RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#16 von MadMovie , 12.07.2009 22:51

Wenige Kilometer vor Chiang Rai konnte ich aus dem Autofenster kurz einen Blick erhaschen auf den Tempel, der wie aus Eis oder Zuckerguss geformt wirkt, aber wir stoppten an der Stadtgrenze von Chiang Rai für einen Lunch.
Die Nudelsuppe war während der Fahrt über Thoeng inzwischen soweit verdaut, dass sie in den Serpentinen vor Phu Chi Fa und Doi Phamon nicht hin und her schwappte.
Zunächst dachte ich

Doi Phamon[/size]

wäre unser nächstes Nachtlager, aber ein wenig spartanischer war es dann doch...
Im Dezember 1970 kämpften hier Einheiten der thailändischen Militärpolizei gegen kommunistische Rebellen, jetzt ist es ein Agricultural Center der Regierung...









Solche Schnappschüsse aus dem Auto heraus sind mir allemal lieber, als diese gestellten:



Die Kinder harren hier den ganzen Tag aus, um Touristen zuzuwinken und für ein Fotoshooting 20 Baht zu kassieren – pro kurze Nase versteht sich...





Ich nehme mal an, der Gebäudekomplex in einem parkähnlichen Gelände dient vorwiegend zu Schulungszwecken – schade, dass ich kein Beamter im thailändischen Landwirtschaftsministerium bin...


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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#17 von MadMovie , 12.07.2009 22:54

So musste ich mit diesem Quartier, dem

Phu Chi Fa Resort[/size]

vorlieb nehmen



Der Ort am gegenüber liegenden Hang heißt übrigens nicht Phu Chi Fa, sondern Ban Rom Fa Thong





Und tags darauf: „Du kannst unbesorgt hin und her schwingen, Schatz, ich habe das Seil gerade mit einem Taschenmesser geprüft“, hustete ich.





Ich hätte mich den zockenden jungen Damen gerne als Wärmequelle für die Nacht angeboten, aber die am Seil schwingende phanraja hätte sicher etwas dagegen gehabt...



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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#18 von MadMovie , 14.07.2009 05:23

Allein unter Thais
[/size]
Nun mag der eine oder andere einwenden, MadMovie war – von den Ausnahmen abgesehen als sein Kumpel Tippel oder ein kanadischer Englischlehrer mit auf Tour war, immer allein unter Thais – aber diesmal unter verschärften Bedingungen!



Auf diesem Campingplatz wurden Männlein und Weiblein voneinander getrennt: Rechts das Frauenhaus, links das Männerhaus.



Wirat und der Quartiermeister verdecken den reich gedeckten Tisch – wie bei Männern üblich, dürfen Whisky, Sodawasser und Bier nicht fehlen, dazu Snacks und ein großer Teller Thai-Omelette...

Da sage noch einer, die Thais wären prüde: Immer mal wieder huschte eine Frau, nur mit einem Badetuch bekleidet, in das Männerhaus, um die Dusche im hong nam zu nutzen, weil die im Frauenhaus belegt war (leider keine Fotos; Wan hätte sicher etwas gegen die Ablichtung ihrer üppigen Rubens-Figur gehabt)...

Für die Thais sind Temperaturen um 10 °C ar...kalt – für mich wie ein Spaziergang im Oktober...
Gegen die Kälte hilft ein Lagerfeuer, welches Wirat und ich mit vereinten Kräften nach einigen Anläufen zum Qualmen brachten...



Diese Idee wurde von der thailändischen Jugend begeistert aufgegriffen, sei es, dass man bei uns Feuer holte, um ein eigenes in Gang zu setzen



oder es wurde gleich unseres mitgenutzt





„Löschwasser bereit halten, das Steak brennt an!“

Plötzlich waren alle verschwunden... Mal schnell ins Frauenhaus rein geschaut:
Karten kloppen war angesagt...
„Keine Sorge, tilak, ich habe gerade gewonnen!“


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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#19 von MadMovie , 15.07.2009 05:45

Die Nacht der Nächte
[/size]
Im Männerhaus schnarchten die ersten bereits und ich musste mit dem letzten verbliebenen Schlafplatz irgendwo an der Wand vorlieb nehmen – zum Glück ist Wirat von sehr schmaler Statur...
Als größte Unruhequelle entpuppte sich der Junge mit der vergleichbaren Figur wie ich in dem Alter... Ständig pendelte er zwischen Frauen- und Männerhaus, bekam die knarrende Tür nicht zu und wuselte, bewaffnet mit einer Taschenlampe, zwischen den Schlafenden herum. Dann erwachte ich vom eigenen Schnarchen und konnte durch eine geschickte Rollbewegung, die allerdings von der Wand gebremst wurde, dem im Liegen ausgeführten Muay-Thai-Schlag von Wirat ohne bleibende Schäden ausweichen...

