RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#31 von MadMovie , 14.03.2009 17:02

Freitag, 20. Mai 2005 Chiang Mai - Fang[/size]

Für diesen Tag haben wir einen Ausflug in eine der “wildesten” Gegenden Thailands geplant. Jeder kennt noch die Geschichten von Opium-Anbau und -Schmuggel, gelegentlich kam es auch zu Bandenkriegen.
Zuvor halten wir am Mae Ping Elephant Camp.
Während der bisherigen gemeinsamen Reisen hatte sich Eak immer beharrlich geweigert, einen Elefanten zu besteigen (Nong Nooch, Ayutthaya). Heute ist sie bereit, das Wagnis einzugehen. Bevor sie ihren Sinneswandel bereuen kann, sitzen wir bereits auf einem Dickhäuter. Ich kenne den Unterschied, auf einem Pferd an der Longe im Kreis zu reiten oder im Wilden Westen auf einem Pony durchs Gebirge. Genau so ist es hier. Hätte Eak nur damals in Nong Nooch mitgemacht, jetzt ist es zu spät. So ein Elefantenritt durch den Dschungel über Stock und Stein und steile Hänge ist eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Ich bin froh, nur eine Stunde gebucht zu haben, nach zwei oder mehr Stunden wird man wahrscheinlich seekrank!
Ich glaube nicht, dass irgendjemand ein Foto vom Autor sehen will - aber hier ist er - hoch zu Ross, äh, Chang in zauberhafter Begleitung!



Elefanten-Fütterungsplatz. Nein, nicht MadMovie wird gefüttert, obwohl der Nahrungsbedarf vergleichbar ist, sondern das Reittier.
Die junge Dame gibt mir gerade das Wechselgeld (80 Baht) wieder:






“Nie wieder”, sagt Eak anschließend.
Während der weiteren Fahrt hätte ich gern eine Pause in Fang am River View Restaurant gemacht, aber die Thailänder/innen (Fahrer, Beifahrer und Eak) sind in der Übermacht und halten zum Lunch hier:



Natürlich darf Som Tam nicht fehlen (für alle Fans dieses Salates: es kommen noch ein paar schöne Som Tam - Fotos später in diesem Bericht).



Etwa 12 Kilometer nördlich von Fang biegen wir von der Strasse ab auf eine staubige Piste und erreichen nach 500 m ein Hilltribe-Dorf.
Hier treffe ich auf die alte Dame (siehe erstes Posting), die mir aufgeregt Handzeichen gibt. Ich deute es so, dass sie für das Foto eine kleine Vergütung haben will und gebe ihr 20 Baht, sie möchte mir aber eine Kette geben.
“Pattana Village”, sagt der Fahrer auf meine Nachfrage hin.



Am Ende des Dorfes steht ein Kassenhäuschen, in dem ein junger Thai sitzt.
1000 Baht, wenn wir weiter gehen wollen, sagt er. Das halte ich für einen schlechten Scherz und meine Freundin/Reiseleiterin/Dolmetscherin muss ran.
Eak sagt, die meinen das ernst - wenn man die Longnecks sehen will kostet das pro Person 500 Baht; kein Rabatt für thailändische Staatsbürger.
Ich hoffe nur, das Geld kommt den Bergvölkern zu gute, glaube aber nicht so recht daran. Wenn wir schon hier sind... zähneknirschend greife ich zur Geldbörse.

“Husch, husch, ins Körbchen!”



Ich persönlich bevorzuge den Hals der Dame rechts - es schmeckt nicht nach Metall!





Von den zwei unehelichen Töchtern wusste ich bisher nichts!



Ich genieße die Fahrt zurück nach Chiang Mai mit offenen Augen, es gibt so viel zu sehen. Eak schlummert neben mir...

Nächste Szene, abends im Hotel:
Die letzte Folge einer thailändischen Soap-Opera flimmert über den Bildschirm und Eak sitzt wie ein hypnotisierter Reissack vor der Glotze.

Ich mache mir einen Spass daraus, immer, wenn ich zum Kühlschrank oder Bad muss, zwischen TV und Bett im Armeestil hindurch zu robben. Ich mache mich dabei so flach, wie es bei meinem Körperbau eben geht und fange mir jedes Mal Klapse auf den Po ein!
(Bitte keine Kommentare dazu, dies ist doch ein jugendfreier Reisebericht!).


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#32 von thai.fun ( Gast ) , 14.03.2009 18:58

Ok. Kein Kommentar, bis zum..........

thai.fun

RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#33 von MadMovie , 15.03.2009 07:20

Samstag, 21. Mai 2005 Chiang Mai - Koh Samui[/size]

Eak ist heute genau so temperamentvoll wie eine 100Jährige Schildkröte von den Galapagos-Inseln und in etwa ebenso kommunikativ.
Händeringend habe ich sie angefleht, das Palm Island Resort zu buchen, but no way! Zu teuer? Zu weit weg vom Schuss? Ich habe keinen blassen Schimmer.
Was wird nun? Unter der Brücke schlafen, am Strand, oder wo?
Erst mal haben wir den Flug nach Koh Samui (Bangkok Airways PG 609) schweigend hinter uns gebracht.
Dies ist mein erster Eindruck vom Urlauberparadies:



Ein Wolkenbruch - es kann also nur besser werden.
Ich bewache sorgfältig das Gepäck; Eak verhandelt an einem Schalter - die Bungalowanlage Samui Resotel Munchies entspricht ihren Preisvorstellungen. Zunächst müssen 6000 Baht berappt werden als Anzahlung. Der Regen läßt etwas nach und der Van bringt uns nach Süd-Chaweng.
Die Anlage Resotel Munchies:



Eak bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen:



Uns gefällt es ganz gut hier, aber wir haben auch keine Vergleichsmöglichkeiten, da zum ersten Mal auf Koh Samui.



