Vielleicht ist dies auch für einige interessant.
Veränderungen im persönlichen Lebensumfeld haben ergeben, daß ich mein Leben nicht mehr so wie bisher gestalten kann. Die Veränderungen machen es unmöglich weiterhin in Thailand zu leben. Es bleibt nur die Rückkehr nach Deutschland.
Beruflich sieht es für mich alten Knacker gar nicht mal so schlecht aus, einen Vorstellungstermin habe ich schon, weitere folgen sobald eine deutsche Anschrift vorliegt. Aus den Reaktionen auf meine online-Berwerbungen kann ich ersehen, daß die thailändische Anschrift ein Manko darstellt, nicht aber der Aufenthalt in Thailand.
Nun die schlechte Nachricht für alle aufrichtigen Deutschen, ich werde Leistungen zur Grundsicherung beantragen und somit zu einem verunglimpften Sozaischmarotzer werden (wenn auch nicht für lange).
Mein mir verbliebenes Vermögen reicht nicht für einen Neustart alleine aus. Meine Firmenanteile sind seit meiner Ankündigung nach Deutschland zu gehen praktisch auf Null gefallen, die Firma wird nun liquidiert. Haus und Grundstück gehören mir sowieso nicht, aber der Verkauf würde auch die Kosten nicht reinbringen, selbst wenn ich über den Erlös verfügen könnte. Das Haus wird nun von der Polizei treuhänderisch verwaltet und wenn möglich vermietet. Die Mieteinnahmen gehen auf ein Sperrkonto meiner Tochter (falls es überhaupt welche gibt). Einige der Werkzeuge werden verkauft (hoffentlich) und auch diese Einnahmen gehen auf das Sperrkonto.
Mit den Regelleistungen kann ich wirklich keine großen Sprünge machen, aber es hilft mein bischen Geld weiter zu strecken, bis ich einen Job habe.
Im Gegensatz zu früher gibt es nun Freigrenzen für Vermögen. Je abgeschlossenem Lebensjahr und Person im Haushalt 150,00€ (wer 48 Jahre alt ist hat einen Freibetrag von 7.200,00€) und Kinder unter 17 Jahren einen Freibetrag von 3.100,00€. Damit bleibt sogar alles was ich noch habe unterhalb dieser Grenzen. Auch ein Fahrzeug, welches einen Wert von 7.500,00€ nicht übersteigt, darf man nun besitzen, ohne es veräußern zu müßen.
Aber vor den Erhalt der Leistungen haben Gott und die Regierung den Schweiß gesetzt. Es sind Unmengen an Formulare auszufüllen, die meisten glücklicherweise im Internet erhältlich. Würde ich meine Stundensätze zugrunde legen, so würde (wenn man es bezahlte) der zeitaufwand zum Ausfüllen alleine schon für 2-3 Monate Regelleistungen ausmachen. Aberso rechnen die ja nicht . Trotz aller Vereinfachung (angeblich) steht mir noch eine Menge Lauferei bevor.
Glücklicherweise werde ich eine komplett möbilierte Wohnung bekommen und das auch noch in dem Haus, in dem ich meine Kindheit verbrachte.
Für die Rückkehr benötigte ich ein Konto in Deutschland bevor ich zurückkehre, da es sonst Probleme beim Rücktransfer vom hiesigen Konto geben könnte (persönliche Anwesenheit ist immer besser).
Nach langer Suche habe ich eine Bank gefunden, bei der ich ein Konto in Deutschland vom Ausland aus eröffnen konnte. Dazu benötigte ich nur eine Unterschriftbeglaubigung durch die Botschaft oder Konsulat.
Die Überweisung von Thailand nach Deutschland war innerhalb von 24h (abzüglich des Wochenendes) vollzogen. Komisch der umgekehrte Weg dauerte immer viele Tage und gelegentlich auch Wochen.
Zum Abschluß möchte ich noch sagen, daß ich nicht in dem Gefühl als Looser zurückgehe:
1. Ich bin nicht hierher gekommen, um mir hier eine Existenz aufzubauen, sondern einfach hängengeblieben.
2. Es gab sowieso schon eine Absicht Thailand zu verlaßen und ich habe auch gemütlich darauf hin gearbeitet. Nur die Umstände, die sich ergaben, haben dies erheblich beschleunigt.