... nun lange hatte es gedauert, bis ich den Gedanken, zwecks Mediation, der inneren Ruhe & Ausgeglichenheit findend, umgesetzt, zu dem Entschluss kam ... etwas gegen das zu machen, was ich zu Hause in unserer kleinen „deutschen Enklave“ niemals erreichen würde ... ABZUSPECKEN, die mit über 90 Kilo überlasteten Kniegelenke, den Bauchumfang zurück zu fahren....
Mir schien ein zeitlich überschaubarer Aufenthalt in einem Wat das geeignetste Mittel, nicht nur um vielleicht zu einer inneren besseren Ausgeglichenheit – woran es mir eigentlich nicht fehlt, ... denke ich mal ... - sondern auch zu einer grundsätzlichen Umstellung meiner Ernährung zu kommen...
In mehreren Gesprächen überzeugte mich ein älterer „Bruder“, es doch ihm gleichzutun, mit ihm gemeinsam ein Meditation-Zentrum in einem Wat, in der Nähe von Mae-Hong-Son aufzusuchen, ein Zentrum welches er nicht nur wegen der dort angebotenen Meditationsmöglichkeit, sondern auch um sich so richtig „satt“ zu essen aufzusuchen... (es sollte sein 2. Besuch dort werden)!
...tja, meine 3 Engel hielten es eigentlich nicht für möglich, dass ich die geplanten 8 Tage dort wirklich durchstehen würde...
An einem Sonntagmorgen fuhr ich von der Arkade-Bus-Station in CNX mit einem der fahrplanmäßigen Mini-Busse für 250 Baht meinem Ziel, dem „Wat Tam-Wua“, entgegen, wo mich der Busfahrer dann nach 4 ½ Stunden Fahrtzeit, eingezwängt bei 14 weiteren Mitinsassen, an der Abzweigung der Route 1095, in Höhe des Dorfes Baan Mae Suya, ca. 35 Km vor Mae-Hong-Son war dann Endstation.
Hier erwartete mich bereits mein aus Mae-Hong-Son angereister Begleiter ...
und in einem gemeinsamen Fußmarsch ging es zu dem knapp 2 Km
rechter Hand im Gelände liegenden „Wat Tam Wua“.
Eine markante Landschaft erwartete uns, welche mit seinen Bergformationen ein versteckt
und somit sehr ruhiges Tal einschlossen...
... nach knapp 2 Km kamen wir an das einladende Tor der „Wat-Anlage“ ...
Da uns mein Begleiter bereits telefonisch bei dem Abt des Wat angemeldet hatte,
erfolgte nach kurzer Notierung im „Anwesenheitsbuch“ , welches seit 2009 mit uns inzwischen den 2.645 & ..46 Gast auswies,
die Zuweisung unseres Heimes/Unterkunft für die nächsten 8 Tage.... nämlich sehr spartanisch ausgestattete „Hütten“ ...
...mit einer sehr komfortablen Liegestatt, dem „B(r)ett“ ... einem „Bett“,
welches mich in den folgenden Nächten erbärmlich vor Kälte – wir hatten nur 15 Grad - zittern ließ...
... einer ebensolchen komfortablen sanitären Einrichtung...
Doch es gab auch neuere, modernere Unterkünfte, welche jedoch alle belegt waren.
Diese sind mit gefliestem Sanitärraum, incl. europ. Toilette ausgestattet.
Seitens des Wat Tam-Wua wurde „weiße Kleidung“, - Wickelhose, Shirt m. halblangen Ärmeln -
für diejenigen, welche keine eigene mitgebracht hatte, zur Verfügung gestellt
Ein Blick über das Wat-Gelände ...
welches von den „Gästen“ innerhalb der Stunden in dem inhaltsschweren Tagesplan
in Ordnung/sauber gehalten werden soll und wird.
Blick in die für Meditationszwecke benutzte Main-Halle...
... wobei bei den dortigen Aufenthalten von diesen Sitzhaltungen auszugehen ist...
... und bei den eingeleiteten Meditationsübungen
aus einem jedem Gast zur Verfügung stehenden
„Lobpreisungs-Heft“ (oder wie man(n)/Frau es nennen will)
derartige Lobpreisungen laut heruntergesagt werden...
