RE: Bildung in Thailand

#166 von Allgeier , 03.09.2012 06:57

Gott sei Dank. Am Samstag ist diese Fortbildung "Ready for ASEAN" zu Ende gegangen. 3 Monate am Wochenende.
Ob's was bringt? Ich seh das so das den Thaienglischlehrern einfach die Uebung fehlt zum reden. Im Prinzip sehe ich das als positiv. Als Hausmann sehe ich das eher negativ, weil die Zeit wo meine Frau mit den Kindern verbracht hat, doch nicht so viel war.

Nur am Samstag, bei der Abschlusszeremonie, kamen doch Leute wo man in den letzten 3 Monaten nie sah und wollten die Urkunden. Haben sie aber nicht bekommen.
Die schaemen sich nicht.
Aber grosses Gesicht machen. Schulbesitzer. Gauner, Betrueger, das wuerde eher passen.

 
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RE: Bildung in Thailand

#167 von Somprit , 03.09.2012 08:04

...eigentlich sehr SCHADE, dass sich der unter uns weilende "Englisch-Lehrer" an einer sogenannten "Zwerg-Schule" nicht mal mit seinen tiefschürfenden Erkenntnisse zu Worte meldet ...

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RE: Bildung in Thailand

#168 von Allgeier , 03.09.2012 10:23

Zitat von Somprit
...eigentlich sehr SCHADE, dass sich der unter uns weilende "Englisch-Lehrer" an einer sogenannten "Zwerg-Schule" nicht mal mit seinen tiefschürfenden Erkenntnisse zu Worte meldet ...



Ja das waere doch interessant. Oder derjenige hat kein Visa und will das dann nicht so an die grosse Glocke haengen. Deswegen die Stille zu diesem Thema, aber ich kann mir nicht vostellen das es hier Neider gibt.

 
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RE: Bildung in Thailand

#169 von Somprit , 03.09.2012 11:05

... doch, doch, Visa ist 100 % o.K.

Aber er bekommt Einblicke, welche mich ...

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RE: Bildung in Thailand

#170 von Somprit , 23.09.2012 18:32

Zitat von Somprit
...Aber er bekommt Einblicke, welche mich ...



... nimmt aber leider den geworfenen Ball nicht auf ... deswegen mal ein Blick auf "Lehramts-Diplome" ...ihren Wert ... nun ja, sicher nicht alle über einen Kamm zu scheren

Bildung hierzulande, …hier kann der noch nicht Wissende nachlesen, was vor wenigen Tagen für Aufsehen sorgte, als der thailändische „Bildungsminister“ Dr. Suchart T. diese in „Dunkel-Thailand“ beheimatete "E-sarn-Universität" in Khon-Kaen mit dem Bannstrahl der Schließung bedachte!

Machte sie doch auf sich aufmerksam, dass sie mehr „Lehrer-Diplome“ ausstellte als überhaupt Lehrplätze vorhanden waren.

Nun ja, dass die Lehrer hierzulande leicht in den Ruf des „Le(h)erer“ kommen, die Plätze demzufolge in dieser „Bildungseinrichtung“ in Khon-Kaen leer blieben, die Kassen sich auf sonderbare Weise füllten… ist eines der Amazing-Merkmale des Landes.

Man(n)/Frau machte es sich einfach… „kaufte“ für läppische 40 – 50.000 Baht die erforderlichen „Lehramts-Diplome“ um den unbedarften Kindern die „Leere“ nahe zu bringen.

Man(n) wird also diese hervorragende Bildungseinrichtung, diese „E-San-Universität“ mit Ablauf des Monats Oktober 2012 schließen…dass nun deren Direktor gegen die Stopfung einer recht gut fließenden Quelle auf mufft, nun ja… hat sicher auch etwas mit Bildung, und sei es nur Einbildung zu tun….