Wir erkunden die nähere Umgebung und füllen den Kühlschrank vor allem mit Heineken auf.
Das Restaurant des Resorts gefällt uns sehr gut, Live-Musik von einem Duo fast jeden Abend.



So einen Blick, wie von diesem Restaurant habe ich zuletzt vor zehn Jahren von der Strandbar des Pink Palace auf dem Waikiki Beach auf Oahu/Hawaii genossen (Sorry, die Fotos sind nichts geworden).
Wir gehen nicht gleich in die Koje, sondern genießen noch ein, zwei Heineken und ein, zwei Zigaretten vor dem Bungalow.
Eak, am Morgen noch verschlossen wie eine junge Lotusblüte, redet jetzt wie ein Wasserfall am Doi Inthanon:
Wie alles begann, wie sie zu ihrem Salon kam, wer ihr half und wer nicht.


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#34 von MadMovie , 15.03.2009 17:06

Sonntag, 22. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Eak ist heute putzmunter und will zum Frühstück, ich muffele noch herum.
Als sie mich mal wieder fragt, was ich mir heute ansehen möchte, da bin ich nie um eine Antwort verlegen und antworte wie aus der Pistole geschossen:
“Big Buddha!”
Eak chartert ein Fahrzeug für eine komplette Insel-Rundfahrt.
Wir stoppen in Chaweng Noi und Lamai und genießen diese Aussichten:





Eines der Wahrzeichen von Koh Samui sind Hinta Hinyai - Grandfather’s Stone:



Grandmother’s Stone (sieht exakt so aus wie das weibliche Gegenstück zum abgebildeten Felsen) könnte man nur kletternd und schwimmend erreichen, worauf wir verzichten.





An einem Stand kauft Eak alle verfügbaren Postkarten von Hinta Hinyai auf - sie wird sie später in ihrem Salon an Freunde verschenken.
Vom Wat Khunaram



geht es weiter landeinwärts zum Namuang Wasserfall.



Auch hier kann man Elefanten-Trekking buchen, aber wir hatten unseren Ritt ja schon am und durch den Ping River im Norden.



Irgendwo in der Nähe von Nathon sehen wir ein Hinweisschild auf eine Affenshow. Sie sagt, eine Affenshow müsse sie nicht extra besuchen, sie hat ja mich!
Über Maenam geht es weiter nach Bophut und da ist er - weithin sichtbar auf einer Insel, die durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist:
Big Buddha





Zwei Meerjungfrauen










[size=85]Bei der Erstveröffentlichung habe ich gefragt, was am obigen Bild nicht stimmt. Das Rätsel wurde nach langer Raterei gelöst...

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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#35 von MadMovie , 16.03.2009 06:43

Sonntag, 22. Mai 2005 Koh Samui (Fortsetzung)[/size]

Was bekommt man für zwei Euro?
In Thailand drei Hühnerspieße, Klebereis und zwei Portionen Som Tam.
Wir nehmen den Lunch, den Eak am Strand besorgt hat, vor unserem Bungalow ein und grüßen freundlich unsere Nachbarn, eine englisch-thailändische Familie.
Nach dem Schwimmen im Meer ruhen wir noch ein wenig. Ich nicke kurz ein, das Badetuch verrutscht, die Sonne wandert weiter - meine Beine verfärben sich krebsrot.

Der Fahrer, der uns rund um die Insel chauffiert hat, will uns privat abends gegen ein geringes Entgelt zum Visakha Bucha Fest am Big Buddha bringen.
Als wir da ankommen, ist alles schon vorüber - so verstehe ich zumindest die Übersetzung von Eak. Als ich mich schon in Gedanken gemütlich beim Bier im Munchies-Restaurant sitzen sehe, sagt man mir, am Wat Nuan Na Ram würde es erst 19:30 richtig los gehen. Also fahren wir dahin, schlendern an den Verkaufsständen vorbei und ein großgewachsener Thai mit Pferdeschwanz brüllt in ein Megaphon. Religiöse Feste können in Thailand manchmal ziemlich laut sein.

Man läuft zunächst an dieser vielarmigen Gottheit vorbei:



Visakha Bucha ist einer der vier bedeutendsten Feiertage im Buddhismus und gedenkt der Geburt, Erleuchtung und dem Todestag von Buddha, immer am Vollmondtag im Mai.

Der Vollmond - direkt an der Spitze des Tempeldaches





Geduldig warten wir alle auf den Beginn der Prozession.



Der ungeduldige MadMovie, der zudem noch von Kopfschmerzen geplagt wird, möchte unbedingt schon jetzt die Kerze anzünden, die sich in einem Kerzenhalter in Form einer Lotusblüte befindet. Aber Eak, der Fahrer und dessen Frau bitten mich, noch zu warten. Es sind überraschend viele Touristen hier, die an der Prozession teilnehmen wollen. Endlich geht es los.
Es ist ein erhebendes Gefühl, mit Hunderten von Menschen drei Mal um den Tempel zu ziehen, zu Ehren des Geburtstages von Buddha.

