Zitat von jochen53
Zitat von expat
Das Verdauungssystem des Menschen war bereits voll entwickelt, als der Mensch lernte, das Feur zu beherrschen und Fleisch zu garen. Rohkostfanatiker behaupten also nicht ganz zu Unrecht, dass jegliche gekochte und verarbeitete Nahrung entwertet ist, so dass die normale zivilisierte Nahrung im Grunde ein Notprogramm darstellt. Die Zivilisationskrankheiten sind demnach dann eine Folge davon.
Ja, damals gab es keine Zivilisationskrankheiten und es war sowieso alles besser. Allerdings ist da kaum jemand, trotz der superdupi-gesunden Ernährung, älter als 25 geworden.
Was gerne übersehen wird: Früher war in den nichttropischen Zonen Fleisch und Fisch die einzige Proteeinquelle, die man durch räuchern, einlegen usw. für den Winter haltbar machen konnte. Von wegen früher waren alle Vegetarierer.
Ich sprach da von einer Zeit von vor etwa 40.000 Jahren. Wenn da jemand tierische Produkte zu sich nehmen wollte, dann musste er sie roh essen. Ich ziehe da ja noch keine Schlüsse, wie du offensichtlich vermutest. Es ist erwiesen, dass noch längst nicht alle Stoffe und Prozesse erforscht sind, die mit der Verdauung zusammen hängen. Kollath hat zumindest an Ratten nachweisen können, dass ein Tier degeneriert und eingeht, wenn es mit allen Stoffen und nur mit denen versorgt wird, die bisher bekannt sind, bzw. zu seiner Zeit bekannt waren. Sobald Vollwertnahrung verabreicht wurde, konnte Heilung erreicht werden. Weißer Reis, Weißmehl und Zucker z.B. sind keine Vollwertnahrung und hinterlassen ihre Spuren, weil sie in solchen Mengen genossen werden.
Es ist ja das Verdauungssystem, mit dem wir heute noch leben, nicht speziell für den Menschen entwickelt worden. Er hat es ja von seinen "halbtierischen" Vorfahren übernommen. Und die haben ganz bestimmt nicht gekocht. Natürlich ist die Natur flexibel. So hat sie Notprogramme entwicklet: den Notstoffewchsel für den modernen Menschen, der es liebt seine Nahrungsmittel zu entwerten und die Neurose für den modernen Menschen, der durch die frühe Entwicklung seiner Selbstwahrnehmung zu Traumata und Verdrängung gezwungen wird, um zu überleben.
So nimmt der Mensch auch nicht wahr, dass Fleisch nicht Lebenskraft gibt, sondern Kraft raubt. Schon daran ersichtlich, dass es im Gegensatz zu gesunder Nahrung eher belastet und müde macht. Es scheint aber möglicherweise so zu sein, dass wir nicht so sehr unter dem leiden, was wir fälschlich (Umweltgifte) zu uns nehmen, sondern an dem, was wir nicht zu uns nehmen (Mineralien, Vitamine und andere Spurenelemente und Vitalstoffe.) aufgrund entwerteter und raffinierter Nahrung.
Sicher ist es denkbar, dass ganz frühe Falschernährung in der Geschichte der Menschheit gar nicht zum Tragen kam, weil die Lebenserwartung aufgrund der verschiedensten Umweltfaktoren recht gering war. Darum ist diese Diskussion für mich auch nicht von erheblicher Bedeutung. Viel wichtiger sind mir da schon meine Erfahrungen und prinzipiellen Einsichten.
Zitat von jochen53
In unserer heutigen Nahrung sind jede Menge künstliche Stoffe drin von denen wir nichts wissen oder ahnen. Offenbar ist zumindestetens ein Teil davon gut für uns... Ich persönlich bevorzuge jedenfalls die heutige Ernährungssituation...
Welch hübsche Verdrehung derTatsachen. Aber immerhin: Noch haben uns die vielen kleinen unbekannten modernen künstlichen Zusatzstoffe nicht umgebracht. Und natürlich bevorzuge ich auch die moderne heutige Nahrung, denn ich kann sie so einrichten, wie sie mir sinnvoll erscheint. Das bedeutet: So wenig wie möglich an den Grundstoffen verändern.