Was uns jedoch recht eindringlich einen Blick in die doch im Grunde katastrophale Bildung der heranwachsenden Jugend und der mit „echten-falschen“ Lehramts-Diplomen versehenen Lehrschaft ermöglicht!
Quelle: http://www.bangkokpost.com/news/local/31...arn-uni-licence

… von der Schließung der „E-sarn-Universität“ sind mehr als 8.000 „Studierende“ betroffen…, wobei vielen „die Gnade des käuflich zu erwerbenden Lehramts-Diplom“ nun verwehrt sein wird….

…tja, oftmals frage ich mich, ob die heranwachsenden Kinder & Jugend in der Schule, Uni nur „Singen, Klatschen & Tanzen“ gehabt haben könnten….

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RE: Bildung in Thailand

#171 von Somprit , 23.09.2012 21:52

…gerade heute Abend diese Unsitte der käuflichen Le(h)erer-Diplome angeführt, kommt dieser Bericht wie gerufen…
Bildung… muss man(n)/Frau offensichtlich mit der Lupe suchen… um bei Kerzenlicht versteckt gefunden zu werden….

Zitat
Regierung will Bildungsnotstand in Thailand entgegensteuern
Millionen von Kindern erhalten keine angemessene Schulbildung


In Thailand stehen Schätzungen zufolge nahezu fünf Millionen unterprivilegierte Kinder vor dem Schicksal, sich später einmal als geringqualifizierte Beschäftigte mit einem Einkommen auf unterstem Lohnniveau abfinden zu müssen. …

…Eine Untersuchung des Ministeriums hatte ergeben, dass von den fünf Millionen als benachteiligt eingestuften Kindern drei Millionen seit Jahren nicht mehr die Schule besucht haben. …

Dies hat in der Vergangenheit zu einem Heer von unzureichend qualifizierten Arbeitnehmern geführt. …
…festgestellt, dass der Intelligenzquotient bei Kindern zwischen 6 und 15 Jahren insgesamt erschreckend niedrig ausfällt.

…Ein Drittel aller thailändischen Kinder wird hauptsächlich von seinen Großeltern versorgt,…

… Darüber hinaus besteht ein starkes Stadt-Land-Gefälle im Hinblick auf die Qualität der Bildungseinrichtungen und des Lehrpersonals. Die Regierung sieht hier verstärkten Handlungsbedarf und will künftig für besser ausgebildete Lehrer in allen Landesteilen sorgen. Viele Unterrichtende seien schlecht motiviert, ihnen sei die Zukunft und die Entwicklung der ihnen anvertrauten Schüler oftmals schlichtweg gleichgültig, behauptet die Studie.



Quelle: http://www.der-farang.com/index.php?arti...12/20/regierung

…sehr schade, dass einer aus unseren Reihen , welcher derzeit Einblick in die – wenn auch örtlich begrenzt – hohe Schule der Lehrerbildung und der damit einhergehenden gele(h)erten Kindern hat, aus für mich nachvollziehbaren Gründen sich nicht weiter äußern wird… oder etwa doch…

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RE: Bildung in Thailand

#172 von Binturong , 24.09.2012 00:53

Nee, ... ich bin es nicht.

Die

Zitat
"E-sarn-Universität"


wird zwar geschlossen, aber was ist mit den "falschen" Lehrern?
Die stehen ja jetzt in Lohn und Brot.
Werden die sich arbeitslos melden müssen?

Oder sind das die, die dafür eingesetzt werden

Zitat
Die Regierung sieht hier verstärkten Handlungsbedarf und will künftig für besser ausgebildete Lehrer in allen Landesteilen sorgen.

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RE: Bildung in Thailand

#173 von Somprit , 24.09.2012 08:14

… nun das mit den landestypischen Le(h)eren ist ein besonderes Problem, denn „Lehrer“ heißt nicht gleich bei Papa Staat – so wie bei uns dort oben – eine feste Anstellung auf Lebenszeit zu ergattern…
Zeitverträge sind wohl zumindest in den Anfangsjahren die Regel…und viele der mittels Diplom ausgezeichneten Pädagogen versuchen gar in mühseliger Heimarbeit ihr tägliches Brot zu verdienen.

