RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#76 von Somprit , 30.11.2010 08:41

... natürlich hängt eine solche "Vereinsamung" von jedem selbst, seinem geführten Leben in/auf der Pampa ab, aber ich sehe ständig solche traurigen Lebensbilder, wobei es sich meist um ältere Männer, also bedeutend älter als Du, MooHo, handelt!

Auch kannst besonders Du deine damalige Situation HIER nicht mit denen hier in den Tag hineinlebenden "Brüdern" vergleichen ...
Bei Dir, wie sicher auch bei anderen deiner Altersklasse, waren die Grundbedingungen völlig anders gelagert.

Siehe dir "die Maße der alten Brüder" hier an, welchen Lebenssinn sehen SIE eigentlich in IHREM alltäglichen Trott ... jeder Ausritt mit dem oftmals vorgeschobenen Damenroller wird schnell zu einer Flucht in die Einsamkeit der Natur ... auch dies sehe ich als Selbstbetrug an

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#77 von MooHo ( Gast ) , 30.11.2010 10:01

somprit, ich stimme dir prinzipiell zu, wollte aber nur auf die generalisierung hinweisen. Ein bischen differenzierter sollte man die Expats schon sehen.

Auch bei den Älteren gibt es durchaus Unterschiede. Ein paar habe ich kennengelernt. Die haben auch lange daraufhin gearbeitet und waren sich im Klaren, wie sie ihre Zeit verbringen werden. Und alle haben einen großen Bekanntenkreis in der Thaigemeinschaft, meist durch vorherige Arbeit bedingt.

MooHo

RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#78 von Somprit , 30.11.2010 10:47

Zitat von MooHo
Auch bei den Älteren gibt es durchaus Unterschiede...
... Die haben auch lange daraufhin gearbeitet und waren sich im Klaren, wie sie ihre Zeit verbringen werden. Und alle haben einen großen Bekanntenkreis in der Thaigemeinschaft, meist durch vorherige Arbeit bedingt.



... und das genau ist der Schnittpunkt: "... meist durch vorherige Arbeit .....!

Aber wie sieht es mit den als KSK eingeflogenen aus ... sie vereinsamen, versauern, ertränken ihren Kummer im Suff, fahren tagein-tagaus auf ihren Rollern durch die Weiten ihrer mehr oder weniger interessanten Gegend, sitzen an belebten Straßenkreuzungen, gar der "Braunen Gilde" herum - ja, auch ich habe diese stundenlangen Sitzungen an so einem "Police-Posten" verbracht, gar beim einsammeln der vorbeifahrenden Lkw-Fahrern geworfenen 5-Baht-Stücke & mehr geholfen - ... um sich am Tagesende zu fragen: Was habe ich heute nur geistvolles-sinnloses gemacht ....

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#79 von Waitong ( gelöscht ) , 30.11.2010 12:17

Zitat von MooHo


Ob und wie eine Vereinsamung stattfindet, hängt von jedem selbst ab. In meiner Zeit hatte ich nicht das Gefühl zu vereinsamen. Auch ohne Farang-Kontakte hatte ich genügend soziale Kontakte...



Das sehe ich ebenso. Es ist natuerlich von grosser Bedeutung wo man seinen Lebensmittelpunkt waehlt.

Daher bin ich mit Bangkok sehr zufrieden auch wenn ich ganz gerne eine Haeuschen in Hua Hin haette, aber das muss nicht sein.

Wie auch immer, wenn wir in BKK vor die Tuer gehen ist das pralle Leben da, es gefaellt mir in einer so quirligen Metropole zu leben und dann wieder in die Stille unseres Heims, mit Vogelgezwitscher ein zu tauchen.

Die Abwechslung macht's.....wir waren eben 3 Stunden ausser Haus und werden den Rest des Tages gemuetlich zu Hause verbringen.

Vielleicht geht es Donnerstag oder Freitag einen halben Tag an's Meer ...

Waitong

RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#80 von MooHo ( Gast ) , 30.11.2010 14:47

Zitat von Waitong


Es ist natuerlich von grosser Bedeutung wo man seinen Lebensmittelpunkt waehlt.




Wo der Lebensmittelpunkt steht, spielt sicherlich eine Rolle. Noch wichtiger aber ist, daß man sich abkapselt und Ghettoisiert. Je weiter die Kontakte gefächert sind (und insbesondere nicht nur auf "Landsmänner" bezogen), desto geringer ist ein Vereinsamungsrisiko.

