RE: Armes Deutschland

#181 von Tango , 03.01.2012 13:17

Und wieder zurück zu Wulff und seinem Verhalten in der Kredit-Affäre

Wie ein Landrat in Osnabrück

Sein dreistes und gleichzeitig naives Agieren in der Affäre zeigt, dass dieses Amt für Wulff zu groß ist.
Hier geht´s weiter, wem es interessiert:
http://www.sueddeutsche.de/politik/wulff...rueck-1.1249117

Klare Worte des Kommentators, wie ich meine.

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RE: Armes Deutschland

#182 von Somprit , 03.01.2012 14:14

... nun ja, mal abwarten, wie lange der im taumeln begriffene, ach so große-möchte-gern-Bundespräsident es noch auf der Bühne aushalten wird.... es sind Politiker wegen anderen "Nichtigkeiten" zurückgetreten... ER sollte sich daran ein Beispiel nehmen.... ABTRETEN

...denn ein Bundespräsident, welcher einen derartigen Mist (Drohungen) auf Band spricht , gehört eigentlich in die Klapse ... aber nicht in das Präsidentenamt

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RE: Armes Deutschland

#183 von MooHo ( Gast ) , 03.01.2012 17:54

Zitat von Somprit
... nun ja, mal abwarten, wie lange der im taumeln begriffene, ach so große-möchte-gern-Bundespräsident es noch auf der Bühne aushalten wird.... es sind Politiker wegen anderen "Nichtigkeiten" zurückgetreten... ER sollte sich daran ein Beispiel nehmen.... ABTRETEN

...denn ein Bundespräsident, welcher einen derartigen Mist (Drohungen) auf Band spricht , gehört eigentlich in die Klapse ... aber nicht in das Präsidentenamt



Ist dieser Bundespräsident nicht vielleicht ein typischer Vertreter der regierungspartei? Und wird nicht deshalb gerade der Rückhalt durch die Kanzlerin zugesichert?

Frau Merkel hat ja nun schon zum zweitenmal in die Scheiße gegriffen. Aber das wird wie schon zuvor einfach an ihr abperlen.

Was Wulff zu einer immensen Peinlichkeit macht, sind die folgenden Fakten:

Er selbst versuchte sich am Saubermannimage und als Demagoge wie er vehement auf ähnliche Fehlverhalten hin und forderte Konseuenzen. Nun hat er sich selbst ein paar Vorteile verschafft und will nicht wahrhaben, daß er genau dasselbe A...ch ist, wie die anderen. Hätte er damals im Landtag gesagt, daß er einen Privatkredit erhalten hat, wäre es sicherlich glimpflicher verlaufen. So aber versuchte er es zu verbergen, was sicherlich den Versuch einer Einflußnahme auf ihn darstellen könnte.

Daß er aber dann auch die Pressefreiheit, die doch für ihn das höchste Gut sei, in seinem Fall als nicht existent ansieht, macht das Fass voll.

Er ist nicht der Bundespräsident, sondern hat das Amt inne. Auch als Privatperson muß er sich bewußtsein, daß er so handeln muß, wie es dem Amte zukommt.

Außerdem braucht er sich keine Sorgen machen, auch wenn er zurücktritt, er wird seine Bezüge bis zu seinem Lebensende weiterhin erhalten, dazu noch Dienstfahrzeug und Personenschutz.

MooHo

RE: Armes Deutschland

#184 von Somprit , 03.01.2012 18:16

... wie soll der gemeine Wähler vor solch einem B-Präsidenten Achtung haben, dass damit die bereits vorhandene Politik-Verdrossenheit überhand nimmt, man(n) diese raffgierige Bande von Politikern gerne in einen Sack stecken würde (zumindest ich) um auf sie drauf zu prügeln, wer will einem dies verdenken

Nur bemerkenswert, dass sich diese FDJ-lerin im Moment doch sehr bedeckt hält....