Auf dem Weg zurück lasse ich den Fahrer an einer Apotheke stoppen und erstehe 120 Aspirin für 230 Baht, weil die Kopfschmerzen schlimmer geworden sind. Es wird nicht mein letzter Besuch in dieser Apotheke sein...


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#36 von MadMovie , 16.03.2009 17:14

Montag, 23. Mai 2005 Koh Samui - Koh Phangan[/size]

Ich mache mich allein auf die Socken, sehe aber nach 500 Metern so abgekämpft aus, dass sich die junge, hübsche Ansichtskartenverkäuferin besorgt nach meinem Gesundheitszustand erkundigt.
Bereits in Bangkok hatte mir Eak in den Ohren gelegen, dass sie, wenn wir zu diesem Termin in der Region sind, unbedingt die Fullmoon-Party auf Koh Phangan besuchen will.
Mir fallen Schlagworte ein, wie “Sven Väth” oder “Marusha”, die vor einiger Zeit mal den Strand mit Techno-Rhythmen beschallt haben - nicht so ganz meine Musikrichtung. Dann erinnere ich mich an den Unfall eines überladenen Speedbootes nach der Fullmoon Party im Januar diesen Jahres.
Eak setzt noch einen drauf: Von einer Freundin (die so zahlreich sind wie der Sand am Haad Rin Beach) weiß sie, dass einer anderen Freundin Mobiltelefon, Geld und Kamera gestohlen wurden.
Ich trage mich immer noch mit der Hoffnung, Eak würde die Buchung verschlafen - aber sie erinnert sich zu meinem Leidwesen rechtzeitig daran.
Also bereite ich mich entsprechend vor:
Kreditkarten und Pass bleiben im Resort und werden eingeschlossen.
Nach einem Strandbesuch machen wir ausgiebig Siesta - ich habe Eak das spanische Wort beigebracht - da wir uns ja die Nacht um die Ohren schlagen werden.
Zunächst muss der Magen eine Grundlage erhalten und ich überrede Eak, dass Chalee Restaurant etwa 400 Meter von den Resotel Munchies entfernt, aufzusuchen.
Manchmal sitzt dort auch Rudi Carrell , möchte aber nicht erkannt werden (zu dem Zeitpunkt lebte Rudi Carrell noch)



Dann quetschen wir uns in einen Van, der schon mit gutgelaunten jungen Leuten gefüllt ist und im nahen First Bungalow Resort steigen die letzten zu.
Leider habe ich nicht mehr das Faltblatt des Veranstalters und weiß deshalb nicht, an welchen Strand wir gebracht wurden, auf jeden Fall war es noch ein Stück Fussmarsch durch ein Resort irgendwo im Norden.
Noch geht alles sehr gesittet zu, die Leute sind ja auch noch nüchtern.
Der Speedboat-Steuermann brettert um 20:00 Uhr los, als wolle er in Rekordzeit Koh Phangan erreichen.
Eak und ich und hunderte Touristen bummeln durch die Gassen. So viele junge, hübsche Mädchen aus Europa, Australien und Amerika habe ich schon lange nicht mehr auf einem Haufen gesehen! Irgendwie erreichen wir dann auch den Haad Rin Beach, auf dem sich nach Angaben des Veranstalters jeden Monat 7000 bis 10000 Partygäste tummeln sollen - eine durchaus beeindruckende Kulisse! Eak und ich schieben uns durch das Gedränge direkt am Strand und versuche, sie ja nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Sauf-Clubs aus England haben Leuchtwände aufgestellt, damit die Kumpels aus Liverpool und Manchester den Weg nicht verfehlen.
Leider sind die Fotos nichts geworden - hier zwei Beispiele:
Durch diese Gasse wälzt sich unablässig ein Strom junger Leute



Typischer Verkaufsstand - in kleinen Eimerchen werden Schnaps-Pullchen und Cola angeboten, aber auch Sangria.



Das ist schon eine verrückte Mischung aus Ballermann 6, Jugenddisko und Helloween! Einige rennen auch mit Masken herum.

