RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#16 von Somprit , 16.03.2012 20:43

...werter @thai.fun-Max, ... siehst Du, von nix kommt nix... und eine ordentliche „Selbstdarstellung“ erzeugt ein beharrliches Foren-Leben ...

Aber schön, dass dich das Fegefeuer erläutert hat, somit nehme ich auch deinen Vorhalt, der da lautete

Zitat von thai.fun
Halt doch mal dein Lästermaul thai.fun gegenüber und sei Glücklich das der wieder Direkt mit Somprit Kommuniziert. ...
....Sei gegrüsst mit einem Lächeln, erlernt im dem Land des Lächelns.....



gerne an... selbst mit gebleckten Zähne ....

Lebe Dein Leben, wie Du es für richtig hältst und achte nicht auf Bibelweisheiten... welche man(n) gerade seitens der christlichen (nun ja, beim Islam ist es ja nicht anders bzw. noch drastischer...) „Tugenden“ selbst mal eingehend reflektieren sollten... genug Dreck unter dem christlichen Rock haben uns die letzten Jahre ja gezeigt ....

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#17 von illuminati , 16.03.2012 21:02

Zitat von Somprit
und achte nicht auf Bibelweisheiten... welche man(n) gerade seitens der christlichen (nun ja, beim Islam ist es ja nicht anders bzw. noch drastischer...) „Tugenden“ selbst mal eingehend reflektieren sollten... genug Dreck unter dem christlichen Rock haben uns die letzten Jahre ja gezeigt ....



ich als gläubiger Atheist denke du bist auf einem guten Weg. Der buddhistische Weg gibt auch einem Atheisten die Möglichkeit Erfahrungen der anderen Art zu machen. Da richtiger Buddhismus - wenn ich das richtig verstanden habe - sowieso keine Religion ist, machst du alles richtig - einfach ein Schritt folgt dem nächsten - so kommt man auch zum Ziel, obwohl das gar nicht beabsichtigt war.
Gruss

PS: auch meine Frau wird Buddhistin sie liest Texte von Buddhadasa Bikkhu - sie war auch gerade im Wat -weisse Mönchin- zuvor war es reine Schauspielerei

 
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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#18 von Somprit , 16.03.2012 21:10

...wie sollte/könnte ich dir darin widersprechen....

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#19 von illuminati , 16.03.2012 21:22

der einzig Unbelehrbare bin ich - der reine Theoretiker derzeit - aber sollte meine Einwechslung erfolgen springe ich ohne zu zögern. Ob dieser Anlass in meinem jetzigen Leben stattfindet - davon hab ich noch keine Ahnung. Solange bleibt ein Chang mein abendlicher Begleiter.
Gruss

PS: unter dem blauen Link - ist ein Handbuch für die Menscheit - wer hart es schon einmal angeklickt?

 
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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#20 von Somprit , 17.03.2012 15:12

... angeklickt.... Mensch, längst runtergeladen, aber noch keine Zeit...

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#21 von Choti , 17.03.2012 16:29

Den “blauen Link” habe ich schon längst heruntergeladen, doch habe ich bisher nur einen kleinen Teil gelesen.

Beide “Bild- und Textreportagen” unseres Journalisten Somprit finde ich ausgezeichnet. Nur mit dem Effekt hier zu Hause bin ich nicht zufrieden, denn meine Angetraute will mich dorthin zur Läuterung und Abnehmen senden.

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#22 von MooHo ( Gast ) , 17.03.2012 17:46

Zitat von illuminati

ich als gläubiger Atheist denke du bist auf einem guten Weg. Der buddhistische Weg gibt auch einem Atheisten die Möglichkeit Erfahrungen der anderen Art zu machen. Da richtiger Buddhismus - wenn ich das richtig verstanden habe - sowieso keine Religion ist, ...


Buddhismus, wie auch, man staune, sind als Lebensphilosophien entstanden. Wie aber schon die alten griechischen Philosophieschulen erkannten, ist mit Philosophie kein Reichtum zu erwerben. Das geht nur mit organisierter Religion!

MooHo

RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#23 von Choti , 17.03.2012 18:05

Zitat von MooHo
Buddhismus, wie auch, man staune, sind als Lebensphilosophien entstanden. Wie aber schon die alten griechischen Philosophieschulen erkannten, ist mit Philosophie kein Reichtum zu erwerben. Das geht nur mit organisierter Religion!