Ich nehme mich mal wieder als Beispiel (nein nicht um mich aufzuspielen, so kann ich nur mir auf die Füße treten und keinem Anderem).
Beruflich bedingt landete ich in Lampang. Das von der Firma gemietete Haus war mitten in der Stadt. Die kleine Nebenstraße hieß dann Soi Farang, nicht weil dort nur Farangs lebten, aber halt viele. Die Bewohner der Strasse waren sehr gemischt, vom Eigentümer eines bekannten Kollege bis zum kleinen Krauter. Später kamen auch ein paar Lehrer dazu, als das Projekt abgeschlossen war und ein paar der Farang abzogen. Das nachbarschaftliche Verhältnis war sehr gut. Durch die Nähe zur Hauptstrasse lernte ich auch viele der Geschäftstreibenden dort kennen und mit einigen verbindet mich ein freundschaftsliches Verhältnis auch heute noch.
Als ich dann zur Absicherung der familie einen festen Standort suchte, wählte ich eine andere kleine Strasse, kein geschlossenes Moo Ban. Auch hier wurde ich in der Nachbarschaft (diesmal rein Thai) sehr freundlich aufgenommen. Wir saßen häufig zusammen (mal hier mal dort) und redeten über Gott und die Welt. Die Nachbarn passten auf unser Haus auf, wenn wir mal weg waren, so wie wir auf deren Häuser ein Auge warfen, sie bekamen unsere Schlüssel, wir deren. Mein Haus selbst war offen, keine hohen Mauern, und wir bekamen auch häufig Besuch. Natürlich wurde in der Soi auch gerne gefeiert.
Mit den deutschen Expats hatte ich all die Jahre nur wenig Kontakt. 2-3 kamen mich besuchen und ich besuchte die auch. Aber der Kontakt war nicht so intensiv. Auch blieb ich von den regelmäßig stattfindenden Treffen fern. Gerade dort wurden Animositäten gepflegt und auch in offene Feindschaften umgewandelt. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß man sich über mein Verhalten das Maul zerriß, war das Fernbleiben von der deutschen Gemeinschaft doch der einzige Angriffspunkt. Aber so kam ich mit den Leuten zurecht, wenn ich die mal einzeln traf.
Ein paar wenige haben es ähnlich gemacht, ältere wie jüngere. Es ist wirklich wichtig, daß sich ein Netz von Kontakten aufbaut und nicht nur zu Landsleuten. Sprachkenntnisse sind äußerst hilfreich, aber nicht unbedingt ein KO-Punkt. Meine rudimetären Thai-Kenntnisse konnte ich mit "Händen und Füßen" sowie englischen Sprachbrocken aufmotzen. Eine Verständigung war durchaus möglich. Selbst auf Ämter, wo es doch aufs Detail ankam, ging es häufig gut. Wenn nicht, konnte ich immer jemand anrufen, der dann dem Beamten was erklärte.

Was somprit wohl eher meint, sind diejenigen, die sich falsche Vorstellungen gemacht haben. Die dann aber nicht das dasein pragmatisch akzeptiert haben, oder wieder weg gegangen sind. Um nicht das gesicht zu verlieren (komisch in der dieser Beziehung haben sie sich Asien schnellstens angepaßt) lügen sie sich selbst und anderen vor, wie gut es ihnen geht. Aber statt aus sich heraus zu gehen und Kontakte zu suchen (ja da wäre das Risiko, daß ein anderer die Lebenslüge durchschaut), kapseln sie sich immer ab. Die Flasche wird noch vor dem Internet zum besten Freund. Ist dann die Hemmschwelle gesenkt, wird denen im Internet mal klar gezeigt was für erbärmliche Wichte die seien und welch großer Hecht man selbst ist.

Die Stammtischidee ist im Grunde nicht schlecht. Der Fehler aber ist es den auf Deutschsprachige zu begrenzen. Je mehr verschiedene Leute zusammenkommen, desto vielfältiger werden die Themen und Informationen, desto größer wird auch der Horizont.

MooHo

RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#81 von Binturong , 03.12.2010 11:10

Was dabei auch beachtlich ist, ist dass du da in der Pampa, abgeschieden von der Außenwelt, sitzt, hast ein Wesen auf deiner Schulter von dem du nur den Namen „Bubi“ kennst aber sonst auf keinerlei Wissen oder Erfahrungen auch in der näheren oder weiteren Umgebung über diese Tierart Gibbon bekommen kannst.
Was frisst ein Gibbon? Wie verhält er sich in „Gefangenschaft“? Was braucht er dazu, dass es dort auch lebenswert wird zu leben?
Wie verhält er sich mit anderen Haustieren? Vor welchen Krankheiten muss ich mit ihm besonders acht geben?
Kann man ihm eine normale Hunde- Katzenmedizin auch geben oder geht er daran zu Grunde? Braucht er Impfungen und wie viel davon?
Das sind ja nun jetzt nur einige wenige Fragen, die mir gerade schnell mal eingefallen sind. Sind und waren sicherlich noch hunderte mehr.

Fragen die keiner von uns weiß und auch kein Tierarzt in deiner dortigen Nähe gewusst hatte. Da bin ich mir sicher.
Bei dir damals so wie heute auch, gab es ja kein Internet wovon du dir diese Infos ergoogle´n oder auch bei Speziallisten hättest nachfragen können.
Wo und wie hattest du dich schlau gemacht?

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#82 von Somprit , 03.12.2010 20:36

... tja lieber Binturong, viele Fragen, keine Zeit zur Antwort ... habe völlig überraschend für 2 Tage Besuch bekommen ... somit Geduld bis 5.(?)12.