Da kann es schon einmal vorkommen, dass solch eine „Le(h)erkraft“ bei uns anruft und nach der Bedeutung der Weltzeit-Zonen bzw. der Währungseinheit im heutigen Europa, gezielt: Frankreich, nachfragt.

Schade, schade, dass unser Mann vor Ort nicht seine Erfahrungen über den Bildungssektor hier mal kurz anreißt…

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RE: Bildung in Thailand

#174 von illuminati , 26.09.2012 18:56

ein Schwenk zurück ........
Bildung in D 2012 - mein Verdacht erhärtet sich - das ursächliche Problem ist immer der Staat .. egal wo

Die „Frankfurter Schulinitiative“ ist ein noch junges bundesweites Netzwerk aus Lehrern, Eltern und Schülern, die sich für eine Wiederherstellung der deutschen Schulqualität einsetzen. Von einem Hamburger Lehrer aus dieser Initiative erhielt PI den folgenden Beitrag, der die Zustände in den Klassenzimmern eines kaputt reformierten Schulsystems anschaulich beschreibt:

In den Klassenzimmern des staatlichen deutschen Schulsystems, vor allem in westdeutschen Großstädten und dort insbesondere in den sich ausbreitenden, nun auch hierzulande so genannten „Ghettos“, sitzen die Betrogenen von heute und die Verlierer von morgen. Gelernt wird schon lange nicht mehr in deutschen Klassenzimmern, und wer das nicht glaubt, ist schlecht informiert.

Tatsache ist, dass in den achten Klassen der in Hamburg unter der ideologischen Parole „Gemeinsam besser lernen“ zusammengefassten ehemaligen Real-, Haupt- und Sonderschulen viele deutsche Schüler nicht einmal die Grundrechenarten bis hundert beherrschen. Fragt der Lehrer in einer Förderklasse Neuntklässler, die kurz vor ihrem Hauptschulabschluss stehen, wieviel ein Drittel plus ein Drittel sind, so bekommt er von sechs Schülern mindestens fünf verschiedene Antworten. Dass ein Viertel nicht mehr als ein Drittel ist oder wieviel fünfundzwanzig Prozent von hundert sind – all diese elementarsten mathematischen Größen sind nach neun Jahren Mathematik unbekannt. Viele Schüler sind nicht einmal in der Lage, einen vollständigen deutschen Satz ohne Grammatik- und Denkfehler zu sprechen, geschweige denn einen deutschen Satz aufzuschreiben.

Alltäglich hartnäckige Lernverweigerung, etwa Hausaufgaben nicht zu machen, ist so normal, dass in vielen Schulen gar keine Hausaufgaben mehr aufgegeben werden. Schulschwänzen wird systematisch toleriert. Und da Noten die Kinder unglücklich machen könnten, werden diese möglichst vermieden oder nach Möglichkeit aufgebessert. Die Lehrer wissen all das und behaupten erschöpft, es wäre doch schlimmer, Kindern ohne Schreib- und Lesefähigkeit keinen Schulabschluss zu geben, das könnte deren Zukunft zerstören. Dass es sich allerdings um Massen von Analphabeten handelt, die wird uns erziehen, das wird statistisch regelmäßig wegretuschiert. Sitzenbleiben gar, oh nein, wie sagte es der selbstgewisse Hamburger Schulsenator gerade: das bringe gar nichts, das sei verschwendete Lebenszeit für die jungen Menschenskinder, sie würden dadurch vielleicht sogar sozial isoliert. Auch Faulheit kann es in der Welt wissenschaftlich belegter Sozialpädagogik nicht geben. An „faulen“ Schülern kann laut grauer Theorie nur der Lehrer schuld sein, der nicht im Stande ist, die Kinder richtig zu motivieren.