Nach fünf Stunden war die Nacht ohnehin vorbei, obwohl es draußen noch stockdunkel war, da Wirat und ein anderer Mann sich ankleideten (Wirat in kurzer Hose!) und durch die wieder mal geöffnete Türe ein Schwall kalter Luft herein strömte.
„Die wollen vielleicht joggen gehen und sich eine Lungenentzündung holen“, träumte ich vor mich hin, erinnerte mich aber plötzlich an die gestenreich vorgetragenen Worte der Ehefrau, dass in aller Herrgottsfrühe per Auto und zu Fuß der Kamm von Phu Chi Fa erklommen werden sollte. Dann wurde mir ein Gruß von der lieben Gattin vom jungen Burschen aufs Bett geschleudert – frische Wäsche zum Anziehen (weil sich das Gepäck im Frauenhaus befand). Mir blieb nichts anderes übrig, als mich dem allgemeinen Treiben anzuschließen. Vor dem Restaurant des Resorts warteten wir früh um Viere auf unser Fahrzeug...



vergleichbar mit diesem, nur die „Reling“ war deutlich niedriger.
Um die Steigungen im Ort Ban Rom Fa Thong und danach überhaupt zu bewältigen, musste der Fahrer Vollgas geben. In einer der Kurven rutschte ich halb von der Sitzbank und ahnte schon Schlimmes, die Thais lachten noch über den ungeschickten Farang, in der nächsten Kurve wurde ich endgültig von der Bank geschleudert und landete auf dem Boden des Pick-Up, zappelnd wie ein Käfer. Nur ein paar Zentimeter weiter und die Thailadies hätten mit Lachen aufgehört – vor Schmerzen (wenn ein 100 kg-Torpedo gegen das Schienbein kracht)...



Das Foto von der Rückfahrt bergab sieht harmlos aus – man stelle sich dies mal bei Vollgas in stockfinsterer Nacht berghoch vor...
Jeder mehrfach gedopte Radprofi hätte da seinen Drahtesel geschoben, auch bei Tageslicht...

Das war aber noch nicht alles! Die letzten gefühlten 500 Höhenmeter mussten zu Fuß bewältigt werden. Das flackernde Licht der Taschenlampen von Jungen der Bergstämme irritierte mehr, als das es den Weg erhellte, und sie konnten ja auch nicht überall sein!
Irgendwie schaffte ich den steilen Weg, ohne mir den Fuß zu brechen – im Gegensatz zu den fröstelnden Thais zwar nicht gerade durchgeschwitzt aber gut durchwärmt...



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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#20 von MadMovie , 16.07.2009 05:38

Thailand aufs Dach gestiegen
[/size]
Endlich oben angekommen!



Gemeinsam mit geschätzten 3000 Thais harrte ich als einziger Farang der Dinge, die da kommen sollten...



Offenbar wartete man darauf, dass die Laoten die Sonne hoch schieben... Je nach Breiten- und vor allem Längengrad sind verschiedene Völker dafür zuständig (in Deutschland werden die Polen dafür verantwortlich gemacht, die das zwar langsamer, aber bisher ebenso zuverlässig erledigen...)





Riesengedränge am Fotoshooting-Point

Im Restaurant des Phu Chi Fa Resort sah ich zuvor fantastische Fotos von Sonnenaufgängen mit einem rotglühenden Felsen



Leider gelangen mir nicht so spektakuläre Fotos...


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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#21 von alex ( Gast ) , 16.07.2009 06:28

super , tolle Bilder ...... Gruß Alex

alex

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#22 von MadMovie , 17.07.2009 03:27

Danke, Alex!