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RE: Armes Deutschland

#185 von illuminati , 03.01.2012 20:01

Zitat von Somprit

Nur bemerkenswert, dass sich diese FDJ-lerin im Moment doch sehr bedeckt hält....



das ist ein klassisches Drehbuch siehe -->http://www.youtube.com/watch?v=ruAqul1jPlw - die Frage ist, wer ist das Kätzchen

oder anders formuliert - von was soll uns dieses Schauspiel ablenken Nichts ist so wie es scheint.
Gruss

 
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RE: Armes Deutschland

#186 von Binturong , 03.01.2012 23:10

Dem Prof. Sinn hört man den Frust schon heraus,
den er der jetzigen Regierunge gegenüber hat – läuft alles nicht so nach seinem Plan.

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RE: Armes Deutschland

#187 von illuminati , 04.01.2012 08:39

Zitat von illuminati
die Frage ist, wer ist das Kätzchen
Gruss



Aktuell von heute:
eine mögliche Antwort: .............Der Euro und der Bundespräsident konnten sich über den Jahreswechsel retten, wenn auch schwer angeschlagen. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Auf den ersten Blick nicht viel. Auf den zweiten Blick ist es jedoch genau jener Präsident Wulff, der demnächst das Gesetz zum sogenannten Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM auszufertigen hat. Nachdem Wulff sich vor einigen Monaten kritisch zu diesem Vehikel äußerte, konnte man sich vielleicht nicht mehr ganz so sicher sein, ob er derartige "Rettungsmaßnahmen" genauso eilfertig durchwinkt wie sein aus dem Amt geflohener Vorgänger. Es muss zu jener Zeit gewesen sein, als die Wühlarbeit in den Kreditakten des Präsidenten begann. Kritik an den Marschbefehlen der "alternativlosen" EU und selbsternannten "Euro-Retter"?! Nein, dazu war Wulff nicht so mühsam ins Amt gehievt worden. Die gegen Wulff entfesselte Kampagne - und die Spatzen lassen von den Dächern pfeifend durchblicken, dass weitere Munition bereitliegt - beruht überwiegend auf Altvorgängen, wie etwa seinen Urlaubsreisen und den erwähnten Kreditverträgen. Insidern sollte vieles davon bereits vor seiner Wahl bekannt gewesen sein. Möglicherweise machte ihn überhaupt erst diese latente Drohkulisse zum verlässlichen Wunschkandidaten?!

Präsidenten-Mobbing
Seit gestern wird nun scharf geschossen. Mit einer gezielten Indiskretion aus dem Hause Springer erreicht die Affäre um Wulff ihren vorläufigen Höhepunkt: Natürlich zeigte man sich bei "Bild" nobel genug, die Entschuldigung des Staatsoberhaupts für dessen Wutanruf bei Bild-Chefredakteur Diekmann anzunehmen, aber eben nicht nobel genug, um die Sache nicht doch noch irgendwie nach außen dringen zu lassen. Medien, die bislang die Wulff-Affären klein zu schreiben suchten, treten nun beherzt nach. Das ist wahrer Sportsgeist. Wulff soll nun, so unser Eindruck schnellstmöglich ausgetauscht werden (fragt sich nur, gegen wen?), um den ESM-Prozess und ähnliche Ermächtigungsgesetze nicht weiter zu gefährden. Für den Fall jedoch, dass sich Wulff weiter an das Amt klammert, wird er wohl zahnlos in der Deckung bleiben. Zum Helden scheint er jedenfalls nicht geboren.

Am seidenen Faden
Dass das Überleben des Euro mittlerweile ebenfalls am seidenen Faden hängt, zeigen die Durchhalteparolen, der letzten Wochen und insbesondere Tage: Wenn Bundesfinanzminister Schäuble uns den Euro als "Erfolgsgeschichte" verkaufen will, fragt man sich zweierlei: Worin genau besteht der Erfolg dieser Geschichte aus deutscher Sicht und wenn Erfolg so aussieht, wie sähe dann eigentlich ein Misserfolg aus?! Auch Theo Waigel, "Vater des Euro", greift tief in die Mottenkiste und attestiert der Gemeinschaftswährung eine Lebensdauer von 400 Jahren, vergleichbar dem römischen Denar. Dagegen nahm sich Erich Honecker ungewohnt bescheiden aus, als er noch 1989(!) der Mauer einen Bestand von weiteren 100 Jahren vorhersagte.