Preußisch genannte Tugenden sucht man im deutschen Unterricht vergebens; jede Form von Zwang käme einem Sakrileg gleich, da ja vielleicht „Untertanen“ erzogen werden könnten. Diese Lektion hat die neue Generation deutscher Lehrer gelernt: Alle traditionellen Erziehungsmethoden gelten ungeprüft als unterdrückend und werden kurzerhand in die politisch rechte Ecke verwiesen. Die „moderne“ Didaktik propagiert das selbstmotivierte Lernen, eine Anleitung der Kinder durch Erwachsene oder die Vermittlung von konkreten Inhalten wäre eine Unterdrückung kindlicher Phantasie und Individualität. Denn, so sagen die Herren Professoren Erziehungswissenschaftler, „Phantasie und Kreativität“ sind das höchste Gut des Kindes, und die dürfen keinesfalls unterdrückt werden. Im Ergebnis bleiben die Kinder sich selbst überlassen und lassen sich gehen, wohin wissen sie nicht, und die Erwachsenen wissen es auch nicht. Durch ihre „Phantasie und Kreativität“ fallen vor allem die Kinder mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“ auf, die neuerdings nach dem Inklusionsprinzip durch die Klassen geistern. Und so muss jeden Morgen ihrer überbordenden Phantasie vorsichtig eine Grenze gesetzt werden, indem man ihnen wiederholt mitteilt: „Heute versuchen wir, Schimpfworte wie: Du Fotze, Arschficker, Isch fick deine Mudder, Judensau verrecke, Niggerschwein, möglichst nicht zu sagen.“

Padagogikstudenten bringt man bei, wie sie Kinder zu „cooperative work“ heranziehen, der Zusammenarbeit im Kollektiv als Selbstzweck, ohne lohnenswerte Inhalte. In der neuesten Reform, der sogenannten „Profiloberstufe“ wird auf vertieftes Wissen in einzelnen Fächern komplett verzichtet zugunsten einer Vernetzung mit anderen Wissensgebieten, wie man sagt. In Wirklichkeit wird das Denken in Zusammenhängen immer weniger geschult, aber das oberflächliche Herumspielen mit unverstandenen Begriffen lässt Kinder zu gefühlten Piraten des Cyberspace werden.

Ein Lehrer soll heutzutage in seinem Selbstverständnis ein „Begleiter des Kindes“ auf dem Weg zu „eigenverantwortlichem und selbständigem Kompetenzerwerb“ sein, und dieser Prozess soll auch noch von den Schülern selbst reflektiert werden. Am Ende der Schulzeit können die Kinder nicht fehlerlos lesen, rechnen und schreiben. Unsozial und gewalttätig sind viele von ihnen auch. Welche Kompetenzen haben sie dann eigentlich erworben? Und so ein „Kinderbegleiter“ steht dann im Klassenzimmer: Mit seinem coolem Kapuzenpullover, damit sich nur ja keine Hierarchie abbildet, ist er natürlich genauso gekleidet wie seine Ghettokids und fragt die Schüler: „Was wollt ihr heute denn mal üben“? Und wie jeder sich denken kann, erschallt prompt ein: „Eh, digga, nix.“ „Ihr könnt doch nicht immer nur malen“, schüttelt der „Begleiter“ seinen Schädel, aber die Augen der Kinder sind bereits unter dem Tisch auf ihren immerhin auf lautlos geschalteten Smartphones, manche stehen auch gelangweilt auf und wandern durch die Klasse oder gehen einfach weg.

