Die Nacht der Nächte
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Im Männerhaus schnarchten die ersten bereits und ich musste mit dem letzten verbliebenen Schlafplatz irgendwo an der Wand vorlieb nehmen – zum Glück ist Wirat von sehr schmaler Statur...
Als größte Unruhequelle entpuppte sich der Junge mit der vergleichbaren Figur wie ich in dem Alter... Ständig pendelte er zwischen Frauen- und Männerhaus, bekam die knarrende Tür nicht zu und wuselte, bewaffnet mit einer Taschenlampe, zwischen den Schlafenden herum. Dann erwachte ich vom eigenen Schnarchen und konnte durch eine geschickte Rollbewegung, die allerdings von der Wand gebremst wurde, dem im Liegen ausgeführten Muay-Thai-Schlag von Wirat ohne bleibende Schäden ausweichen...
Nach fünf Stunden war die Nacht ohnehin vorbei, obwohl es draußen noch stockdunkel war, da Wirat und ein anderer Mann sich ankleideten (Wirat in kurzer Hose!) und durch die wieder mal geöffnete Türe ein Schwall kalter Luft herein strömte.
„Die wollen vielleicht joggen gehen und sich eine Lungenentzündung holen“, träumte ich vor mich hin, erinnerte mich aber plötzlich an die gestenreich vorgetragenen Worte der Ehefrau, dass in aller Herrgottsfrühe per Auto und zu Fuß der Kamm von Phu Chi Fa erklommen werden sollte. Dann wurde mir ein Gruß von der lieben Gattin vom jungen Burschen aufs Bett geschleudert – frische Wäsche zum Anziehen (weil sich das Gepäck im Frauenhaus befand). Mir blieb nichts anderes übrig, als mich dem allgemeinen Treiben anzuschließen. Vor dem Restaurant des Resorts warteten wir früh um Viere auf unser Fahrzeug...
vergleichbar mit diesem, nur die „Reling“ war deutlich niedriger.
Um die Steigungen im Ort Ban Rom Fa Thong und danach überhaupt zu bewältigen, musste der Fahrer Vollgas geben. In einer der Kurven rutschte ich halb von der Sitzbank und ahnte schon Schlimmes, die Thais lachten noch über den ungeschickten Farang, in der nächsten Kurve wurde ich endgültig von der Bank geschleudert und landete auf dem Boden des Pick-Up, zappelnd wie ein Käfer. Nur ein paar Zentimeter weiter und die Thailadies hätten mit Lachen aufgehört – vor Schmerzen (wenn ein 100 kg-Torpedo gegen das Schienbein kracht)...
Das Foto von der Rückfahrt bergab sieht harmlos aus – man stelle sich dies mal bei Vollgas in stockfinsterer Nacht berghoch vor...
Jeder mehrfach gedopte Radprofi hätte da seinen Drahtesel geschoben, auch bei Tageslicht...
Das war aber noch nicht alles! Die letzten gefühlten 500 Höhenmeter mussten zu Fuß bewältigt werden. Das flackernde Licht der Taschenlampen von Jungen der Bergstämme irritierte mehr, als das es den Weg erhellte, und sie konnten ja auch nicht überall sein!
Irgendwie schaffte ich den steilen Weg, ohne mir den Fuß zu brechen – im Gegensatz zu den fröstelnden Thais zwar nicht gerade durchgeschwitzt aber gut durchwärmt...
[size=85]wird fortgesetzt...