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#83 von Somprit , 04.12.2010 22:31

... nun , heute kann ich mir die Arbeit ersparen, so einige Deiner im Raum stehenden Fragen zu beantworten, Tante GOOGLE wird das für jeden Interessierten sicher gerne erledigen

Ich hatte damals bereits eine sehr umfangreiche Bibliothek dort stehen, so allerlei Bücher, u.a. auch Lexika, oder Brehms Tierleben ..., zudem, der Gibbon gehört der Gattung der Menschenaffen an ... ich hatte bis dato selbst 4 Kinder gezeugt, heranwachsen sehen, stand also vor keinem unlösbaren Problem ... ich gab den Babys die Zuwendung, die Fürsorge & Pflege wie meinen 4 Menschenkinder ... auch der Tierarzt wurde regelmäßig konsultiert ... geschockt war ich allerdings, als unser gemeinsamer Europa-Flug anstand, er mir riet, Bubi unter die Wirkung von Schlafmitteln zu setzen .... ich machte es - wie man(n)/Frau ja nachlesen kann - nicht ... verbrachte lieber über Stunden auf der Toilette des Flugzeugs....

Und mit unserem damaligen weißen Spitz freundeten sie sich alle 3 an, sie waren des Tags über ja innerhalb unseres Anwesens unter meiner Aufsicht völlig frei, ... bis auf die Umfriedungsmauer und keinen Sprung weiter ....nur des Nachts eingesperrt ...

Erst mit ihrer Geschlechtsreife befanden sie sich in einem sehr großen fast natürlichem Gehege, mit Baumbewuchs ... denn mit der Geschlechtsreife wurden sie SEHR gefährlich ... und die Reißzähne wollte ich trotz aller Gefahr nicht ziehen lassen... dafür manchen Biss in Kauf genommen und stets mit einer Wasserpistole in das Gehege!

Wenn du dann mal von einem wegen Eifersucht angegriffen wurdest, reagierten die beiden anderen in gleicher Art, sprangen dich an, meist von hinten....... da konnte dich nur Wasser retten


So, morgen Abend geht es mit der eigentlichen Geschichte dann weiter .....

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#84 von Colo , 06.12.2010 21:45

Super @Somprit. Richtige Spannung kommt auf nach dem letzten Beitrag. Verrückte Welt, die Welt der Liebe.
Gute und kurze Ablenkung von 'anders gewichteten Themen'....

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#85 von phumphat , 07.12.2010 13:12

@Somprit,
deine Geschichte liest sich wie ein Krimi.
Bin schon sehr neugierig wie es weiter geht.

phumphat

oh Verzeihung, habe übersehen, das mein Beitrag nicht hier her gehört,
sondern in den Thread Kommentare............bitte den Adm. dies zu verschieben.

 
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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#86 von Binturong , 08.12.2010 00:29

Zitat
Es würde jetzt zu langatmig und zu weit führen, diesen Guerilla-Kampf hier weiter auszuwalzen, jedenfalls zog er sich über 3 Jahre hin, Jahre, in denen ich ein Leben unter sehr starker Stressbewältigung zwischen Pampas : Stadt, Mia-Luang : Mia-Noi führte



Aber aber Somprit. Du kennst doch das Sprichwort:
Geteiltes Leid, ist halbes Leid.

Lass uns doch ein wenig von deiner Last mittragen.

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#87 von scubath , 08.12.2010 21:43

ich kann jede sekunde deiner geschichte mit empfinden. und die tatsache das es da um das reale leben geht macht es noch spannender.
gib uns mehr

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#88 von Somprit , 09.12.2010 07:18

... nun dann, ... zum 3. Advent kommt nicht nur die 3. brennende Kerze sondern auch der Schlussakkord, ein Resümee

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RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#89 von sarohu ( Gast ) , 09.12.2010 22:18

Zitat von Somprit
14 Tagen Strafhaft, ausgesetzt für 1 Jahr zur Bewährung



... anscheinend gibt es da keine Probleme mit dem "Daueraufenthalt" im LOS !? Dachte eigentlich als Farang darf man sich hier strafrechtlich rein gar nichts erlauben um nicht zur "unerwuenschten Person" zu mutieren?

bin auf den weiteren Fortgang gespannt......

sarohu

RE: Kommentare zu "Flucht aus der Pampa"

#90 von Somprit , 10.12.2010 08:08

... nun Du weißt doch auch: Alle sind gleich... manche allerdings „gleicher“..., zudem ist der Begriff des „doppelten Standards“ ja besonders in diesem Jahr sehr deutlich ausgespielt worden... oder sagen wir mal: Ich hatte einfach Glück ...

Aber Du wirst sehen, es blieb nicht bei nur 14 Tagen ... die wurden aufgestockt...

Ich würde keinem raten den Versuch zu unternehmen, auszuloten, ab/mit welcher Strafe man(n) das Land verlassen muss!
Ich würde es mir heute 3-x überlegen die Hand an einen Freien zu legen ... wenn es keine 110-%-ige Notwehrhandlung ist!

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Flucht aus/von der Pampa.....
Der fesche (schöne)Heinz

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