Unseren hoch bezahlten Expertenkommissionen scheint all das zu entgehen. Aber der Probleme nicht genug lieben unsere schlauen Professoren, Pädagogen, politisierenden Pfaffen und Politiker die Zustände in ihrer neuen „bunten“ Republik so sehr, dass sie so viele „Zuwanderer“ aus allen Herren Länder geholt haben, dass ein deutsches Klassenzimmer in westdeutschen Großstädten zu siebzig bis neunzig Prozent (!) aus grölenden und ihre Autonomie nutzenden „Südländern“ besteht, die sich wundern, dass der Lehrer ihr Kumpel sein möchte, und, wenn sie ihn reizen bis die Tränen kullern, der Rohrstock nicht in Sichtweite hängt. Die Millionen Zugewanderten aus den Kulturregionen arabischer Wüsten und afrikanischer Savannen können mit diesem Unterrichtsstil gar nichts anfangen. Und so sind paradoxerweise manchmal gerade sie es, die entweder – je nach Familientradition – in der Schule ihre „guten Geschäfte“ vorbereiten oder den Lehrer auffordern, mittels Frontalunterricht endlich Inhalte zu vermitteln und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. So kommt es, dass in einem Deutschland, das wie selbstvergessen vor sich hintreibt, die Zugewanderten, die in ihren Heimatländern noch von einem Deutschland gehört haben, das bereits mit dem letzten deutschen Kaiser untergegangen ist, von den Deutschen fordern: endlich wieder Vernunft anzunehmen!

Das Thema Schule hat in den deutschen Systemmedien inzwischen einen festen Platz, und so kommt es, dass der Öffentlichkeit zumindest von besonders krassen Vorfällen, etwa missglückten Mordversuchen im Klassenzimmer, berichtet wird, wie neulich in Hamburg, als ein neunjähriger Afrikaner seinem Mitschüler die Schere wie einen Dolch in den Rücken rammte, da jener ihm nicht schnell genug den Radiergummi zurückgeben wollte. Das ist übrigens der normale Wahnsinn an den Schulen im bunten Deutschland, und wie weit diese Zeit von frechen Pennälern aus dem Film „Die Feuerzangenbowle“ entfernt ist, das ist kaum mehr messbar, aber jene humanen Zustände der 50er Jahre muten heute geradezu idyllisch an.

Natürlich wissen sowohl Schulleitung als auch Schulbehörden, was so abgeht, und so eilte nach dem besagten mörderischen Vorfall sofort ein „Krisenpräventionsteam“ in das Klassenzimmer und gaffte auf die Blutlache. Und die sofort alarmierte „Beratungsstelle für Krisenbewältigung und Abhängigkeitsprobleme“ schickte eine Sozialpädagogin – mit Migrationshintergrund natürlich, damit ja kein deutscher Lehrer auf die Idee kommen könnte, einen Ausländer zu beschuldigen oder ähnlich faschistisch Verwerfliches. Nein, was nicht sein soll, das hat es gefälligst auch nicht zu geben. Die Behörde konnte schon am nächsten Tag mit dem eigens aufgestellten „Gewaltpräventionsteam“ in der betreffenden Klasse über Gewalt und Frieden diskutieren, während einen Flur tiefer schon der nächste Fall…

