… Siggi, ist das nicht etwas zu einfach, einem mit den im Großen & Ganzen landestypischen Gegebenheiten auf der tiefen Pampa, kritisierenden Farang vorzuhalten:
Zitat
„…wenn man na klar als ausländer hier nur rumhängt und nur über alles motz bleibt man besser wo man hergekommen ist. …“
Schließt man(n) dann nicht selbst die Augen vor der tatsächlichen Realität, den wahren Gegebenheiten….
Sicher, mir gefällt es nach über 20 Jahren hier in diesem furchtbarschönen Land noch immer, sehe jedoch alles mit sehr wachen & klaren Augen… lebe allerdings in der Gewissheit, dass ich hier an nichts auch nur ansatzweise etwas zu ändern vermag….
Aber meine beiden Töchter werden ausschließlich in meinem (unserem, denn mein Engel hat sich weiterentwickelt) Sinne mit der Realität des gesamten Sozialgefüge vertraut gemacht, in der Hoffnung, dass sie später nicht zu kriechenden Untertanen der gottgleichen Beamtenschaft mutieren….
Sie werden aufrecht jedes staatliche „Office“ betreten und verlassen!
Zitat von Rong Kwang
Das Landleben Hatt auch seine Vorteile …
…. den wer seine mauer umsich rum aufbaut wird nie teil des Dorfes
" ich will nicht teil des Dorfes werden " nun dann bleibt er besser in der anonymen Großstadt …
… nun auch hier kann ich Dir, @Rong Kwang nur bedingt zustimmen!
Aufgewachsen bin ich einst auf einem richtigen „Kuhdorf“, kenne also das landläufige Landleben aus dem FF, meine Großeltern betrieben eine Landwirtschaft, kann also behaupten die Vor- & Nachteile eines dörflichen Lebens eingehend zu kennen.
Aber kann man(n) das „Landleben“ hier in Thailand auch nur ansatzweise mit dem in Deutschland vergleichen?
Ich denke nein, denn es gibt in der gesamten Sozialstruktur ganz erhebliche Unterschiede, es fängt nicht nur bei der Bildung an sich an, sondern auch schon an der nicht ausreichend genossenen Erziehung innerhalb der Familien.
Die Jungs, Machos der Familie, die Mädchen nach wie vor als „Arbeitstiere missbraucht“!
Als ich „damals“ raus auf die Pampa kam, war der Unterschied zum Leben in der ca. 40 km entfernten kleinen Provinzstadt kaum viel anders, halt der tägliche Marktplatz, wohin man(n) fuhr, wenn man(n)/Frau etwas benötigte… was es mal ausnahmsweise nicht in den klitzekleinen Händlershops im Dorf gab…
Alles was heute das Herz begehrt, bekommst Du inzwischen in jeder Provinzhauptstadt, „damals“ … Brot, Butter, Wurst …Pustekuchen…
Auch die Grundstücke innerhalb der Dorfgemeinschaft waren rundum offen und wurden je nach belieben von allen Dorfbewohnern für mögliche Abkürzungen benutzt., was allerdings auch bedeutete, das Grundstück glich stellenweise einem Müllplatz, denn jeder ließ fallen oder warf weg, was er gerade nicht mehr benötigte und beim überqueren unseres Grundstückes in der Hand hatte…
Deswegen kann ich auch ansatzweise die Schilderung in der Mail meines Freundes nachvollziehen….
Andeutungsweise ggf. mittels Bambusstangen waren „Einfriedungen angedeutet“!
Ich hatte das Glück, konnte auf ein recht schönes Grundstück der Familie zurück greifen, wo ich unser erstes Haus erbauen ließ.
Nach wenigen Monaten Leben dort in dieser „offenen Gemeinschaft“ hatte ich von dem allem genug und begann rund um unser Anwesen eine Mauer mit einer großen Zufahrt zu errichten.
… tja, und dann begann das erste Problem, wo sich meine damalige Frau mit ihrer Familie auseinandersetzen musste.
Denn die Mauer teilte unser Grundstück von dem des Schwiegervaters, welcher keine Mauer – wegen der Landgeister (!!) – zwischen seinem Anwesen und dem unserem haben wollte.
Die von uns beauftragte Baukolonne erschien und errichtete recht zügig eine ca. 2 m hohe Einfriedung um 3 Seiten … als es daran ging, die Seite zwischen „uns“ und den Schwiegereltern ebenfalls zu schließen… verzögerten sich die Arbeiten zusehends…. Es kam von mir zu einem Ultimatum, entweder die Mauer wird errichtet oder ich bin im Nu weg …. Nach langem Hin & Her einigten wir uns, dass ich einen extra Durchgang für die „Geister“ offen ließ, eine abends abzuschließende Gittertür!
Erst jetzt gelang es mir, unser Anwesen mit Gartenanlage pp. zu einem der schönsten Anwesen des ganzen Dorfes zu machen….
Es hatte aber vorher wirklich Nerven gekostet, deren Folgen ich Jahre später dann doch in unerfreulichem Maße zu spüren bekam!
… aber @Rong Kwang, „Teil des Dorfes“ wurde ich dann doch, denn wenn der „Farang“ in das schäbige Dorf-Restaurant mal zum Essen ging, war innerhalb von 10 Minuten das „Restaurant“ voll besetzt, denn ein Jeder „fraß und soff „ auf meine Kosten…
Hinzu kam, dass meine damalige Frau mit dem landesüblichen Geldverleih-Geschäft anfing, „IHR“ Ansehen raketengleich hochschoss und ich schon befürchtete, es dort zu einem mehrfachen Millionär zu bringen …..
Ich verließ nach Jahren dieses heute noch ohne Telefonleitungen befindliche Pampa-Dorf frohen Herzen und um viele Lebensweisheiten klüger … ging wie ich einst gekommen war… mit einem großen Koffer und Zurücklassung von "meinem einstigen Hab & Gut", sowie mind. 1 Millionen Baht Außenstände aus dem „Schwarzen-Kreditgeschäft“… einer einstigen Ehefrau
Heute noch versucht meine Ex-Frau Außenstände einzutreiben und hat gerade in diesen Tagen einen dies bzgl. Termin vor dem Gericht der Provinzhauptstadt laufen…
Daher kann ich ohne großspurig zu sein sagen, es gibt nichts Menschliches, was mir in meinen langen Jahren hier im Lande fremd geblieben ist.
Ich habe Höhen & Tiefen durchschritten, man(n) glaubt es kaum ….
Wie ich lange Jahre dort in dieser geistigen Einöde eines Pampa-Dorfes überlebte, schildere ich vielleicht später in einem völlig anderem Zusammenhang….
Eines muss ich allerdings anmerken „heute“, tja, heute ist zum Teil hier im Lande vieles anders… auf der Pampa auch