Am Ende des Urlaubs wird man mich auch an Techno-Beschallung im 10000 Watt-Bereich gewöhnt haben, aber in dieser Nacht noch nicht.
Wir schlürfen unser Heineken und nach einiger Zeit brülle ich Eak zu, dass ich gern ein ruhigeres Plätzchen aufsuchen möchte.
Ich steuere eine Soi an, die verdächtig menschenleer ist. Es geht einen Hügel hinauf und ich denke mir, von da oben kann man tolle Fotos schießen.
Eak bleibt abrupt stehen und sagt auf Englisch:
“Ich gehe keinen Schritt weiter, ich habe Angst vor der Dunkelheit!
Es kann soviel passieren!”
Da kann man nichts machen und wir kehren in einem Restaurant ein, wo es wirklich ruhig ist. Eine Katze schlummert auf dem Tresen neben einer Whisky-Flasche (das Foto muss ich versehentlich gelöscht haben ).
Die wollen den Laden zu machen - also zu einem Pub, wo wenigstens Rockmusik gespielt wird. Er liegt an der Einmündung der Gasse, die direkt zum Strand führt.
Eak ist seit 15 Minuten auf der Toilette und ich mache mir Sorgen.
Ein junger Engländer mit tätowiertem freien Oberkörper ruft mir zu:
“Where do you come from?”
Da er nicht in meiner Gewichtsklasse ist, mache ich mir keine Sorgen, er könne einen Streit vom Zaune brechen.
“Germany”, antworte ich ruhig.
Da springt der zu meinem Tisch, haut mir auf die Schulter und brüllt:
“Schalke - very great, Schalke - very great!”
“Ich habe einen Kumpel in Berlin, der ist großer Schalke-04-Fan; ich werde ihm deine Begeisterung übermitteln”, sage ich grinsend auf Englisch.
Ich hoffe, der junge Mann war nach dem Pokalfinale in Deutschland immer noch Schalke-Fan.
Dann taucht auch Eak wieder auf. Die Damen-Toilette war ihr zu schmutzig und so ist sie wieder zum Strand gepilgert, zu einer Pachttoilette.
Sie rümpft das Stupsnäschen. “Stell dir vor, die Farang urinieren am Strand, es stinkt dort fürchterlich.”
Sie kramt sofort den Riech-Stick aus dem Rucksack.
Angebaggert wurde sie auch, aber nicht belästigt.
Auf der anderen Strassenseite schlummert ein Betrunkener, erwacht und muss sich übergeben.
Ich schaue auf die Uhr, halb Drei, so langsam sollten wir uns auf den Weg zum Hafen machen.
Dort dümpeln mehrere Speedboote und wir halten Ausschau nach dem Boot unseres Veranstalters. Zunächst müssen wir im Dunkeln über spitze Steine klettern.
Dann wollen hundert Leute auf einmal das Speedboot entern, das für 35 Personen zugelassen ist. Eak wird von der Masse einfach hinein geschoben.
Ich werde gegen eine der Schiffsschrauben gequetscht. Zum Glück ist der Bootsführer noch nicht auf die Idee gekommen, die Motoren zu starten.
Ein langer Engländer oder Skandinavier entschuldigt sich:
“Sorry! Sorry!”
Entschuldigt den Vergleich, aber mir fiel kein besserer ein: Wie ein Panzer bahne ich mir den Weg, denn ich will zu meiner Kleinen.



Als 34. gelange ich auf das Boot (im Foto allerdings das Nachbarboot).

Morgens um vier Uhr holt Eak eine Büchse Heineken aus dem Kühlschrank.
Ich lehne dankend ab...


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#37 von MadMovie , 17.03.2009 06:14

Dienstag, 24. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Nach den Bierchen gestern Nacht heißt es heute erst einmal ausschlafen.
Eak ist ohnehin Weltmeisterin im Schlafen. Ich nehme einen tiefen Schluck aus der Wasserpulle, die ich auf der Klimaanlage des Bungalows platziert habe, so ist das Wasser immer angenehm temperiert. Dann schleiche ich mich zum Kühlschrank. Das Sandwich aus dem 7 Eleven schmeckt irgendwie künstlich und pappig. Eak’s erste Maßnahme nach dem Erwachen sind nicht etwa ein Grußwort und Zähneputzen, sondern Inbetriebnahme des Fernsehgerätes.
Sie kann sich aber dann vom Programm losreißen, um sich am Strand frischen Som Tam zubereiten zu lassen.



Danach äußert die Holde den Wunsch, weiter zu ruhen. Um sie nicht weiter zu stören, stärke ich mich mit zwei Aspirin und marschiere tapfer in der Gluthitze rund einen Kilometer nach Norden, ignoriere das Gehupe der Taxi- und Songthaew-Fahrer und kaufe dann Badelatschen für die Tour nach Koh Tao.

Meine schwarzen Sandalen bescheren mir jedes Mal pechschwarze Sohlen, wenn sie mit Meerwasser in Berührung kommen.
Meine verbrannten Schienbeine schmerzen, ich stoppe ein Taxi und lasse mich zur Apotheke bringen, wo man mich nicht gerade mit einem Wai, aber zumindest sehr freundlich als Stammkunden begrüßt. Diesmal besorge ich mir Kühlgel für meine Beine.
Inzwischen ist es früher Abend geworden und wir bummeln am Strand entlang.
Ich frage Eak, wo sie speisen möchte und höre die Standardantwort:
“It’s up to you!”
Okay, vom Restaurant des First Bungalow Resorts aus müßte man einen noch schöneren Blick auf Chaweng Beach haben.
Wir beobachten die Fischer



Nach Einbruch der Dunkelheit sieht die Szenerie so aus:



Der Oberkellner ist sehr dienstbeflissen und spricht auch ein paar Worte Englisch und Deutsch. Wir genießen Steak und Seafood, aber ich merke, dass es Eak hier nicht gefällt.
So spazieren wir am Strand zurück, die Sandalen in der Hand und plaudern noch eine Weile in unserem Stamm-Restaurant der Resotel Munchies.
Erstaunlich, dass wir nach der Bier-Party auf Koh Phangan schon wieder Appetit auf diverse alkoholische Getränke haben.
Eak bestellt Tequila. Ich streue Salz auf die linke Hand, träufele Zitronensaft darauf und lecke daran. Eak schaut belustigt zu, bemerkt aber, diese Art Tequila zu genießen, auch zu kennen.
Wie immer, sitzen wir danach noch vor dem Bungalow.
Mücken umschwirren uns, zwei kokelnde Rauchspiralen (ich nehme davon eine ganze Packung nach D. mit) reichen nicht. Eak schlägt um sich:
“Yung baa! I put you into the Tom Yam Yung!”
Wie viele Plagegeister braucht man für eine leckere Mückensuppe?