Die heutige reformierte Schule ist zu einer Art Hospital geworden, in dem jeder Form pennälerhafter Verweigerung eine tiefe psychologische Ursache zugeschrieben wird. Das bekannte „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ (AHDS) ist dabei eine Art Auszeichnung, vermutet man hinter lärmenden Faxen doch die Seelen von Hochbegabten, die ihre kreative Energie eben nicht zu bündeln wissen. (Als Beispiel muss der zigfache amerikanische Olympiasieger Michael Phelps herhalten, der allerdings nur durch härtestes Training solche einmaligen Erfolge erzielen abrufen konnte, ein leistungspädagogisches Konzept, das dem trägen Kleinbürgertum in unseren Schulbehörden ungefähr so fern liegt wie die Milchstraße.) Früher nannte man solche Kinder einfach Zappelphilipp, und ihre Verhaltensorgien hat Wilhelm Busch unvergesslich illustriert. Ein für Deutschland eher neues Phänomen sind hungrige und stinkende Kinder, was man häuslicher Verwahrlosung zuschreibt, wenn die Hartz-4-Mutter wieder einmal mit einem anderen Mann aufgewacht ist und nicht richtig Bock hat, den eigenen Kindern ein Pausenbrot zu schmieren. Beliebt bei Schulbehörden ist auch die Diagnose „LSE“. Hinter dem geheimnisvollen Kürzel stecken die Euphemismen: leichte Defizite im Lernen, Defizite beim Sprechen und Defizite in der emotionalen Entwicklung. Auf gut deutsch gesagt: Die Kinder haben nichts gelernt und benehmen sich wie Äffchen im Käfig. Weiterer sinnloser Förderunterricht auf Staatskosten ist ihnen damit zugesichert.

Längst hat die große Mehrheit der Lehrer besonders in den „sozial benachteiligt“ genannten Vierteln aufgegeben und ist froh, wenn sie sich ins Wochenende retten kann, um dann alsbald in den Urlaub abzutauchen, aus dem man am liebsten niemals zurückkehren möchte, falls man nicht schon monatelang krankgeschrieben ist. Die florierenden Institute für Lehrergesundheit nehmen die traumatisierten und chronisch erschöpften Lehrer dann auf und können doch die Ursache der Problematik gar nicht erreichen, aber immerhin am Symptom herumkurieren und „geburnoutete“ Lehrerseelen ein wenig streicheln.
Bildung in D 2012 - mein Verdacht erhärtet sich - das ursächliche Problem ist immer der Staat .. egal wo


Abschließend betrachtet, züchtet das staatliche Schulsystem Kinder heran, die sich auf oft lächerliche Weise inhaltslos selbstbewusst darzustellen wissen und nicht mehr über die Fähigkeit verfügen, sich selber kognitiv Inhalte anzueignen. Wie sollen kognitive Fähigkeiten wachsen, wenn die Schüler nicht lernen zu lernen, und zwar indem sie Inhalte lernen? Freude an schulischer Leistung durch Wissenserwerb kann so nicht glaubhaft vermittelt werden. Schule insgesamt erscheint immer mehr als eine Institution ohne geistige Sinnhaftigkeit. Die Opfer dieser pädagogischen Experimente sind zu bedauern. Die Qualität ihrer Schulabschlüsse ist in steilem Sinkflug begriffen, ein Abitur verdient in Hamburg nicht mehr seinen Namen. Für einen Nicht-Gymnasiasten besteht Bildung häufig nur noch aus Fußballereignissen, das Lesen von längeren Texten ist `eh zu mühsam, das Erlernen der Schreibschrift hat man in Hamburg abgeschafft, weil man ja e-mailen kann, zum Rechnen gibt es einen Computer und Bildung erwerben – wozu? Bekommt doch jeder Hartz 4, ob er die Schule abschließt oder nicht.

In Deutschland wächst eine Generation von Kindern heran, die um eine gute Allgemeinbildung betrogen wird und keine wirkliche Chance im Leben erhält, die ihnen gegebenen Möglichkeiten zu entwickeln; nicht weil Ungerechtigkeit herrscht, das ist linkspopulistischer Unsinn, sondern weil der kompetenzorientierte Unterricht, ideologisch verbohrt, auf die Vermittlung von Bildungsinhalten verzichtet und Schule nicht mehr als Ort des Lernens definiert. Ohne fundierte Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen können auch die hochgelobte Kreativität und Phantasie unserer Kinder nicht gedeihen. Wir haben ohne Not unser einstmals ausgezeichnetes Bildungssystem abgeschafft und damit das Fundament für die Stärke, die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand unseres Landes zerstört. Dieses Fundament wiederherzustellen ist unsere Aufgabe für die Zukunft. ---- na, dann träumt schön weiter