... und Blick auf den einzuhaltenden Tages-Ablaufplan...
Zu den gemeinsamen (Männer/Frauen) Meditationsübungen gehörte auch ein allmorgendlicher „Gänsemarsch“
dem ich mich stets anschloss.
In absoluter Stille & Ruhe... wobei die Frauen jeweils den Schluss bildeten
Gemeinsame Gespräche zwischen Mann/Frau wurden eigentlich nur während des gemeinsamen Essens an den Tischen geduldet ...
Ein „Problem“ hatte ich persönlich mit den stundenlangen Meditationsübungen im sitzen, da ich mit meinen Knien diese reglose Sitzhaltung ganz einfach nicht einhalten konnte (...und vielleicht ja auch nicht wollte...), so dass sich der in englischer Sprache darbietende Abt dahingehend äußerte, dass ich doch die Zeiten der Meditation auf einem Stuhl sitzend absolvieren könne... doch diese Blöße wollte ich mir dann doch nicht antun , sondern entzog mich den langen Meditations-Stunden weitgehend unbemerkt zu langen stillen Spaziergängen im weitläufigen parkähnlichen Gelände des Meditations-Zentrums ...
Bei der Anzahl der „Gäste“, der alle in weiß gekleideten Laien-Monks, war dies relativ einfach...
Denn über diese von mir absolvierten 8 Tagen waren stets um die 20 Farang und teils bis zu 30 thailändische Besucher (gar aus Surat Tani) zu Meditationszwecken anwesend.
Bei den Farang handelte es sich um überraschend viele Russen(-innen), so dass ich nebenbei meine verschütteten russischen Sprachkenntnisse doch wieder etwas auffrischen konnte...
Neben Mittel-/Nordeuropäern waren Gäste von dem amerikanischen Kontinent insgesamt und Australien anwesend...
Der eigentliche Tagesablauf begann um 07.00 Uhr mit der Reis-Gabe aller „Gäste“ an die anwesenden Monks, dem sich das allgemeine vegetarische „Frühstück“ - bei mir lediglich aus einer Schöpfkelle“ Reisesuppe - anschloss.
Getränke – Kaffe, Grüner-Tee, Wasser – standen stets zur Verfügung, das „Mittagessen“ gg. 10.00/11.00 Uhr bestand ebenfalls auf rein vegetarischer Grundlage, überwiegend aus dem Wat-eigenen Gemüseanbau ... – auch hier gönnte ich mir lediglich jeden 2. Tag eine Kelle gekochten Reis ohne jegliche weitere Zugabe ... was dazu führte, dass ich bei meiner Abreise 3 Kilo weniger auf die Waage brachte ...
Tja, ich denke, ein Jeder kann hier ersehen, dass es mir weniger um die Lehre Buddhas ging ... sondern ich eine Möglichkeit suchte, einen Grundstein, den ich jetzt in meiner kleinen deutschen Enklave weiter festige/verfolge, nämlich ABZUSPECKEN ....
Ihr seht, ich als bekennender Atheist, hatte völlig andere Grundvoraussetzungen wie unser Member Ai Tua Saeb, unter: f4t1833-meine-7-tage-als-moench-im-wat.html?start=0
Mir ging es weniger um das geistige Wohl, die innere Einkehr... mehr um das profane „Wohlbefinden“ in körperlicher, übergewichtiger Hinsicht...
Trotzdem kann ich sagen, dass ich diese Zeit nicht missen möchte, denn in dieser ruhigen Abgeschiedenheit stellte ich fest, dass ich durchaus völlig ohne Internet und somit Foren-Kram durchaus zufrieden & ausgeglichen leben konnte...
Apropos, bei der Abreise erwartet man(n) seitens des Wat/Abt eine „Spende“/Briefumschlag, deren Höhe einem Jeden selbst überlassen ist.
Und wer sich nun weiter und gründlicher informieren will, gar über Handy: 081-0313326 seine Ankunft (was eigentlich nicht vorher erforderlich ist) mitteilen möchte, kann gerne hier den Abt des Wat „Tam-Wua“ in Schrift, Bild und Ton kennen lernen ....
...tja, es tut mir leid, dass ich Dich, Waitong, nun doch enttäuscht habe ....