Wobei die Betonung auf Reichtum erwerben und Organisation liegt. Es dauerte dafuer 400 Jahre, dass Gottessohn definiert wurde und es dauerte 700 Jahre bis die Hoelle entdeckt wurde. Meine Definiton hierfuer ist "das Geschaeft mit der Angst". damit schliesse ich meinen Beitrag zu Glaubensfragen.

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#24 von thai.fun ( gelöscht ) , 17.03.2012 22:47

Wobei die Frage bleibt, was war zuerst, das begehren oder das belehren?

Ich denke es war in der Reihenfolge, Mammon, Religion, Macht.
Heute ist es die Religion Macht mit Mammon... auch bei den "Meditations-Monk's"...!

thai.fun

RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#25 von Alfred , 27.03.2012 21:54

-Somprit-
Zwei nette Aufenthalte im Kloster, gut geschriebenerThread.
Habe vor mal die Strecke Chiang Mai-Pai, Mae Hong Son mit Moto zu fahren und dann weiter retour Richting CNX. (Abstecher in den Sueden, Umphang?)
Falls ich da bei besagtem Kloster vorbeikomme werde ich an dich denken, aber nicht zum meditieren anhalten.
Vielleicht aber um einen BlicK auf die Anlage zu werfen.

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#26 von Somprit , 29.03.2012 10:31

... nun lieber @Alfred, ich würde sehr salopp sagen: "Es lohnt nicht" ... nur "so mal" vorbeischauen

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#27 von Somprit , 19.10.2012 07:45

tja, der buddhistische Klerus ist auch nicht mehr das, was er mal war…

… kann man(n) das die Scheinheiligkeit der Mönche bezeichnen…
Aber was soll man(n) sich wegen so einer kleinen Fete aufregen… oben bei uns geschah unter dem langen schwarzen Rock schlimmeres…

Allerdings konnte ich während meiner 2-maligen „Tempel-Auszeit“ als „Weißer Monk“ keine noch so kleine derartige Ausschweifung bemerken…

Zitat
Die Polizei durchsuchte einen Tempel im Sattahip Bezirk und verhaftete mehrere Mönche weil sie eine wilde Party mit Alkohol, Drogen und leichten Mädchen in ihren Mönchszellen feierten.
Sie verhafteten fünf Mönche und beschlagnahmten Drogen, … 10 Flaschen Alkohol, pornographische Filme, Damenunterwäsche, ein Messer und eine Pistole. Die Polizei sagte, drei Frauen im Alter von 18-25, die als Prostituierte bekannt waren, die auch gefunden wurden mit den Mönchen, wurden freigelassen

Der Durchsuchung erfolgte nachdem die Polizei zwei Novizen die in der Nacht aus dem Tempel geschlichen waren um weiteren Alkohol zu kaufen, verhaftete. Die Polizei sagte, die Mönche würden sicherlich aus dem Mönchtum Thailands entlassen und danach in Polizeigewahrsam genommen werden.


Quelle http://www.bangkokpost.com/breakingnews/...-monks-arrested
http://www.asien-news.de/pattaya/thailan...n-madchen/16644

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#28 von illuminati , 19.10.2012 20:04

Zitat von Somprit

Allerdings konnte ich während meiner 2-maligen „Tempel-Auszeit“ als „Weißer Monk“ keine noch so kleine derartige Ausschweifung bemerken…



ich hatte eine seltene Gelegenheit hinter die Kulissen schauen zu können - als Beobachter in Mäuschenposition. Das kam so - die Vorgeschichte: die ältere Schwester meiner Frau war lange Zeit Chefin in ihrem Distrikt und gleichzeitg die -rechte arbeitende Hand eines von der hiesigen Bevölkerung sehr verehrten Mönches in einem kleineren Tempel der zuständig ist für die Umgebung. Vereinfacht gesagt - es war der Hausmönch der Familie. Ich hatte vor Jahren ihm persönlich 50.000 B gegeben mit der Auflage es sinnstiftend zu verwenden, was er auch tat. Immer wenn wir im Urlaub hier waren, waren wir auch öfter bei ihm - und eine Unterhaltung war mit Hilfe meiner Frau auch möglich.

