Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#1 von Somprit , 07.10.2009 21:41

Visum für die Lotusblume

Nun, es muss ja nichts stets um "unser" Visa gehen, es gibt auch andere Fälle, wo ein regelrechter Kampf um die Erlangung eines Visum geführt wird!
Welchen "Kampf" werden einige hier fragen, aber nehmen wir doch erst mal die sich stets aus ironischer Sicht so dankbar präsentierende "Liebeskasper", diese rosaroten Brillenträger, die ja wirklich alles von Thailand wissen, besser wie so mancher hier lange lebender Expat

Doch haben sich diese "Alleswisser" mal überlegt, wie ihre von einer Einladung beglückte mandeläugige Lotusblüte schnell & problemlos zu einem Visum kommen kann?

Es ist doch allgemein bekannt, dass die Mehrzahl der üblichen, aus einer Saisonliebe entstandenen Visumanträge "kalt & herzlos" abgeschmettert wird.
Oftmals weiß der "Kasper" gar nicht, von welchem bösen Schicksal ihn eine derartige Ablehnung bewahrt hat....

Aber es muss nicht immer so sein.
Man(n), - na ja, "SIE" muss diesen harten Prüfstein der geforderten Rückkehrwilligkeit glaubwürdig belegen.

Bezüglich der stets zu prüfenden "Rückkehrwilligkeit" kann ich zugreifen auf die geübte "Fischer`s Nach-Ära-Praxis" , welche ja zu strikter Überprüfung der einreisewilligen Damen des Ostens führte.
Inwieweit diese "im Osten" nun angewandte Praxis auch für die mandeläugigen Lotusblumen gilt, muss jeder für sich selbst beurteilen.

Jedenfalls ist mir bekannt, dass im Rahmen geführter "Interviews" nachfolgender "Fragekatalog" als Leitlinie dient:

- wird fortgesetzt/dargelegt (hatte dies bereits früher mal im TIP pp gesetzt )

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RE: Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#2 von Somprit , 08.10.2009 09:43

... nun dann, hier mal eine 1. Fortsetzung beim Kampf um ein Visum....

Was sind die Beweggründe für die beabsichtigte Reise nach Deutschland?
Wer oder was ist die Person, die nach Deutschland zu reisen beabsichtigt?
Wer ist die Person, die von Deutschland aus eingeladen hat?
Sind potentielle Risiken vorhanden?
Wie hoch ist die Rückkehrbereitschaft?

Auch wenn manchmal das Gegenteil behauptet wird, aber unsere Behörden sind nicht dumm. Vor allem nicht in den Botschaften. Die riechen dort ganz schnell ob ein Braten stinkt - und reagieren entsprechend. Deshalb gibt es für das Interview eine ganz einfache Regel, die immer zum Erfolg führt aber selten geglaubt wird:
Immer bei der Wahrheit bleiben!


Pro Antrag stehen durchschnittlich nur zwei bis maximal drei Minuten zur Entscheidungsfindung zur Verfügung. Diese zwei Minuten entscheiden darüber, ob einem Antrag ohne weiteres Interview zugestimmt wird, ob Zweifel vorhanden sind die ein Interview erfordern, oder ob ein Antrag abgelehnt wird.
Das Interview wird in den allermeisten Fällen von ortsansässigen Schalterkräften geführt, da die Botschaften niemals genügend deutsche Konsulatsangestellte mit den erforderlichen Sprachkenntnissen einstellen könnten.

Allerdings wird die endgültige Entscheidung über die Gewährung eines Visums ausschließlich von einem deutschen Konsularbeamten getroffen werden.

Welche Gründe können z.B. zu einer Ablehnung führen:

Wenn der Antragsteller nicht klar darlegen kann, in welchem Verhältnis er zur einladenden Person steht, wie er seine Reisekosten deckt, wie sich ungewöhnlich lange Urlaubszeiten mit seiner Erwerbstätigkeit oder Ausbildung vereinbaren lassen, all dann wird die Botschaft mögliche Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht nicht ausschließen können und das Visum verweigern.