PS: meine Schwester hat einen 400 € Job - gelernte Erzieherin und muss heute Hausaufgabenbetreuung in einer Gesamtschule leisten. Sie bestätigt obige Beschreibung mittlerweile zerknirscht und genervt. Als ich ihr Jahre zuvor solche Zustände aus UK und besonders den USA beschrieb und ähnliches für DACH kommen sah - wurde ich ausgelacht. Heute ist es schlimmer als in meinen Prognosen - nicht einmal Gymnasien bieten eine wirkliche Alternative - nur Privatschulen - wie hier auch, thailändische Verhältnisse eben nur extremer - durch die völlige Respektlosigkeit dem Lehrpersonal gegenüber.

 
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RE: Bildung in Thailand

#175 von Somprit , 26.09.2012 19:32

... oh mein Gott, da lob ich mir jetzt doch - so schockierend es sein mag - die Situation in unserem Gastgeberlande...

Zitat
"... sofort ein „Krisenpräventionsteam“ in das Klassenzimmer und gaffte auf die Blutlache. Und die sofort alarmierte „Beratungsstelle für Krisenbewältigung und Abhängigkeitsprobleme“ schickte eine Sozialpädagogin – mit Migrationshintergrund natürlich, damit ja kein deutscher Lehrer auf die Idee kommen könnte, einen Ausländer zu beschuldigen oder ähnlich faschistisch Verwerfliches. Nein, was nicht sein soll, das hat es gefälligst auch nicht zu geben. Die Behörde konnte schon am nächsten Tag mit dem eigens aufgestellten „Gewaltpräventionsteam“ in der betreffenden Klasse über Gewalt und Frieden diskutieren,...

...nicht weil Ungerechtigkeit herrscht, das ist linkspopulistischer Unsinn, sondern weil der kompetenzorientierte Unterricht, ideologisch verbohrt, auf die Vermittlung von Bildungsinhalten verzichtet und Schule nicht mehr als Ort des Lernens definiert....



...sollte es dort oben tatsächlich derart abgehen, was ich mal als "gesetzt" ansehe...kann ein Jeder ersehen, zu was "Ideologie = Multi-Kulti" führt / brachte ... alles gehätschelte Schoßhündchen von "Claudia & Konsorten"

Da frage ich mich ganz verschämt, wann der Ruf...

"Deutschland den Deutschen!

...Land-auf-Land-ab zu hören sein wird....
... nur, man(n) wird die Kurve nicht mehr bekommen... deswegen kommt man(n) zwangsläufig zu den bereits mehrfach beschworenen Vorzeichen unseres @illuminati: ... eine "Neue Weltordnung" ... kann es nur regulieren!

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RE: Bildung in Thailand

#176 von phumphat , 26.09.2012 22:24

Zitat von Somprit
sollte es dort oben tatsächlich derart abgehen,



was ich als Österreicher jetzt so nicht beurteilen kann.
Wenn die von unseren verehrten@illuminati geschilderten Äusserungen auch tatsächlich
zutreffen, dann steht es wirklich schlecht bestellt um das deutsche Schulsystem.

In den österreichischen Schulen, gibt es zwar auch nicht mehr die sogenannte, gesunde "Watschn"
(zu deutsch "Ohrfeige") aber von so schlimmen Aktionen und Reaktionen habe ich bei uns noch
nicht gehöhrt.
Mir ist noch immer schleierhaft, wie ein Thai Lehrer zu einer verunglimpfing des Vornamen meines Sohnes
kam. Sein Vorname ist "Pit" Der besagte Lehrer gab in den Namen "Pete" Das soll angeblich die englische Übersetzung sein.
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RE: Bildung in Thailand

#177 von Choti , 03.10.2012 18:37

Wie sagt somprit so schoen, vielleicht kann Choti etwas aus dem Naehkaestchen plaudern.