Dieser Mönch war Anfang 70 und hatte Krebs, vor ca. 2 J. wurde er in BKK operiert, aber der Krebs war nicht besiegt. Der Mönch entschied dann, keine weiteren med. Behandlungen mehr durchzuführen. Anfang Mai ich kam gerade aus D zurück, sagte die Frau, dass es im sehr schlecht geht. Ich habe ihn besucht und den selben Eindruck gekommen (ich habe dafür einen Blick ) und er ist dann tatsächlich innerhalb der nächsten 2 Wochen verstorben - war aber geistig ansprechbar bis zu seinem Todestag. Die ältere Schwester war seine rechte Hand - auf Deutsch - ihr Auftrag war seine Verfügungen auszuführen und meine Frau half ihrer Schwester, weil sie zeitlich jederzeit verfügbar war und ich war der Fahrer meiner Frau - im 24h Einsatz.

Ich fasse das jetzt nur stichpunktmässig zusammen, sonst wird es ein Buch. Der Mönch hatte ein Testament errichtet und für den Tempel eine Stiftung gegründet aus weiser Voraussicht wie sich zeigen sollte - in die sein ganze Vermögen transferiert wurde im wesentliche ein Bankguthaben von 2,5 Mill. B - er war seit seiner Jugend Mönch und hat das als solcher verdient . In seiner Todesnacht war ich mehrere Stunden in der Nähe von seinem Bett gesessen, etwas abseits, es waren hunderte von Thais in diesen wenigen Stunden vorbeigekommen um sich von ihm zu verabschieden - er war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbar. Wir sind spät in der Nacht nach Hause und am frühen Morgen war er verstorben. Meine Frau erhielt einen Anruf von ihrer Schwester, sie musste sofort kommen - es gab Probleme. Wir waren gegen 8 Uhr am Tempel und ihre Schwester sagte - seine Unterkunft ist verriegelt sie und ein anderer Mönch verwahren den einzigen Schlüssel. Der Obermönch aus Nakhon Si Thammart ist im Anmarsch - ein paar Minuten später war er hier. Er wollte sofort in die Unterkunft des verstorbenen Mönchs - die Schwester zusammen mit dem Mönch verwehrtem ihm den Zugang. Es entstand ein Disput - während der Obermönch mit dem anderen Mönch diskutierte kam für einen Augenblick die Schwester und gab meiner Frau den Schlüssel mit dem Auftrag eine Tasche sofort und unauffällig aus der Behausung zu schaffen und in unserem Auto aufzubewahren. Der Auftrag wurde ausgeführt ich bekam die Tasche und habe sie in unserem Auto verstaut. Der Obermönch wurde immer massiver mit der Forderung den Zutritt zu erhalten - die Schwester sagte er solle warten, ein Rechtsanwalt sei auf dem Weg - der Obermönch nahm seinen Untermönch solange ins Gebet bis dieser einwilligte den Schlüssel auszuhändigen. Er ist sofort in die Behausung - alleine verbrachte dort fast 2 Stunden und kam ziemlich frustiert wieder heraus. Er rief alle Beteiligten zusammen und stellte sie zur Rede, ob jemand die Behausung nach dem Tode alleine aufgesucht hätte - das wurde von allen verneint.

Zwischenzeitlich war der Rechtanwalt eingetrofffen - er hatte alle Verfügungen des verstorbenen Mönches parat - der Obermönch studierte sie eingehend und wurde immer ungehaltener - das alles im Beisein von den Mönchen und diversen Schaulustigen - er gab die Papiere sehr unfreundlich zurück und sagte er muss erst zurück nach NST neue Instruktionen holen.

Die ganze Totenfeier wurde von dem verstorbenen Mönch geplant und an hiesige Leute vergeben - zum grössten Teil schon bezahlt. Diese Feierlichkeiten gingen über 6 Wochen und als der Obermönch am nächsten Tag zurückkam, wollte er diese Feierlichkeiten unter seiner Regie ausrichten - die hiesge Bevölkerung boykottierte diese Unterfangen aber entschieden. Nach 2 Tagen hin und her ist er abgezogen.
Wir hatten zwischenzeitlich den Auftrag die Tasche zu sichten und den Bestand zu melden - es waren ein Summe zw. 300-400.000 B in kleinen Scheinen 20 B - mehrheitlich grosse 500er oder 1000er sehr selten. Nach mehreren Stunden intensiven zählens und bündelns erledigten wir diesen Job. Mit diesem Geld wurden die noch offen Kosten und alles was so anfiel beglichen - am Ende der 6 Wochen nach der Verbrennung - wurde eine korrekte Abrechung erstellt.