Neu aber ist, dass es zu ersten Absetzbewegungen aus der Euro-Karawane innerhalb der aktiven Funktionsträger kommt. Offenbar will man sich schon für die Zeit nach dem Euro positionieren. Die Wirtschaftsweise Beatrice Weber di Mauro hält beispielsweise einen Euro-Zusammenbruch in 2012 für möglich und - Sensation, Sensation - traut sich, das auszusprechen. Sehr sehenswert ist ein Vortrag, den Prof. Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut unter dem Titel "Ist der Euro noch zu retten?" am 19.12.2011 in München hielt. Hier wird deutlich, dass die Verschärfung der Schuldenkrise in Europa, entgegen der allgemeinen Propaganda, sehr viel mit dem Zwangskorsett und der Mechanik der Währungsunion zu tun hat:

http://mediathek.cesifo-group.de/player/.../ifo/index.html

................ aus Smart Investor - als ich noch DACH Bewohner war, war dies die einzige Finanzzeitschrift die ich im Abo gelesen hab, denn am Zeitungskiosk gibt des sie nicht zu kaufen.

Interessant ist, dass sie zum gleichen Ergebnis kommen - wie meine kruden Gedankengänge, nicht umsonst habe ich den Prof. Sinn mit dem Vortrag vorangestellt. ............. wer hat ihn sich angeschaut -
Gruss

 
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RE: Armes Deutschland

#188 von Somprit , 04.01.2012 09:52

Zitat von illuminati
... Präsidenten-Mobbing
Seit gestern wird nun scharf geschossen. ...

...Am seidenen Faden
Dass das Überleben des Euro mittlerweile ebenfalls am seidenen Faden hängt, ...

...Neu aber ist, dass es zu ersten Absetzbewegungen aus der Euro-Karawane innerhalb der aktiven Funktionsträger kommt. Offenbar will man sich schon für die Zeit nach dem Euro positionieren. Die Wirtschaftsweise Beatrice Weber di Mauro hält beispielsweise einen Euro-Zusammenbruch in 2012 für möglich und - Sensation, Sensation - traut sich, das auszusprechen. Sehr sehenswert ist ein Vortrag, den Prof. Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut unter dem Titel "Ist der Euro noch zu retten?" ...

...Interessant ist, dass sie zum gleichen Ergebnis kommen - wie meine kruden Gedankengänge, nicht umsonst habe ich den Prof. Sinn mit dem Vortrag vorangestellt. ............. wer hat ihn sich angeschaut - ...



...obwohl ich Dich oftmals in die Nähe der Verschwörungs-Theoretiker, der notorischen Schwarzseher schieben möchte, gibt es immer wieder Punkte/Anlässe, welche mich davon abhalten, mich schaudern lassen...

Gut, ich bin bestimmt nicht auf Deinen Lieblings-Fach-/Sachgebieten derjenige, der ich sein müsste, um Dir in Deinen "Theorien"(!?) Paroli zu bieten... und ehrlich gesagt, mithalten möchte ich nicht, denn ich bin ein Anhänger der Träumer, welche daran glauben das meine Pension die nächsten 20 Jahre noch sicher sein wird.... ... aber den Vortrag habe ich ganz oben auf meiner noch offenen Liste stehen...

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RE: Armes Deutschland

#189 von Binturong , 04.01.2012 12:35

Das wird doch hoffentlich nicht alles wahr werden / sein,
was der (Prof. Sinn) da erzählt - erläutert - vorher sagt?

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RE: Armes Deutschland

#190 von illuminati , 05.01.2012 12:20

Zitat von Somprit

...obwohl ich Dich oftmals in die Nähe der Verschwörungs-Theoretiker, der notorischen Schwarzseher schieben möchte ...



Ich bin eher der Verschwörungs-Praktiker sonst wäre ich jetzt und heute nicht hier in Thailand. Vor mehr als 20 J. war ich auf der Suche nach einer Alternative zu Europa - bin dann irgendwie hier in TH gestrandet und nach dem ersten Aufenthalt war die Entscheidung gefallen - die weitere Suche wurde eingestellt.

Über einen langen Lernprozess mit diversen verlorenen Schlachten glaube ich aber, diesmal nicht bei den Kriegsverlieren zu landen, wie die Eltern und Grosseltern .... denn die Entscheidung für dieses Land war nicht hormonvernebelt sondern liegt in meiner kruden Gedankenwelt begründet und alles spricht im Moment dafür, dass diese Gedanken der Realität sehr nache kommen.