 
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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#23 von MadMovie , 17.07.2009 03:30

Der Abstieg gestaltete sich dank des Tageslichts weitaus einfacher, als der Aufstieg





Und hier am Parkplatz noch einmal der berühmte Felsen aus der Nähe betrachtet



Bis heute weiß ich zwar nicht, warum der Sonnenaufgang über Phu Chi Fa an einem 7. Dezember etwas Besonderes sein soll, denn es ist ja nicht der Tag der Wintersonnenwende, wie wir Farang es nennen würden – aber es berichtete sogar das Thai-Fernsehen darüber (ich sah es im Hotel in Mae Sai).

Vor der Rückfahrt ins Resort bat ich die beiden Frauen, die sich neben den Fahrer zwängen wollten, inständig darum, mir den Platz zu überlassen – aus Sicherheitsgründen, damit niemand durch einen herum fliegenden Farang Schaden nimmt. Die Sorge war völlig unbegründet – wir schlichen die Straße im zweiten Gang herunter...

Nach dem Packen die bereits erwähnte Anekdote, wie Wirat verzweifelt versuchte, die außen und innen beschlagenen Scheiben mittels Scheibenwaschanlage wieder klar zu bekommen. Ich erklärte geduldig, dass es innen Kondenswasser aus der Atemluft der Mitreisenden ist und da Scheibenwischer wenig helfen...
Nach dem Frühstück im Resortrestaurant (im Preis von 50 Baht mit enthalten) ging es wieder die Serpentinen hinunter und während der Fahrt über Thoeng



versuchte ich, das typische Bild von Lanna, „Land der eine Million Reisfelder“ - ein Bauer erntet das Korn vor dem Hintergrund majestätischer Bergketten – fotografisch einzufangen.
Aber immer war irgendein Baum oder Telegrafenmast dazwischen. So richtig schafft dies wohl nur ein talentierter Landschaftsmaler...
Nächster Stopp war dann wieder ein paar Kilometer vor Chiang Rai...


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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#24 von MadMovie , 20.07.2009 04:44

Ich wollte dieses Kapitel eigentlich „Die schönste Toilette Thailands“ nennen, aber dies schien mir dem

Wat Rong Khun[/size]

nicht angemessen. So dachte ich zunächst, es handele sich um einen goldenen Tempel, den man daneben gestellt hat.



Es ist tatsächlich ein Toilettenhäuschen!



Daneben gab es aber noch etwas zu Bestaunen





Wat Rong Khun ist das Lebenswerk des Malers Chalermchai Kositpipat, der seit 1998 daran bauen läßt und längst noch nicht fertig ist. Leider sind im Innenbereich keine Fotos erlaubt.



Wer in der Gegend um Chiang Rai ist, sollte es sich unbedingt ansehen!





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RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#25 von alex ( Gast ) , 20.07.2009 06:28

aha ...... Madmovie

nun habe ich das weiße Wat gesehen ................... sehr guter Beitrag

alex

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#26 von Mex ( Gast ) , 20.07.2009 08:24

Moin, sehr schoener Betrag- Bericht- Bilder.

Bitte weiter so.

Danke.

Mex.

Mex

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#27 von manfredo ( Gast ) , 20.07.2009 09:54

Hallo,

ja sehr schöne Aufnahmen und Reportage.
Eine Frage: Warum weiße Wat?
Auch wir hier in Nan haben eines.[attachment=1]Bild 003.JPG[/attachment][attachment=0]Bild 013.JPG[/attachment]
Manfredo

Angefügte Bilder:
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 Bild 003.JPG   Bild 013.JPG 
manfredo

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#28 von alex ( Gast ) , 20.07.2009 10:10

It looks like a Wat in the snow

alex

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#29 von Mex ( Gast ) , 20.07.2009 20:38

Ich denke mal, dass es sich um dieses Wat handelt.

http://www.thaichimes.com/white-temple-wat-rong-khun/

Sehr interesant ist die Geschichte dieses Wat's.

Gruss Mex.

Mex

RE: Von Chaiyaphum nach Lanna - Thailand aufs Dach gestiegen

#30 von MadMovie , 21.07.2009 01:27

Also sollte ich auch mal einen Besuch in Nan erwägen...Nette Leute, weißer Tempel...

 
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