Es ist alles so gelaufen wie die Verfügung des verstorbenen Mönches waren, er hat das Geld für die hiesige Bevölkerung, für die angegliederte Tempelschule etc. erhalten können, aber dafür bedurfte es einer sehr guten Vorausplanung. Hätte er das nicht geleistet - in Verbindung mit den hier lebenden streitlustigen Gläubigen - hätten die Plünderer des Klerus alles abkassiert. Diesen Klerus habe ich als Beobachter kennengelernt, als reinen Geschäftsbetrieb - das interessante dabei ist, allen ist dies bewusst. Es ist nicht so, dass die hiesigen Dödel davon überrascht wurden, im Gegenteil sie waren auf die Plünderer bestens vorbereitet und in der Lage sie voll auflaufen zu lassen. Wie das in anderen Gegenden abläuft - das weiss ich nicht, ich vermute ähnlich.

Mein Fazit für mich persönlich: der verstorbene Mönch hat einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen - im besonderen wie er seinen eigenen Sterbeprozess bewältigt hat. Dieser Mönch kam ursprünglich aus dem Isaan und hatte nur die normale Schulbildung von damals 4 Jahren. Ich gehe davon aus - er war/ist kein Einzeltäter

Die Beispiele von @ somprit sind eine Tatsache die wahrscheinlich schon weite Teile infiziert hat - was bei so einem Klerus nicht anders zu erwarten ist. Auf der anderen Seite gibt es in TH ein sehr grosse Potential an Mönchen wie dem Verstorbenen - man kennt sie nur im näheren Umfeld, aber sie geben ihr Bestes, alleine dieser Umstand in der heutigen Zeit ist ein Lichtblick.
Mönche sind auch nur Menschen.
Gruss

PS: ich habe es bisher noch nicht geschafft - einen Aufenthalt in einem Tempel über eine gewisse Zeit zu versuchen - bei unserem Ex-Familiemönch haben mich die persönlichen Bindungen über die Familie davon abgehalten trotz mehrmaliger Aufforderung einen Versuch zu starten.

 
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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#29 von Somprit , 20.10.2012 08:04

…man(n) könnte jetzt über den thailändischen „buddhistischen“ Klerus sicher ganze Seiten füllen, Seiten mit Beispielen, wie er insbesondere in den vergangenen Jahren Dank oder Undank der sich entwickelnden Medienlandschaft mehr und mehr entblätter, unverhüllt sich in seinen geübten Praktiken zeigt…
In den der innerhalb der letzten Jahren bekannt gewordenen Verfehlungen steht er in nichts menschlichem nach…

Man(n) sollte/kann ruhig davon ausgehen, dass es sich in der vom Volk abgehobenen Hierarchie des Theravada-Buddhismus, welcher in einer Regierungsbehörde mündet, die die Einhaltung der Regeln in den Klöster = Wats überwacht, um kaum eine dem Volk verbunden fühlende Kaste handelt.

Anderseits sollte man(n) allerdings die noch in Grenzen bestehende enge Anbindung der ärmeren Gemeinden (Dörfer) an IHREN Wat nicht völlig außer Acht lassen.
Wie eng derartige gewachsene Bindungen sein können, zeigte uns gerade @illuminati mit seinem Beispiel deutlich auf.
Aber diese noch bestehende Ansätze der Verbundenheit wird man(n) nur im engeren Umfeld einer in sich gewachsenen sozialen Dorfgemeinschaft feststellen können!