Aber jetzt zum nächsten Autor diesmal kein Prof. ein Dr. muss genügen - seine Einschätzungen sind schon mehr als 10 J. öffentlich nachzulesen - im Gegensatz zu den Wirtschaftsweisen waren seine Prognosen meistens zutreffend - und er hat das Ergebnis des Vortrags von Prof. Sinn - in eine Form gebracht - wie es wahrscheinlich umgesetzt wird - das wollte der Sinn seinen illustren Zuhörern der oberen 10% wohl nicht zumuten, der Saal wäre wahrscheinlich schnell leer gewesen:
http://www.goldseiten.de/modules...p?storyid=18314 die Überschrift könnte auch von mir sein

Über Renten und Pensionen wird nichts angedeutet aber bei einem im Ergebis ca. 50% Haircut ist das auch nicht explizit von Nöten.

Die Frage wird sein wann geht es los - je länger gewartet und taktiert wird je krasser das Ergebnis - ab einem bestimmten Punkt hilft nur noch grosses Feuerwerk.
Gruss

 
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RE: Armes Deutschland

#191 von Somprit , 05.01.2012 20:12

Zitat von illuminati
... und alles spricht im Moment dafür, dass diese Gedanken der Realität sehr nache kommen. ...



...nun ja, ich sprach Deine Schwarzsehereien ja bereits an, aber um so mehr ich lese, insbesondere dies, was von Dir eingestellt wird, um so unruhiger wirbeln meine Gedanken... was wird sein....werden... kommen und ganz besonders wann

Sollten sich Deine wie Du meinst "kruden Gedanken" erfüllen, werden wir wohl im März für Europa einen deutlichen Vorgeschmack erleben,... wenn die Griechen offiziell Pleite gehen.... wird es eine Frage der absehbaren Zeit sein, wenn weitere Südländer dort oben wegbrechen....

Zitat
...Fast 90 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel: Griechenlands Ministerpräsident Papademos dringt bei den Arbeitnehmern auf Lohnkürzungen, um das internationale Rettungspaket nicht zu gefährden. Lenkten diese nicht ein, drohe eine unkontrollierte Staatspleite. Doch die Gewerkschaften bleiben bislang stur.

Der Regierungschef warnt vor einer unkontrollierten Staatspleite im März. Die Gewerkschaften und ihre Arbeitnehmer müssten weitere Lohnkürzungen hinnehmen, um die Sparziele zu erfüllen. "Sonst laufen wir Gefahr, bald nichts mehr zu haben", ...



Aus: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ko...leite-1.1251261


Apropos, ich beruhige mich damit, dass ich mir sage (einrede) : Solange ich meine monatlichen "Sonderzahlungen", dieses ge-12-telte Weihnachtsgeld bekomme, schließe ich die Augen .... vor der wahrscheinlich "irgendwann" kommenden bitteren Stunde...
Erst wenn mein Versorgungsamt dieses streicht wird meine Nachtruhe gestört .... denn dann kommt mehr

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RE: Armes Deutschland

#192 von illuminati , 05.01.2012 21:29

Diskussionen zu dem Vortrag von Prof.Sinn - ob der China - Immo Boom mit dem im Westen vergleichbar ist, bezweifle ich alles andere gut erkannt ..

aus dem GelbenForum

CrisisMaven

Homepage E-Mail

05.01.2012, 13:05
(editiert von CrisisMaven, 05.01.2012, 13:14)

@ smiths74
"Mehr 'Game Over' als Deutschland 1945 geht doch eh nicht, oder?" Ich waere da nicht so sicher ...
antworten

> aber mal ehrlich: Mehr „Game Over“ als Deutschland 1945 geht doch eh nicht, oder?

... denn nach einigen Untersuchungen, die ich gelesen habe, waren zwar Staedte bombardiert und z.T. so gut wie totalzerstoert worden, aber nicht die Industrie.

(Im Osten wurde diese Zerstoerung durch massive Demontagen Richtung Ural noch verschlimmert, im Westen dagegen relativ bald gestoppt und stattdessen der Marshall-Plan aufgelegt, der heute noch als ERP-Sondervermoegen durch die KfW-Subventionslandschaft geistert wie der Urknall als Mikrowellen-Hintergrundstrahlung durch's Universum.)