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#38 von MadMovie , 18.03.2009 06:02

Mittwoch, 25. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Nicht immer passieren während so eines Urlaubes aufregende Dinge - aber das sollte sich ändern.
Ich gebe hier einfach mal unbearbeitet den Text aus meinem kleinen schwarzen Büchlein wieder, in dem auch schon die Tagebucheintragungen vom März 2004 stehen:

Wieder so ein fauler Tag. Ihre Hoheit die Prinzessin Eak I. (wobei ja Eak ohnehin schon die Erste bedeutet) geruht noch zu ruhen.
Nachdem ich vom Frühstück zurück bin, gönnt sie sich noch eine Runde Schönheitsschlaf - was aber nicht heißen soll, dass sie nachmittags und abends nicht wieder müde wäre. Ich lotse sie mittels SMS an den Strand - sie kann mich nicht sehen, ich bin weit draußen. Am Strand ist die Hitze kaum auszuhalten.
Die Sensation ist perfekt: Sie will kein Som Tam!
Hoffentlich wird sie nicht krank.
Nur Obst und Eis für MM zum Lunch.



17:00 Uhr: Wir laufen nach Chaweng und suchen nach einer Tasche für den morgigen Ausflug.

Wir nehmen ein Taxi zum Tesco Lotus - Sporttasche, Vorhängeschloss für ihren Rucksack und noch ein paar Kleinigkeiten.
Taxi zum Kua Chalee - Stammkneipe, ruhig und billig, häufig auch deutsche Touri’s.
Gemütliches Beisammensein auf der kleinen Veranda vorm Bungalow.


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#39 von manfredo ( Gast ) , 18.03.2009 12:13

Hallo,

einfach mal wieder ein

manfredo

RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#40 von MadMovie , 18.03.2009 22:30

Donnerstag, 26. Mai 2005 Koh Samui - Koh Tao - Koh Nangyuan[/size]

Bevor hier der Schlendrian ganz einreißt und man gar nicht mehr aus den Federn kommt, heißt es heute um halb Sieben raus aus der Koje!
Eak ist morgens so gesprächig wie ein Papagei, dem man den Schnabel zugebunden hat. Aber das kennen wir ja schon...
Der Transfer-Bus verspätet sich ein wenig. Dann geht es nach Bophut, wo der Veranstalter ein Frühstück versprochen hat. Das heißt, man darf sich eine Tasse Kaffee mit raus auf die Strasse nehmen. Toastbrot gibt es auch, das wird aber wie viele andere Utensilien auch, auf das Speedboat geschafft.
Ich knabbere an einer Scheibe Toast und Eak schimpft:
“Das ist doch für die Fische!”
Dann geht es an Koh Phangan - diesmal bei Tageslicht - vorbei zur etwa 40 Kilometer nördlich gelegenen Insel Koh Tao, die ein Taucherparadies sein soll.
Einer meiner Reiseführer (Dorling Kindersley “Vis-a-Vis Thailand”, München 2004) behauptet, man hätte im Mai beim Tauchen eine Sichtweite bis zu 40 Metern. Das halte ich für stark übertrieben.
Vielleicht meldet sich ja mal ein Taucher und ergänzt diesen Bericht?
Das Schnorcheln macht trotzdem Spass. Vielleicht besuche ich bei einem der nächsten Urlaube mal eine Tauchschule*







Am Hafen wartet ein Pick-Up, auf den wir klettern und wir werden in halsbrecherischer Fahrt zu einem Strandrestaurant gefahren.



Es geht weiter nach Koh Nangyuan.





MM natürlich wieder ohne Lichtschutzfaktor > 20 und ohne T-Shirt unterwegs, holt sich da den Rest - ich könnte in einem Western als Rothaut mitspielen.
Eak sagt prustend, vor Koh Phi Phi war es viel schöner gewesen, aber mir gefällt es hier auch und wir erkunden die Korallenriffe.
Leider hatte ich keine Unterwasserkamera dabei, deshalb nur dieses Foto vom Boot aus:



In der Stammapotheke begrüßt man mich wie immer sehr freundlich und ich sage, ich brauche etwas Stärkeres als nur Kühlgel. Man verkauft mir zwei Tuben Cortison-Salbe.
Abends sind wir so kaputt, das wir nur noch das Restaurant der Resotel Munchies aufsuchen, um Thaifood, Live-Musik und Bier zu genießen.


[size=85]* mit Tauchschulen sieht's im Isaan eher dünn aus...