Was „die Alten“, die Generation meiner Schwiegereltern, noch an Ehrfurcht „IHREM örtlichen Wat“ entgegen bringen, werden die jetzt heranwachsenden Thais kaum noch nachvollziehen können…

Dass der Buddhismus gerade in Thailand nicht das ist, nie war, was er sein sollte, dürfte unbestritten sein!
Zu stark sind die Verflechtungen mit animistischen Praktiken…welche sich zeigen in Form der Verehrung von Geistern und Ahnen, Handlesen, Astrologie, Amuletten und unzähligen anderen, okkulten Sitten und Bräuchen.
Und welcher der sich heute in safranfarbene Gewänder gekleidete Monk kennt wirklich die unter dem Begriff Patimokkha zu befolgenden 227 Regeln

Doch hatte nicht bereits Buddha selbst derartige „Abweichungen/Bräuche“ als weitgehend unschädliche Begleiterscheinung betrachtet, um dem Menschen auf seinem Weg zum Nirwana Halt & Hilfe zu geben…Tolerant ist der Buddhismus!

Aber ich denke, dass gerade auf diesem Gebiet des praktizierten Buddhismus unser @Illuminati gegenüber mir die besseren Grundlagen und somit Voraussetzungen hat, um sich hier über den Buddhismus auszulassen

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RE: Eine Woche als "weißer" Meditations-Monk ....

#30 von illuminati , 20.10.2012 11:57

Zitat von Somprit

Dass der Buddhismus gerade in Thailand nicht das ist, nie war, was er sein sollte, dürfte unbestritten sein!
Zu stark sind die Verflechtungen mit animistischen Praktiken…welche sich zeigen in Form der Verehrung von Geistern und Ahnen, Handlesen, Astrologie, Amuletten und unzähligen anderen, okkulten Sitten und Bräuchen. Und welcher der sich heute in safranfarbene Gewänder gekleidete Monk kennt wirklich die unter dem Begriff Patimokkha zu befolgenden 227 Regeln

Doch hatte nicht bereits Buddha selbst derartige „Abweichungen/Bräuche“ als weitgehend unschädliche Begleiterscheinung betrachtet, um dem Menschen auf seinem Weg zum Nirwana Halt & Hilfe zu geben…Tolerant ist der Buddhismus!



Ich möchte jetzt nicht den Klugscheisser herauskehren, denn dazu weiss ich zu wenig. Aber eines kann ich mit Bestimmheit sagen, weil ich es schon in Orginal-Thai- gelesen habe. Eine meiner Übungen zur Abwechslung um Thai zu lernen ist folgende Mehthode: von Buddhadasa gibt es Übersetzungen auf Deutsch - ich habe mir die Orginale in Thai besorgt und arbeite so Seite für Seite durch links Deutsch - Rechts Thai. Es klappt überraschend gut - denn in den Orginalen sind wichtige Dinge kursiv gekennzeichnet und das wurde in die Übersetzung mit übernommen, so dass die Textzuordung eindeutig ist.

Darum kann ich folgendes sagen - obwohl ich noch ganz am Anfang stehe: Anhand von ein paar Stichpunkten - alle animistischen Praktiken werden verworfen, ganz klar definiert als -Kilesa- (กิเลส[/size] - gelesen: gilet) - Befleckung/Begierde in diesem Zusammenhang passt das Wort -Leidenschaften/Vorlieben- besser. Das Wort in der deutschen Übersetzung kommt aus einer englischen Übersetzung aus dem Orginal Thai, deshalb ist die lateinische Schreibweise nicht mit dem gesprochenen Thai identisch - es hat eine Weile gedauert bis ich herausbekam, warum meine Frau die Begriffe aus der deutschen Übersetzung fast nie kannte Unter diese -Kilesa- fällt alles was du oben aufgeführt hast, das Räuberstäbchenbrimborium, die Buddhastatuen das Tambunleisten etc. und unzählige andere Dinge auch noch. Vereinfacht gesagt, alles was einem halbwegs klar denken Menschen -komisch- vorkommt, wenn er die Thais bei den Tempelbesuchen beobachtet, gehört mit ziemlicher Sicherheit in diese Kategorie.

Was jetzt kommt ist noch Halbwissen - aber das Karma, die Wiedergeburt und ähnliche Dinge gehören in den Bereich des Abhidhamma - die Lehre Buddhas spricht nur über das Dhamma (ธรรมะ). Dieses Abhidamma kennt zum Bsp. 50 Geistesformationen, wer sich mit diesen Tabellen beschäftig - hat keine Zeit mehr für anderes ... das sind auch die Dinge die studiert werden.
Dieses Abhidamma wurde in späterer Zeit nach dem Tode Buddhas hinzugefügt durch den Klerus und unterliegt einer ständigen Erweiterung.