D.h. fuer die Kriegsfuehrung der Alliierten genuegte es, (getreu kybernetischer Grundsaetze, die damals gerade entwickelt wurden) nur entscheidende Einschnitte herbeizufuehren. Etwa, wenn man an bestimmten Stellen das Eisenbahnnetz bombardiert, kann man den Rest, sagen wir, 99%, intakt lassen, dennoch faehrt kein Zug mehr. Und wenn man die Lufthoheit hat, dann flickt auch niemand mehr dieses Teilstueck zusammen, da er gewaertigen muss, dabei bombardiert zu werden (aber nach dem Waffenstillstand geht es in wenigen Tagen und heisst dann "Wirtschaftswunder"). Das nennt man requisite variety.

Da

- die Alliierten, insbesondere die US-Amerikaner an vielen Industriebetrieben direkt beteiligt waren, und

- was weniger diskutiert wird, viele der arisierten Unternehmen in Wahrheit nur von befreundeten arischen Statthaltern (z.B. dem Prokuristen) schein-arisiert worden waren und spaeter an die juedischen Eigentuemer rueckuebertragen werden sollten und wurden,

gab es einen Anlass, diese Betriebe zu schonen. Bombardiert wurden daher gerade -voelkerrechtswidrig- keine militaerischen und keine kriegswichtigen Ziele, sondern die Bevoelkerung und deren Behausungen, zwecks Zermuerbung.

Das ist mit der derzeitigen Krise nicht vergleichbar.

Die letzte Bombardierungswelle hat dem Keynesianismus in die Haende gespielt, insofern es tatsaechlich so aussah, als ob kaputtmachen zu mehr Wohlstand fuehrt, denn, was heutige Generationen so nicht mehr ermessen koennen: wenn deutsche Gutsbesitzer, vertrieben aus Schlesien, sich ploetzlich mit ihrer ganzen Familie in Westdeutschland in einem einzigen Zimmer eingepfercht wiederfinden, dann bringen sie sich entweder um oder sie bieten ihr Aeusserstes auf, um sich und ihrer Familie wieder eine angemessene Heimstatt zu schaffen. Nicht umsonst heissen diese Gebiete, von Schlesiern, Pommern, Banater Schwaben usw., z.T. "Heimstaettensiedlung"(en).

Das ist sozusagen Keynes I - wo es scheinbar funktioniert, alles kaputtzuhauen und dann erlebt man einen Aufschwung - der aber ganz einfach produktivgetrieben war und nur zufaellig mit dem (Pyrrhus-) "Siegeszug" des Keynesianismus zusammenfiel (und in sich zusammenfallen wird).

Aber wie beim Zauberlehrling: wenn man nicht genau weiss, wie's wirklich geht, geht's gnadenlos schief. "Besen, Besen, sei's gewesen ..."

Nun haben wir naemlich Keynes II: nachdem der schlesische Gutsbesitzer oder der US-amerikanische Autoarbeiter mit harter Arbeit sich ein Haeuschen zusammengespart und in Nachbarschaftshilfe schuldenfrei errichtet hatten, da kam der keynesianische Uebermut:

Nun baut man, mit geliehenem Geld und voellig ohne Not, ein zweites und ein drittes Haus, nur, um darin, statt zu wohnen, entweder an weit entfernten Plaetzen, die nur von subventionierten Flugplaetzen aus guenstig zu erreichen sind, seine Ferien zu verbringen oder aber ("flipping houses"), diese wieder weiter zu verkaufen. Das waren der Boom in Spanien und der Boom in Portugal und vor allem in den USA ("subprime") und der, der gerade in China sich das Genick bricht.

--- Wer aber jahre-, z.T. jahrzehntelang Infrastruktur wild in die Landschaft pflastert, wo sie letztlich keiner haben will, der betreibt, ohne es zu ahnen, eine Zerstoerungspolitik, die selbst Bomber-Harris neidisch machen wuerde! ---

Bastiat beschreibt sehr schoen, wie eine eingeworfene Schaufensterscheibe eben nicht zu mehr Wohlstand, sondern zu einer wirtschaftlichen Schrumpfung fuehrt. Dort wird aber eine vorhandene Schaufensterscheibe eingeworfen, und muss deshalb, damit der Betrieb dahinter weiter im Trockenen wirtschaften kann, vom Glaser repariert werden.