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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#41 von MadMovie , 19.03.2009 05:47

Freitag, 27. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Ich marschiere zum Frühstück voraus, um Plätze zu reservieren, die Dame schminkt sich noch, erscheint aber nur wenige Minuten später.
Das Resotel Munchies hat nur ein sehr spartanisches Frühstücksbuffet mit Toast, Marmelade und Obst. Alles andere muss man sich bestellen und es wird dann an den Tisch gebracht. Ich ordere heute Thai-Omelette.
Ich habe keine Lust auf Strand und aus verständlichen Gründen schon gar nicht auf Sonne. Ich surfe 107 Minuten im Internet, erledige alle Korrespondenz und schaue in die Forenwelt.
Eak belegt den Computer neben mir und schickt mir eine Mail: Sie hätte solange keine Email von mir bekommen, wo ich mich herum treibe?
Als Anlage sind zwei Fotos vom Elefanten-Trekking angefügt (siehe Bericht vom 20. 05. 2005 Mae Ping).
Nach zweitägiger Pause (Eak leidet schon unter Entzugserscheinungen) gibt es endlich wieder Som Tam. Sie füttert einen streunenden Hund mit Stückchen vom Hackfleischspieß.



Mein Sonnenbrand auf dem Rücken und Oberarmen muss mit Cortisonsalbe behandelt werden, die ich schon besorgt hatte. So eine eigene Krankenschwester mit zärtlichen Händen ist etwas wert.
Ich lege mich noch einmal hin, weil ich mich nicht wohl fühle und die kühle Luft im Bungalow angenehm ist. Eak macht einen Bummel direkt am Strand entlang und kommt mit einem neuen Restaurantvorschlag wieder.
Für 18:00 Uhr bestellt sie ein Taxi, am Steuer sitzt eine Frau - das erlebe ich in Thailand zum ersten Mal.
Ich habe per PN eine erstklassige Wegbeschreibung erhalten, aber auf der Karte von Koh Samui ist die Bungalowanlage auch verzeichnet und die Dame hat keine Mühe, uns nach Laem Na Lan zu bringen.
Die Bungalowanlage ist sehr schön gelegen.
Stefan aus Berlin, der sich zu uns gesellt, ist einer der Stammgäste.
Manfred, der Manager, fragt mich, wie ich zu meinem Nick Name gekommen bin.
Es war 1974 bei der Armee und ich war in Halle/Saale stationiert. Im damaligen Westfernsehen lief eine Serie “Mad Movies - als die Bilder laufen lernten” und irgendein Unteroffizier nannte mich dann Mad Movie, vielleicht abgeleitet von der entfernten Ähnlichkeit mit dem Schauspieler Oliver Hardy - so genau weiß ich es auch nicht mehr.

Eak und ich essen im neuen Restaurant



Wir verabschieden uns dann zeitig, weil ich mich nicht wohl fühle...


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#42 von MadMovie , 19.03.2009 22:30

Samstag, 28. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Was für eine Nacht... aber nicht, was ihr denkt! Sie schlummert friedlich und bekommt von dem Fußgetrappel nach zwei Stromausfällen überhaupt nichts mit.
Zum Glück springt die Aircondition jedes mal gleich wieder an.
Dann regnet es und ich habe wieder Mühe einzuschlafen.
Gegen sechs Uhr schleiche ich mich mit der Kamera raus, um den Sonnenaufgang zu fotografieren (siehe auch Post Nr. 01):



Nach dem Frühstück genieße ich wieder das hervorragende Eincremen des Rückens durch meine personengebundene Krankenschwester.
“500 Baht, two times 1000 Baht!”
Da bin ich aber froh - sonst verlangt sie eigentlich eine Million.
Ich gehe im T-Shirt schwimmen - eine unsinnige Maßnahme jetzt nach all den Sonnenbränden, die langsam abheilen.
Eak hatte gestern bei einem Bummel das Seascape-Restaurant ausfindig gemacht, wo man abends direkt am Wasser sitzen kann.
Musik kommt von den thailändischen Simon & Garfunkel (leider kein Foto).
Ich sorge für einen kleinen Lachkrampf bei Eak, weil heavy Movie mit dem Plastikstuhl sofort 30 Zentimeter im weichen Sand versinkt.



Es sollten die letzten unbeschwerten Stunden sein...
Sie telefoniert mal wieder vor dem Bungalow und ich bemerke wie ihre Gesichtszüge langsam entgleisen.
Auf meinen fragenden Blick hin sagt sie:
“So hat mich meine Mutter noch nie fertig gemacht!”
Sie ist kurz davor, in Tränen auszubrechen.
“Meine Mutter kommt mit den Angestellten nicht mehr klar und einige Stammkundinnen bleiben aus, weil sie unzufrieden sind. Es wäre gut, wenn ich früher nach Bangkok zurück kehre - du kannst ja noch bleiben!”
Ich lehne dieses Ansinnen ab, ebenso den Vorschlag, heute am späten Abend allein das Cabaret “Christie’s” zu besuchen.

Wir sitzen noch eine Weile zusammen, aber es kommt keine unbeschwerte fröhliche Stimmung mehr auf.
Sie will versuchen, schon für morgen die Rückflüge umzubuchen...


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#43 von MadMovie , 20.03.2009 23:37

Sonntag, 29. Mai 2005 Koh Samui[/size]

Nach den schlechten Nachrichten gestern Abend, die auch zur Absage der Kathoey Show “Christie’s” führten, geruht die Dame lange zu ruhen.
Ich besuche das Internet-Café, schwimme ein paar Runden im Pool und schaue nach, wie es ihr geht.
In meinem deutschen Übereifer glaube ich auch, die Abreise stehe unmittelbar bevor, und packe den Koffer.
Eak schaut mich mit großen, verschlafenen Augen an und murmelt:
“Headache!”
Ein wenig dazu beigetragen hat vielleicht auch das rätselhafte Schrumpfen des Heineken-Vorrats im Kühlschrank.
Nach einer Stärkung (Lunch für MM am unteren Bildrand )



bucht sie die Flugtickets dann um für morgen 11:30 Uhr.
Langsam heißt es Abschied nehmen von Koh Samui.