Das alles wird von den sogenannten Waldmönchen verworfen (z.B Buddhadasa) - sie äussern ist ganz klar, sich damit nicht zu beschäftigen.

Zitat
Kernholz des Bodhibaums (Buddhadasa Bhikhu)
- Markierung auf Seite 28 | Pos. 425-33 | Hinzugefügt am Donnerstag, 27. September 2012 6.33 Uhr GMT+06:58

[size=150]Mein Vorschlag wäre dieser kurze Satz: " Nichts, was immer es auch sei, sollte festgehalten werden." Es gibt eine Stelle in der Majjhima-Nika-ya, wo jemand an den Buddha herantrat und ihn fragte, ob er seine Lehre in einem Satz zusammenfassen könne und wie dieser dann lauten würde. Der Buddha erwiderte, er könne das tun und er sagte, "Sabbe dhamma- na-lam abhinivesa-ya".10 "Sabbe dhamma-" heisst, "alle Dinge", "na-lam " heisst, "sollte nicht" und "abhinivesa-ya" heisst "etwas festhalten, an etwas anhaften".11 Nichts sollte festgehalten werden. Dann unterstrich der Buddha diesen Punkt noch, indem er sagte, dass jeder, der diese Kernaussage gehört habe, alles vom Buddhismus gehört hat; jeder, der sie geübt habe, die Gesamtheit des Buddhismus geübt hat; und jeder, der die Früchte dieser Übung erfahren habe, alle Früchte des Buddhismus erhalten hat.



Das ist die Aussage des Buddhismus - alles was man wissen muss steht in 1 Satz, das Umzusetzen dazu sollte das Dhamma als Hilfe dienen.

Wie gesagt das alles ist in jedem Buchladen zu finden - die Bücher werden fast verschenkt. Wer genau sucht findet eben diese Kernaussage in allen Ur-Religionen und überall auch diese Ergänzungen der Nachfolger in ihren dann --heiligen Büchern-- die keiner der Religionsstifter je verfasst hat.

Ich habe ja diverse Schriften von Buddhadas in Thai und meine Frau aufgefordert sie zu lesen, weil ich sie als sehr gut erachte. Sie hat auch damit angefangen, aber keines zu Ende gelesen - Harry Potter hat sie komplett auf Thai gelesen Vom Intellekt her weiss ich genau, dass sie alles versteht.

Jetzt eine Vermutung begründet auf Selbstbeobachtung: wenn ich mir so ein Buch zum Lesen schnappe, zu Anfang ist es unheimlich fesselnd, weil für mich klar und nachvollziehbar geschrieben. Nach jedem Unterbruch wird es schwieriger weiter zu lesen - warum?

Ich erkläre es an einem Bsp.: wenn ich ein Buch über Bergsteigen lese und mich das alles fasziniert, dann kommt unweigerlich der Zeitpunkt wo ich mich selbst auf die Socken machen muss um meinen ersten Berg zu besteigen. Kann ich mich dazu nicht durchringen - höre ich auf damit darüber Bücher zu lesen, es wird zum Frusterlebnis.

In diesem Dilema stecken wir alle - und die Thais haben eine noch grössere Tendenz solchen negativen Gefühlen so schnell wie möglich aus dem Weg zu gehen. Ich bin auch immer am kämpfen, habe aber eine relative hoche Frustrationsschwelle - durch meine frühere Sportkarriere wurde sie in eine glaube ich nicht normale Höhe getrieben, ich kann mich nach Unterbrechungen immer zusammenreissen und wieder weitermachen (ein Umstand der in DACH durch den Arbeitsprozess und sonstige Ablenkung nur immer mit riesigen Unterbrüchen gelang), ob erfolgreich ist allerdings noch völlig offen.

Auf die Idee einfach mal loszulaufen - der Weg ist das Ziel, kommen die wenigsten - mich eingeschlossen. Mich hindert derzeit noch eine Frage - die ich noch nicht richtig formulieren kann - gute Ausrede

Soviel zum Buddhismus - wie ich es derzeit sehe.
Gruss

 
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