Wer kennt sie nicht, die Tücken der Bürgersteige in Thailand? Immer sind sie für eine Überraschung gut. Löcher, hohe Stufen, Wasserrinnen, Stützen für eine Überdachung, abgestellte Motorräder, Engpässe, durch die man sich quetschen muss und vieles andere mehr.
Mir kann nicht passieren. Dachte ich. Am vergangenen Freitagabend war ich in einem Euro-Restaurant um mir eine Salami zu kaufen. Weil ein Gewitter kam, hab ich mir von den 80 Baht, die ich gespart habe, ein Bier geleistet. Es kam nicht nur ein kräftiger Regenschauer, sondern auch ein Anruf von Don. Sofort kommen, leo leo, Mann Insuranz ist da.
Es gießt wie aus Eimern geschüttet, doch mai pen rai, der Wirt leiht mir einen schön großen Schirm. Es sind nur 150 Meter bis zu meinem Auto. Bei dem Sturzregen eine lange Strecke.
Den Schirm schützend gegen den Schlagregen vor den Körper haltend, beachte ich mehr den Fluss des Wassers im Rinnstein, als den Gehweg.
Da liegt aber eine 5 cm hohe Betonplatte und dann liege ich auch da. Unter mir der Schirm und neben mir im Rinnstein die schöne Salami. Ich will sie retten, denn sie droht im Wasserstrom abzudriften und durch ein großes Loch in der Kanalisation zu verschwinden.
Hurra, ich habe sie, will aufstehen, gleite aus und liege, wie ein krabbelnder Käfer, auf dem Rücken im Rinnstein. Dann schaffe ich es mich in dem kleinen Fluss herumzudrehen und aufzustehen. Vom linken Unterarm tropft Blut und vom rechten Schienbein tropft Blut. Dann spüre ich erst die Schmerzen der Schürfwunden, dann meine völlig durchnässte Rückseite.
Den in der Dunkelheit herabzischenden Blitz und den nachfolgenden Donner, empfinde ich wie Hohn und humpele die letzen par Meter zu meinem Wagen.
Zuhause angekommen ist der Versicherungsvertreter nicht mehr da und Don, ob meines jämmerlichen Anblicks, furchtbar erschrocken und will mich sofort ins Krankenhaus bringen. Tschaa tschaa, langsam, langsam, wehre ich sie ab, ziehe die nassen Klamotten aus und eine trockene Hose an. Dann reinige ich meine Blessuren mit Wasser und benetze sie anschcließend mit Alkohol.
70%tiger Sprit. Da kann sich jeder vorstellen, was der in den offenen Wunden für Schmerzen verursacht. Nach einigen Minuten klingen die Schmerzen aber ab und dann kommt meine „All - Zweck - Cortison – Wundersalbe“ zum Einsatz. Wieder hab ich Mühe den aufkommenden Tränenstrom zu unterdrücken.
Später gehe ich in Erwartung einer unruhigen Nacht schlafen und wache zu meinem Erstaunen am nächsten Morgen ohne jeglichen Wundschmerz auf.
Ja ja, wenn man schon so ein Trottel ist, wie ich und nicht gut genug aufpasst, muss man wenigstens eine gute Salbe im Haus haben.
Oder! Die Moral von der Geschicht, wenns regnet kauf Salami nicht.
fürs Lesen!
Werner aus Korat