In dieser Keynes-II-Krise dagegen haben wir, wie in Hollywood die Kulissen, zusaetzlich Scheiben einfach so in die Landschaft gebaut, hinter denen keine Geschaefte den Wohlstand produktiv mehren. Dafuer haben wir Oel aus der Erde geholt, Zement hergestellt (vgl. die Riesenmengen in Spanien - halb Spanien wechselte von der Oliven- in die Zementindustrie, sozusagen) und angeruehrt - alles, alles, was man erst wieder abreissen muss, um dort wieder was sinnvolles zu produzieren. Das Oel bleibt aber verschollen, den Zementklinker kratzt auch keiner mehr, wie frueher die Truemmerfrauen, wieder ab und brennt ihn neu!

Wir haben, das muss einmal gesagt werden, dank ein paar junger Banker, die nicht mal wissen, wie ein Dosenoeffner funktioniert, geschweige denn einen improvisieren koennten, groessere Verwuestungen angerichtet als die gesamte Bombardierung im Zweiten Weltkrieg!

Und das ganze dann verbrieft, also etwa so, wie wenn man Dresden abfackelt und die Kosten dann dem Lebensversicherungs-Aktuar der Buerger von Hannover oder Connecticut aufbuerdet!

------------------------

Nun zur Frage, warum das hier "zuwenig" diskutiert wird, was Prof. Sinn sagt:

a) Was soll man dem denn hinzufuegen? Es ist so wie es ist.

b) Was hat das mit der Fed zu tun? Natuerlich funktioniert deren System anders - aber macht das einen Unterschied? Macht es einen Unterschied, ob die toenernen Fuesse der USA nur aus Steingut, unsere aber aus Hartbrand bestehen?

Die USA haben sich sowas von uebernommen, da muss die EU fuer jeden Reibungsverlust, der ihr Steine in den Weg legt, dankbar sein.

---
Mit 40 DM pro Kopf begann die Marktwirtschaft, mit 400.000 Euro Schulden pro Kopf wird sie zu Grabe getragen.


.............................

die Sache mit Griechenland ist nur grosses Kino - in dieser Vorstellung wird gezeigt wie man Löhne und Transferleistungen auf angemessenes Niveau bringt - den chinesischen Standart - erst wenn die Demokraten diesen Knochen fressen, werden die Krisen sich in Luft auflösen - ansonsten bis zum Bürgerkrieg eskalieren.
Gruss

 
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RE: Armes Deutschland

#193 von Somprit , 07.01.2012 16:50

Zitat von Tango
[color=#0000FF]Und wieder zurück zu Wulff und seinem Verhalten in der Kredit-Affäre[/color...



...ohne weiteren Kommentar....



...bzw.: Skizzierung der Berufspolitiker: Lügner & Betrüger hehrere Wort sind Schall & Rauch...

Bild aus der satirischen Berichterstattung des DER SPIEGEL

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RE: Armes Deutschland

#194 von Choti , 08.01.2012 06:59

Die satirische Berichterstattung aus DER SPIEGEL liegt schon fast unter der Gürtellinie. Wie fühlt sich ein Mensch, der so hingestellt wird? Müsste er nicht eigentlich verletzt sein?
Ich sehe die Berichterstattung über die Wulff-Affäre als ein Ergebnis, dass vom Präsidenten die Wahrheit nur scheibchenweise bekanntgegeben wird unter gleichzeitiger Vermeidung von Lügen. Das ist die Kunst des selektiven Denkens bei Politikern.

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RE: Armes Deutschland

#195 von Allgeier , 13.01.2012 05:59

Heute morgen hier einen Bericht ueber den Bundespraesidenten gelesen:

http://www.kopp-online.com/hinte...38BE3F11154E4A7

und da wurde auf ein Interview in der ZEIT verwiesen. Das ist hier:

http://www.zeit.de/2011/27/Interview-Wulff

Klare Worte eigentlich.

 
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