigen, bei Zahlungsversäumnissen der Geldentwertung entsprechend hohe Zuschläge zu erheben. Weiterhin brachte der Finanzminister einen Gesetzentwurf über die Erhebung einer wertbeständigen Vermögen-, Erbschafts- und Umsatzsteuer ein113 und schlug die Auflegung einer wertbeständigen Reichsanleihe kleineren Ausmaßes (etwa 20 Mio GM) vor.



http://www.bundesarchiv.de/akten...ara1_1.html

Wie das in Zukunft ablaufen wird, wer lesen kann und sich die Mühe macht - hat auch eine Vorstellung davon. Die ganzen Massnahmen gab es schon damals - was neu ist und etwas abweicht sind die Höhe der heutigen Renten/Pensionen, aber das dürfte kein Problem darstellen.
In dem Bundesarchiv sind die harten Fakten zu dem Buch von Stefan Zweig, allerdings ganz ohne Prosa.

Um es kurz zu erklären: Gehaltsempfänger/Transverleistungsempfänger wurden an der Quelle besteuert, ihm wird das Geld (Steueranteil) nicht ausbezahlt (für Drangestellte ist das keine Neuerung, die haben das schon auf der Schule gelernt). Firmengewinne wurden nachbesteuert, d.h bei einer sich entwickelnden Inflation zahlen sie z.B die Steuer 6/12 Monate später, den Betrag nehmen sie dann aus der Portokasse. Die erst genannten zahlen immer 1:1 Solche Feinheiten hat der Vater Staat massenweise als CopyPast Versionen parat - er braucht nicht einmal Personal die solche Nettigkeiten sich ausdenken müssen.
Gruss

 
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RE: Zurück in die Zukunft - oder doch nur ein Déjà-vu ?

#44 von illuminati , 11.01.2013 13:58

Upate[/size] - wer sich mit dem Buch beschäftigt hat, wird von dem Tagesgeschehen nicht sonderlich überrascht sein

http://alles-schallundrauch.blogspot...-einem.html

nachdem wir den Weltuntergang alle am 21.12.2012 erlebt/überlebt haben, kommen jetzt die profaneren Dinge, werden quasi zyklisch abgearbeitet (60-80 Jahreszyklus). Sollte die neue VT so glaubhaft sein wie die Alten, dann würde ich mir als Pensionsempfänger die Frage stellen - wie läuft das dann mit den regelmässigen Überweisungen aus der Anstalt nach LOS - ist ja noch gut ein Jahr Zeit sich damit zu beschäftigen

Bin selber auch gespannt wie gut die Prognose ist, da es aber mehr oder weniger eine Einzelmeldung ist - jetzt einmal mit dem Weltuntergang 2012 im Vergleich und es sich nicht lohnt darüber Bücher zu schreiben oder Filme zu drehen, werde ich es im Auge behalten. Ein guter Indikator dürfte der Kautschukpreis darstellen - dieser Rohstoff dürfte auch in diesem Falle wieder sehr begehrt sein.
Gruss



PS: wer sich mit Finanzen beschäftigt dem dürfte dieser Name --Kyle Bass-- auch nicht fremd sein: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten&...-krieg-fuehren/

noch einer den man in diesem Umfeld kennt, kommt zum gleichen Ergebnis http://www.goldseiten.de/artikel...Jahren.html in einem Interview im Schweizer Fernsehen, hatte er schon angedeutet, dass er sein Gold von der Schweiz nach Asien auf Urlaub geschickt hat - das sind dann mindestens schon 2 die es so handhaben, ich habe mich davon auch inspirieren lassen

Ein Blick in die Zukunft könnte eine Geschichte der Vergangenheit sein - es passt alles Zeit/Überschrift/aktuelles Geschehen(Wirtschaftskrise) hier zum nachlesen ---http://www.amazon.de/Die-Welt-vo...57884190&sr=1-2[size=75] Diese Erinnerungen eines Europäers zeigen noch einmal die Gelöstheit und Heiterkeit Wiens und Österreichs in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, die Welt der Sicherheit---

 
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