Abends geht es dann noch einmal ins Chalee Restaurant. Gerade als wir uns setzen wollen, donnert es und der Himmel öffnet seine Schleusen.
Zwischen Eak und mir werden noch einmal alle dunklen Wolken weggeschoben.
Ich verspreche ihr, Nid bei einer komplizierten Sache zu helfen, gebe aber zu bedenken, dass nicht viel Zeit bleibt, wegen der Trips nach Chon Buri und Kanchanaburi...


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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#44 von MadMovie , 22.03.2009 23:21

Montag, 30. Mai 2005 Koh Samui - Bangkok[/size]

Wir checken aus und sind pünktlich am Flughafen.
Was hier so aussieht wie ein nettes Gartenlokal ist ein Flughafenrestaurant.



Fasziniert haben mich auch die bunten Zubringer-Tram auf dem Flughafen Koh Samui.



Mit Flug PG 218 Bangkok Airways geht es zurück nach Krung Thep.
Versteht mich bitte nicht falsch, Samui ist eine schöne Insel mit Licht und Schatten, aber vielleicht bin ich kein Typ für einen Badeurlaub.

Endlich wieder in Bangkok, in der brodelnden Metropole!
Eine Woche hatte ich noch und die sollte in jeder Hinsicht unvergesslich werden!
Zunächst ein kleiner Schock: Das Alexander Hotel ist wegen der Asiatischen Jugendsportspiele völlig ausgebucht.
Ich erinnere mich daran, dass die irakische Mannschaft schon Mitte Mai da war und mir die Irakis im Fahrstuhl auf die Schulter geklopft haben, als ich sagte “Germany”...
Da ist guter Rat teuer. Ist in ihrem Haus nicht noch ein Schlafplätzchen? Nein, da logiert jetzt ein Cousin.
Meine Reiseleiterin setzt mich dann vor dem Chaleena Hotel ab, das von außen einen sehr guten Eindruck macht



aber die Zimmer sind doch schon ein wenig herunter gewohnt (rund 700 Baht pro Nacht, diesmal konnten Namwan und die Xin-Xin Co. nicht eingeschaltet werden).
Zunächst erkunde ich die nähere Umgebung, d. h. die Soi Ladprao 122.
Zwei Shops und ein Internet-Café in unmittelbarer Nähe, das gefällt mir.
Jetzt kann ich auch auf eigene Faust Streifzüge starten, was mir schon mehrfach geraten wurde. Ein Blick auf die Karte genügt. Die 2,5 Kilometer bis zur Soi Happyland 2 kann man auch laufen.

Der erste Streifzug wird nach 500 Metern auf der Ramkhamhaeng Road jäh gestoppt. Ein tropischer Gewitterregen, der ist vielleicht in einer halben Stunde vorüber. Ich stehe dann fast 90 Minuten unter einem kleinen Vordach; nur ein Schritt und ich wäre klatschnass. Ich würde gern ein Foto machen, wie die Ramkhamhaeng Rd. fast unter Wasser steht, aber mit Rücksicht auf die Digicam lasse ich es. Ein junges Thai-Pärchen steht eng umschlungen unter einer Markise, auch sie trauen sich nicht vom Fleck. Kontaktaufnahme mit Eak.
“You’ll arrive my shop at 9 p. m.”, unkt sie.

Nach vielen vergeblichen Versuchen, ein Taxi zu stoppen, gelingt es mir endlich, als der Regen ein wenig nach lässt.
Wegen des Staus bringt mich der freundliche Fahrer auf Umwegen zur Mall Bangkapi, kurvt durch alle Parkdecks und hält auf der anderen Seite der Mall. Er setzt das Taximeter auf Null, entschuldigt sich für den Umweg und verlangt nur 60 Baht. Ich gebe ihm 80 Baht und er schenkt mir einen Stadtplan! Eine der vielen positiven Geschichten, die ich in Bangkok erlebt habe. Eak glaubt, ich hätte mich verlaufen und nervt mit Anrufen. Aber ich schlage mich durch und bin gegen halb Neun in ihrem Laden. Ich werde von allen Angestellten freundlich begrüßt, auch von der Dame, die noch nicht ahnt, dass sie Mittwoch gefeuert wird.
In einem Seafood-Restaurant in Bangkapi, dessen Namen ich nicht mehr weiß, lässt Eak auftafeln und langt tüchtig zu, bevor die anderen kommen:



Es gibt ein fröhliches Wiedersehen mit Tig 1, Toon und Natheen.
Alle betrachten interessiert die Fotos von Chiang Mai und Koh Samui, wenn auch nur im “Mäusekino” der beiden Digitalkameras.