Eine Dorfschule hat 91 Schueler fuer die Klassen Phratum 1 bis 6. Fuer den Unterricht stehen 6 Lehrer zur Verfuegung, davon sind 4 festangestellt und 2 haben einen sogenannten Einjahresvertrag. Von den letztgenannten Lehrern hat einer ein Landwirtschaftsstudium absolviert. Bei den festangestellten Lehrkraeften handelt es sich um Damen im Alter von 50+ Jahren. Keine Lehrkraft ist eine Fachkraft fuer Englisch. So wird Englisch ueber ein Fernsehprogramm (gesendet aus Hua Hin) gelehrt und die Lehrer helfen, soweit sie ueberhaupt etwas verstanden haben. In dieser Schule berate ich nun taeglich seit 4,5 Monaten im Englisch-Unterricht. Gespraeche in Englisch sind mit den Lehrern nicht moeglich. Ergebnis: Lehrer und Schueler werden von mir unterrichtet. Der Unterricht laeuft zu 90 Prozent in Englisch . Thai wird nur gesprochen, wenn es unumgaenglich ist. Diese war die Ausgangssituation vor 4,5 Monaten.

Diese Plauderei muss fuer heute genuegen.

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RE: Bildung in Thailand

#178 von Somprit , 03.10.2012 19:56

... wie hieß es doch im letzten "News-Letter" der Deutschen Botschaft zu herrlich frisch und freudig zu lesen...

Zitat
... Für beide Länder ist Bildung ein zentrales Thema, das über die künftigen Wachtumschancen und die Wettbewerbsfähigkeit der Länder entscheiden wird.
Die Deutsch-thailändische Konferenz "Dual Excellence" soll am 1. und 2. Oktober Expert(innen)en aus beiden Ländern Gelegenheit geben, ihre Erfahrungen auszutauschen und neue Projekte anzustoßen. ...



... tja, Bildung ein zentrales Thema... für wen @Choti...... für die "Großkopferten", welche ihre reichlichen Spesen auf solchen Bilderbuchveranstaltungen mit dumm-klugen Sprüchen verzehren ... Du glaubst doch wohl nichts, dass von diesen hehreren Vorhaben/Sprüchen etwas bis zu deiner Zwergschule durchkommen wird...

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RE: Bildung in Thailand

#179 von Choti , 08.10.2012 09:38

Zur allgemeinen Information:
Unsere Tochter schloss im Maerz 2012 ihr sechsjaehriges Pharmacy-Studium ab. Sie erhielt im oeffentlichen Dienst einen Arbeitsplatz in einer Apotheke eines Krankenhauses in der Provinz Lopburi. Arbeitsaufnahme war am 17.4.2012 .
Die Hoehe ihres Monatseinkommen besteht aus folgenden Betraegen:
Grundgehalt: Baht 15900
Zulage akademischer Grad: Baht 5000
Zulage: Baht 3200
Insgesamt: Baht 24100
Am 25.10.2012 wird zum ersten Mal nach mehr als 6 Monaten rueckwirkend Gehalt gezahlt. Gezahlt wird aber nur das Grundgehalt. Die Zulagen werden nicht gewaehrt, denn die vergangenen Monate werden als Einarbeitung bezeichnet. In der "Einarbeitungszeit" lernte sie, wo die Medikamente lagern. Mein Kommentar: "Mann, Mann!'

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RE: Bildung in Thailand

#180 von Somprit , 08.10.2012 10:00

Zitat von Choti
... Mein Kommentar: "Mann, Mann!'



... den ich auf: Mein Gott... ergänze!

Was macht ein(e) junge(r) Berufsanfänger, der nicht von einer Matte aufgefangen wird, wie soll sie/er eine solche kaum nachvollziehbare Zeit überleben ... der Start ins wahre Leben ist mit einem satten Schuldenpolster versehen , somit also alles kein Wunder...die sind tatsächlich so

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