Beispiel Aufenthaltsdauer:
Wenn eine berufstätige Frau für zwei Monate nach Deutschland möchte wirkt das merkwürdig. Kein Arbeitgeber gibt jemanden zwei Monate Urlaub.
Viele Dinge sind miteinander verflochten und können je nach Situation und Ausgangslage positiv oder negativ sein.
Deshalb nochmal: Es gibt für das Interview nur ein Pauschalrezept: Nichts anderes als die Wahrheit zu erzählen.
Vor allem: Bei weiteren Interviews werden oftmals die gleichen Fragen gestellt. Zu oft verstricken sich die Frauen dabei in Widersprüche. Es gibt kein Märchen, das nicht schon Hunderte Male in den Botschaften erzählt wurde.
Kommt es zu einem umfangreichen Interview, ist mit folgenden Fragen zu rechnen:

...worauf ich in einer weiteren Fortsetzung eingehen werde...

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RE: Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#3 von thai.fun ( Gast ) , 08.10.2009 16:20

Zitat von Somprit
Das Interview wird in den allermeisten Fällen von ortsansässigen Schalterkräften geführt, da die Botschaften niemals genügend deutsche Konsulatsangestellte mit den erforderlichen Sprachkenntnissen einstellen könnten.

Allerdings wird die endgültige Entscheidung über die Gewährung eines Visums ausschließlich von einem deutschen Konsularbeamten getroffen werden.


Diese Diskussion hatte ich auch schon mit der Ex-Thai-Frau meines Sohnes, die im Königlichen Thailändischen Konsulat Zürich arbeitet.
Es ist "fast" so wie Somprit schreibt, Schalter Thai-Angestellte machen in der Regel das no/yes/maybe Häcken auf das Formular des Konsular-Beamten, der dann je nach Häcken das no/yes/maybe Häcken Stempelt. Bei maybe wird der Antrag zu weiteren Interview führen bei denen auch mal der Konsul anwesend sein kann! Die Ablehnens oder Annahme Gründe oder Kriterien (wie sie Somprit richtig erwähnte) werden den Thai-Angestellten Schul- mässig vom Konsul beigebracht und sind auch mit Häcken laut Antrag auf dem Formular für den Konsul im voraus sichtbar beantwortet.

Somit komm ich auf den Grund meiner Antwort hier. Ob wir Farang es mögen, glauben oder nicht, Thais haben ein sehr gutes, so auch besseres Urteilsempfinden was Taxieren eines Gegenüber angeht! Vor allem bei Eignen Landsleuten. Das wissen Farang-Vorgesetzte in Botschaften ganz genau. Daher überlassen "nicht überhebliche" Farangs auch gerne die erst- Entscheidung ob Visum Ja oder nein gerne den Thai-Angestellten.
Und genau dieses Taxieren, dieses Empfinden, geht den Farangs ab, die ein Visa Ihres Engels nicht durch geschoben kriegen und mit offenen wenn nicht gar frechen Mund stehen gelassen werden.

thai.fun

RE: Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#4 von Somprit , 08.10.2009 17:02

Zitat von thai.fun
... Somit komm ich auf den Grund meiner Antwort hier. Ob wir Farang es mögen, glauben oder nicht, Thais haben ein sehr gutes, so auch besseres Urteilsempfinden was Taxieren eines Gegenüber angeht! Vor allem bei Eignen Landsleuten. Das wissen Farang-Vorgesetzte in Botschaften ganz genau. Daher überlassen "nicht überhebliche" Farangs auch gerne die erst- Entscheidung ob Visum Ja oder nein gerne den Thai-Angestellten.
Und genau dieses Taxieren, dieses Empfinden, geht den Farangs ab, die ein Visa Ihres Engels nicht durch geschoben kriegen und mit offenen wenn nicht gar frechen Mund stehen gelassen werden.