Nach einer Flasche 100 Pipers Whisky und ein paar Bier wird nicht etwa ein Taxi gerufen, sondern Natheen will uns alle im Pick-Up nach Hause bringen.
Hat schon einmal jemand drei angeheiterte Thailadies auf der Rücksitzbank erlebt? So laut wie eine Disko-Anlage, nur die Bässe fehlen!
Tig 1 erinnert sich nicht mehr so recht daran, wo sie wohnt, aber irgendwo wird sie im Gewirr der dunklen Sois ausgeladen. Natheen kommt freudestrahlend mit vier Büchsen Singha wieder und wir stossen auf eine erfolgreiche Weiterfahrt an.
Manche Sachen macht man eben in Thailand zum ersten Mal - manche auch zum letzten Mal... Die dritte gefährliche Situation während dieser Reise...
(man erinnert sich: Einschiffen während eines Sturms in Bangkok Sea View, beim Stürmen eines Bootes nach der Fullmoon Party werde ich beinahe nieder getrampelt; es kommt noch eine vierte Sache, aber da denke ich nicht groß darüber nach, wie gefährlich das wirklich ist...).
Sogar die schlafenden und streunenden Hunde in den Seitengassen überleben die rasante Fahrt.
Teile der Soi Ladprao 122 stehen immer noch unter Wasser. Nachts um zwei Uhr schleiche ich mich mit einer halbvollen Büchse Bier ins Chaleena Hotel...


[size=85]wird fortgesetzt...

 
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RE: Eak und MadMovie - eine unendliche Geschichte?

#45 von MadMovie , 23.03.2009 04:38

Dienstag, 31. Mai 2005 Bangkok[/size]

Ich bin ungeachtet der späten Heimkehr tatendurstig. Mal sehen, wie weit ich heute alleine komme...
Ich habe Glück, gleich das erste Taxi hat einen Aufkleber “I love Farang!” und bringt mich in 40 Minuten nach Chinatown, das ich bei meinen Aufenthalten noch nie besichtigt habe. Der freundliche Fahrer bringt mich bis ins Zentrum, die Yaowarat Road. Ich latsche aber zurück, weil ich unbedingt ein Tor fotografieren möchte, vorbei an vielen Apotheken. Meine Nase schnuppert den Duft von geheimnisvollen Arzneimischungen.





Nachdem ich mir zwei Tempel angesehen habe, nehme ich den Weg durch eine Gasse, die mich leider aus Chinatown heraus führt.
Ein älterer Herr spricht mich an, woher ich komme, und er sagt er wäre Fan von Bayern München und dem VfB Stuttgart. Ein Tuk-Tuk würde mich für nur 20 Baht zu einem Fabrikverkauf von Thaiseide bringen und nur noch heute würde man auf alles 30 % Rabatt gewähren! In Ermangelung eines Stadtplanes kritzelt er die Adresse in meinen Reiseführer.
Ich will eigentlich weiter Chinatown besichtigen und lehne dankend ab, aber der Mann lässt nicht locker.
“Ich habe eine thailändische Freundin und komme vielleicht am Nachmittag mit ihr wieder, um das Thai Export Center...”
Schwupps, ist der Mann weg, bevor ich den Satz beenden kann!
Zu dumm, dass ich meinen Stadtplan im Hotel vergessen habe.

Ich möchte einen jungen Mann nach dem Weg zurück nach Chinatown fragen.
Der ist sehr freundlich, sagt, er wäre Lehrer und es wäre ihm ein Bedürfnis Fremden zu helfen. In Chinatown ist jetzt mittags nichts los und die Märkte würden erst Abend öffnen. Der Mann hat Recht, ich kann mir ja auch noch was anderes ansehen heute.
Und er hat sofort einen Vorschlag parat: Ein Tuk-Tuk würde mich für nur 20 Baht zu einem Pier bringen und ich könnte eine schöne Bootstour machen!
Eigentlich würde man von Farang 2000 bis 3000 Baht verlangen, aber für einen guten Freund würde es nur 1200 kosten. Ich verschweige, dass ich so eine Tour schon 2X gemacht habe und die Preise kenne. Es ist heiß und das Königliche Barkenmuseum wollte ich schon immer mal sehen. Der Tuk-Tuk Fahrer bringt mich zu einem privaten Pier und die Familie ist in freudiger Erwartung eines Farang-Touristen mit Taschen voller Geld. Vom Sonderpreis hat man noch nie etwas gehört, es kostet 2000 Baht. Ich verabschiede mich freundlich mit dem Hinweis, dass ich zum dritten Mal in Bangkok bin. Da bietet man mir Verhandlungen an. Nach langem Feilschen landen wir bei rund 1000 Baht; das ist zwar immer noch viel zu teuer, aber die Familie will ja auch von etwas leben und muss vermutlich Provisionen an den jungen Mann und den Tuk-Tuk Fahrer zahlen. Für diesen stolzen Fahrpreis soll aber der Bootsführer auch das machen, was ich sage. Die frische Brise auf dem Chao Phraya River habe ich schon herbei gesehnt.
Immer wieder ein beliebtes Fotomotiv - Wat Arun





Im November 2004 sind wir noch am Barkenmuseum vorbei geschippert, weil kein Anlegeplatz frei war.
Seitdem ich im ZDF einen Film gesehen hatte, wo auch eine der seltenen Bootsparaden gezeigt wurde, wollte ich die langen Prunkbarken mal aus der Nähe betrachten.
Der Eintritt im Royal Barges Museum Thonburi kostet nur 30 B. - aber das Mitführen einer Kamera 100 Baht!








[size=85]wird fortgesetzt...

 
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