... ja, @thai.fun, besonders dieser Schlusssatz hat es in sich, dass die Ablehnungsgründe oftmals gerade im persönlichen Bereich des Einladers liegen

Doch hier weiter mit den möglichen Interview-Fragen:

- Warum möchten Sie nach Deutschland?
- Wen möchten Sie in Deutschland besuchen?
- Wer ist die Person, die Sie in Deutschland besuchen wollen?
- Woher kennen Sie sich?
- Wo und wie haben Sie sich kennen gelernt ?
- Seit wann kennen Sie sich?
- Wie sind ihre regelmäßigen Kontakte?
- Auf welcher Basis finden diese Kontakte statt?
- Was macht die Person, die Sie besuchen wollen, beruflich?
- Wie alt ist die Person, die Sie besuchen wollen?
- Wie stehen Sie zu dieser Person?
- In welcher Sprache kommunizieren Sie miteinander?
- Spricht die zu besuchende Person Thai ?
- Wie gut sind die aktuellen Deutschkenntnisse?
- Wo wurden diese Deutschkenntnisse (falls vorhanden) erworben?
- Wofür werden die Deutschkenntnisse (falls vorhanden) benötigt?
- Welche anderen Fremdsprachenkenntnisse haben Sie?
- Haben Sie ein Verhältnis mit dieser Person?
- Wie sehen Sie die Zukunft zu dieser Person?
- Möchten Sie diese Person heiraten? Falls ja: wann und wo ?
- Hat diese Person Sie schon einmal in Deutschland besucht?
- Wo und wie oft hat diese Person Sie schon in Thailand besucht?
- Kennt diese Person ihre Familie ?
- Was beabsichtigen Sie in Deutschland zu unternehmen?
- Wo werden Sie in Deutschland wohnen?
- Wie beabsichtigen Sie Ihren Unterhalt in Deutschland zu bestreiten?
- Wie bezahlen Sie die Reise?
- Welcher Berufsweg ist später beabsichtigt?
- Wie ist Ihre aktuelle berufliche Situation?
- Wie hoch sind Ihre monatlichen Einkünfte?
- Wie ist Ihre familiäre Situation?
- Haben Sie Kinder?
- Wo und wie sind Ihre Kinder während Ihrer Abwesenheit unter gebracht?
- Wo wohnen Sie?
- Wie wohnen Sie?
- Leben Sie mit anderen Personen zusammen? Falls ja: welche ?
- Waren Sie schon einmal in Deutschland? Falls ja: wann und wo ?
- Wen haben Sie bei einem früheren Besuch in Deutschland besucht?
- Waren Sie schon einmal in einem anderen Schengen-Staat ? Wann und wo ?


... wird forgesetzt!

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RE: Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#5 von Somprit , 11.10.2009 22:50

Fortsetzung & Schluss:

So oder ähnlich sind ungefähr die Fragen, mit denen bei einem längeren Interview gerechnet werden muss.
Wobei der Begriff "längeres Interview" relativ ist: Für all diese Fragen benötigt ein Profi nicht mehr als maximal 15 Minuten.

Vielleicht ist aufgefallen, dass die Fragen springen, in ihrer Folge nicht thematisch aufgebaut sind. Das hat Sinn und damit ist auch bei dem Interview in der Botschaft zu rechnen.
Durch schnellen Wechsel der Fragestellungen verheddert man sich viel schneller in eventuelle Widersprüche bei den Antworten.
Es müssen auch nicht all diese Fragen sein. Je nach den Umständen beziehen sich die Fragen auch nur auf einen ganz speziellen Themenkomplex, der einer besonderen Klärung bedarf. Das kann zum Beispiel sein wenn die Frau einer selbständigen Tätigkeit nachgeht, z.B. ein eigens Geschäft hat.
Dann möchte man natürlich mehr über diese Tätigkeit wissen.

Anhand der gestellten Fragen kann man aber auch erkennen, das eine eventuelle Ablehnung ihren Grund nicht unbedingt in der Person der Frau hat, sondern in der Person des einladenden Mannes!

Dieser Punkt wird bei all den Diskussionen über das Interview bzw. über Visum-Ablehnungen viel zu wenig beachtet.

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RE: Touristen-Visum für eine Lotusblüte......

#6 von werner.freitag , 12.10.2009 19:09

Somprit,

sehr gut beschrieben. Entspricht meinen/unseren Erfahrungen bei einer Ablehnung vor 6 Jahren.

Gruss

Werner

 
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